Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Drachenreiter von Pern 17 - Drachenwege

Die Drachenreiter von Pern 17 - Drachenwege

Titel: Die Drachenreiter von Pern 17 - Drachenwege Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
Vom Netzwerk:
war mit irgendwelchen Sachen. >Alles wird wieder gut werden<, tröstete er mich. >Du konntest nichts dafür. Wer hätte schon geahnt, dass der Drache so reagieren würde? Willst du mir helfen, seine Verletzung zu behandeln? <«
    Der Harfner holte tief Luft und erzählte weiter: »>Ja, gern, wenn ich darf<, antwortete ich. Der Mann nahm mich beim Arm und bugsierte mich zur Brutstätte zurück. Dort begaben wir uns zu dem verwundeten Drachen - Gaminth - und M'tal. Der Mann gab mir einen Tiegel mit Taubkraut, mit dem ich die lädierte Schwinge einrieb. Er hatte alles dabei, was man für eine medizinische Versorgung brauchte - Verbandmaterial und das Gerät, um die zerfetzte Membran wieder zusammenzunähen. Er ging so geschickt vor, dass wir im Nu fertig waren.«
    Abermals legte der Harfner eine Pause ein. »Danach behauptete der Mann, die Blessuren würden wieder völlig ausheilen. M'tal, der vor Gaminth kniete, hob den Kopf und wollte sich bei ihm bedanken, doch mitten in seiner Rede unterbrach er sich und schaute abwechselnd den Mann und mich an. >Ach, du bist es!<, rief der junge Drachenreiter erstaunt. Damals dachte ich noch, er hätte den Heiler erkannt, der für den Weyr zuständig war.«
    Der Meister schwieg eine Weile, als fiele ihm das Weitersprechen schwer. »>Ja, ich bin es wirklich, du darfst deinen Augen ruhig trauen<, entgegnete der Mann mit einem eigentümlichen Lächeln. >Und jetzt muss ich wieder gehen. < Als ich ihm folgen wollte, hob er abwehrend die Hand. >Ich finde den Weg allein, du bleibst hier<, erklärte er und entfernte sich raschen Schrittes.«
    Wie gebannt hörte Kindan zu und wartete darauf, wie die Geschichte endete.
    »Gaminths Verletzungen heilten wirklich sehr schnell, und er behielt keine Schäden zurück. M'tal mauserte sich zu einem sehr tüchtigen Drachenreiter und hat es bis zum Weyrführer von Benden gebracht«, schloss Meister Zist.
    »Wer war der Mann, der praktischerweise zur Stelle war und Gaminth unverzüglich behandeln konnte?«, wollte Kindan wissen. »Und was meinte M'tal, als er so erstaunt fragte: >Ach, du bist es?<«
    Meister Zist setzte ein hintergründiges Lächeln auf. »Nun ja, die Antworten auf diese Fragen findest du in einem Lied«, entgegnete er. Kindan hob verwundert die Brauen. »Ich werde es dir nicht vorsingen, aber ich verrate dir den Titel. Es heißt: >Eine Begegnung mit mir selbst. <«
    Kindan wiederholte diese Formulierung und fasste den Harfner scharf ins Auge. »Du bist dir selbst begegnet? Dann warst du der Heiler? Du hast dich gesehen, wie du viele Planetenumläufe älter warst? Wie ist das möglich?«
    »Das ist ein Geheimnis«, erwiderte der Harfner. »Aber den Drachenreitern ist es wohlvertraut.«
    Kindan schürzte nachdenklich die Lippen. »Die Drachen können ins Dazwischen gehen und so von einem Ort zum anderen gelangen. Vermögen sie auch zwischen den Zeiten hin und her zu reisen? Gibt es ein Dazwischen, welches die Vergangenheit und die Zukunft mit der Gegenwart verbindet?«
    Meister Zist lächelte listig und nickte. »Aus dir wird einmal ein ausgezeichneter Harfner.«
    »Aber jetzt muss ich doch Wher-Führer werden«, korrigierte Kindan ihn mürrisch.
    Meister Zists Lächeln erlosch. »Niemand kann dich dazu zwingen, Junge. Die Entscheidung liegt bei dir.«
    Kindan verzog schmerzlich das Gesicht. »Ich kann die Bergleute nicht im Stich lassen. Bestimmt wird es mir gefallen, Wher-Führer zu sein, und auf diese Weise bleibe ich bei meinen Freunden.«
    »Das ist in der Tat ein Vorteil«, bekräftigte Meister Zist. »Wenn du die Ausbildung zum Harfner abschließen wolltest, müsstest du etliche Planetenumläufe lang in der Harfnerhalle wohnen, und hinterher, nach Absolvieren der Gesellenprüfung, würdest du auf entlegene Posten versetzt.« Er nickte dem Jungen wohlwollend zu. »Ich freue mich, dass du das Gute an der Situation erkennst.«
    Kindan schwieg dazu und setzte nur eine finstere Miene auf.
    ***
    Am nächsten Morgen wurde Kindan unsanft geweckt. Meister Zist schüttelte ihn, und in einer Hand hielt er einen Krug mit kaltem Wasser.
    »Aufstehen, Junge!«, rief er barsch. Kindan sprang aus dem Bett und suchte nach seiner Kleidung. »Keine Zeit, um dich richtig anzuziehen. Leg dir nur das hier über dein Nachtgewand.« Zist warf ihm eine Jacke zu. »Aber vergiss deine Stiefel nicht!«
    Kindan beeilte sich, doch in seiner Aufregung stellte er sich reichlich ungeschickt an.
    Meister Zist verlor die Geduld. »Nicht so hastig. Hol tief Luft und

Weitere Kostenlose Bücher