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Die Drachenreiter von Pern 17 - Drachenwege

Die Drachenreiter von Pern 17 - Drachenwege

Titel: Die Drachenreiter von Pern 17 - Drachenwege Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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Natalon trotz aller Gefahren, die im Bergwerk lauerten, auf ein mächtiges Kohleflöz gestoßen war. Angeblich hatte selbst der Bergwerksmeister über dieses reiche Vorkommen gestaunt. Trotzdem bedurfte es mehr als lobender Worte, damit Camp Natalon zur regulären Zeche erklärt wurde, mit einer dauerhaften Eintragung in die Listen der Bergwerkszunft. Wenn dies geschah, dann wäre Natalon der offizielle Leiter dieser Grube mit allen damit verbundenen Ehren und Privilegien.
    Doch Grubenunfälle führten immer wieder zu Rückschlägen in der Arbeit. »Ohne einen Wachwher wissen wir nicht, wo Gefahren lauern«, klagten die Kumpel, wenn Natalon in Hörweite war.
    Aber der Steiger brauchte die Beschwerden seiner Leute gar nicht zu hören - er wusste selbst, wo das Problem lag. Auch wenn Tarik die Verwendung eines Wachwhers strikt ablehnte, Camp Natalon musste unbedingt dafür sorgen, dass Dask einen Nachfolger erhielt.
    Natalon hatte sich bereits mit dem Bergwerksmeister beraten, der ihm versicherte, sich bei dem Burgherrn von Crom für die Belange des Camps einzusetzen. Camp Natalon sollte auf die Liste der Gruben gesetzt werden, die einen Wachwher anforderten. Doch diese Liste war lang, und Camp Natalon stand vorläufig an letzter Stelle.
    Bemerkenswerterweise war es Meister Zist, der ihm die neueste Nachricht zutrug. Oder besser gesagt, er erfuhr es durch den Trommelcode und durch Kindan.
    Der Junge hatte tagelang damit zugebracht, die Trommelsprache zu üben. Zist hatte ihm die anderen Jungen unterstellt, die dem Camp als Trommler dienen sollten, und aus diesem Grund befand sich Kindan auf dem hoch gelegenen Horchposten, als die Botschaft eintraf. Es handelte sich um eine sonderbare Nachricht, die er zwar in Normalschrift übertragen konnte, inhaltlich jedoch nicht verstand.
    Kindan eilte mit dem Text zu Meister Zist, der gerade den Schulunterricht beendet hatte. Aleesa ist mit dem Tausch einverstanden, lautete die Nachricht.
    Zist las sie, bedachte Kindan mit einem unergründlichen Blick und stellte dann fest: »Nun, damit muss ich sofort zu Natalon.«
    Der Harfner machte sich auf den Weg, und Kindan folgte ihm. Einmal drehte sich Meister Zist zu dem Jungen um, sah ihn nachdenklich an und marschierte weiter.
    Natalon stand vor dem Eingang zur Grube und unterhielt sich mit dem Vorarbeiter der Schicht. Als er bemerkte, dass sich zwei Personen näherten, hob er den Kopf und blickte ihnen entgegen. Als er Kindan erkannte, furchte er fragend die Stirn.
    »Die Nachricht betrifft den Jungen«, erklärte der Harfner, der Natalons Gedanken zu erraten schien. Ohne ein weiteres Wort gab er dem Steiger den Zettel mit der Nachricht.
    »Hm«, brummte Natalon und überflog den Text. »Sie will also tauschen … vermutlich möchte sie nicht länger frieren.« Er legte den Kopf in den Nacken und spähte zum verhangenen Himmel empor. »Und der nächste Winter wird bitterkalt, soviel steht fest.«
    »Du bist dir doch darüber im Klaren, dass sie zwar tauschen will, aber nicht für den Erfolg garantiert«, gab der Harfner mit einem eigenartigen Unterton zu bedenken, wobei er abwechselnd Natalon und Kindan anschaute. »Alles Weitere liegt bei dem Knaben.«
    »Doch, das verstehe ich sehr wohl«, räumte Natalon ein. Dann fasste er Kindan prüfend ins Auge. »Man sagt, solche Dinge stecken den Menschen im Blut, vererben sich möglicherweise von einer Generation zur nächsten. Jetzt bekommst du die Chance, es zu beweisen.«
    Meister Zist nickte bekräftigend und legte die Hand auf Kindans Schulter. Dann traten die beiden den Rückweg zur Siedlung an.
    »Was soll einem im Blut stecken?«, fragte Kindan.
    »Das wirst du noch früh genug erfahren«, wich der Harfner aus. »Hoffentlich stimmt das auch, denn für Natalon steht eine Menge auf dem Spiel. Er tauscht Kohlenvorräte für einen Winter gegen etwas anderes ein. Und du bist der Schlüssel zum Ganzen. Auf dich kommt es an, ob das Unterfangen, das wir in die Wege leiten, von Erfolg gekrönt sein wird.«
    Ehe der verwirrte Junge etwas sagen konnte, rief Natalon ihnen hinterher: »Meister Zist, da wäre noch etwas!«
    Der Harfner blieb stehen und drehte sich um.
    »Entzünde ein Signalfeuer und hisse die Flagge. Wir fordern einen Drachenreiter an!«, rief Natalon.
    Meister Zist gab mit den Händen ein Zeichen, dass er verstanden hatte.
    Vor Staunen riss Kindan Mund und Augen auf. »Wir benötigen einen Drachenreiter?«
    »Du hast noch nie einen Drachen aus der Nähe gesehen, nicht wahr?«,

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