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Die Drachenreiter von Pern 17 - Drachenwege

Die Drachenreiter von Pern 17 - Drachenwege

Titel: Die Drachenreiter von Pern 17 - Drachenwege Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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gestellt, und die Gelegenheit war günstig, als er ihr erklärt hatte, Dask sei vor ihm auf die Welt gekommen. Er vertraue dem Harfner an, was ihn bewegte, und Meister Zist furchte leicht die Stirn.
    »Ich werde mal nachschauen, ob ich Informationen über die Pflege eines jungen Wachwhers in diesen Büchern finde.« Er deutete auf die Sammlung von ledergebundenen Werken, die im Wohnzimmer auf einem Regal standen. »Aber ich entsinne mich nicht, viel über Wachwhere gelesen zu haben.« Er schnitt eine Grimasse. »Als ich im Archiv arbeitete, wurde ich nie mit diesem Thema konfrontiert, und der Meisterarchivar schien nicht viel für Wachwhere übrig zu haben. Trotzdem gibt es vielleicht das eine oder andere Buch, das sich mit der Aufzucht dieser Tiere befasst.«
    »Ich weiß, dass mein Vater Dask zusammen mit den beiden anderen Wachwheren von Burg Crom trainierte.« Kindans Stimme erstarb, denn wieder einmal durchlebte er den Verlust des einzigen Elternteils, den er gekannt hatte. »Offenbar sind Wachwhere in der Lage, sich gegenseitig etwas beizubringen, einer lernt vom anderen.«
    »Als du in der Bruthöhle warst, hast du gesprochen«, erinnerte der Harfner ihn.
    »Ja, aber mit der Königin, und nicht mit dem Embryo. Der befindet sich ja noch im Ei. Er muss erst lernen, bestimmte Laute zu verstehen.«
    »Natürlich«, pflichtete der Harfner ihm bei. »Du musst dem Jungwher beibringen, was mit ganz bestimmten Tonfolgen gemeint ist. Benutzt man bei jedem Wachwher immer die gleichen Laute? Sind sie etwa festgelegt?«
    »Ich weiß es nicht«, bekannte der Junge.
    Der Harfner richtete den Blick ins Leere und rührte mit langsamen Bewegungen in seiner Suppenschale. »Nun ja, Hauptsache, Aleesa hat dir das Ei mitgegeben. Alles Weitere wird sich schon irgendwie ergeben. M'tal ist unser Verbündeter, und in Burg Benden gibt es auch Wachwhere. Wenn du dir keine Blöße geben willst, kann man die Fragen so geschickt formulieren, dass man die richtigen Antworten bekommt, ohne dass jemandem unsere Unkenntnis auffällt.«
    In diesem Moment hätte Kindan seinen Lehrer am liebsten umarmt. Immer noch fühlte er sich überglücklich, weil er sich nun endlich im Besitz eines Wachwher-Eis befand. Den Rest seiner Suppe tunkte er mit einer dicken Scheibe Brot auf. Dann brachte er Schale und Löffel zum Spülstein.
    »Ich spüle das Geschirr ab, wenn ich zurückkomme. Aber zuerst möchte ich prüfen, ob die Ziegelsteine, auf denen das Nest mit dem Ei liegt, noch warm genug sind«, erklärte er und verließ das Cottage.
    ***
    Von nun an war das Hegen des Wachwhereis seine Hauptbeschäftigung und füllte seine gesamte Zeit aus. Des Nachts schlief er in dem Stall, eingewickelt in sein abgewetztes Schlaffell. Mitten in der Nacht schreckte er mehrmals hoch und stand rasch auf, um sich davon zu überzeugen, dass das Nest nicht auskühlte. Jederzeit konnte der Wachwher die Eischale sprengen und schlüpfen. Kindan hatte einen Vorrat von Hafer angelegt, und hinten auf dem Herd köchelte in einem großen Kessel bereits der Brei. In der Kühltruhe stand ein Eimer mit Blut. Natalon hatte angewiesen, dass man Kindan alles zur Verfügung stellte, was dieser für den jungen Wachwher verlangte.
    Am ersten Abend nach ihrer Rückkehr schaute Zenor nach der Tagschicht kurz bei Kindan vorbei, weil er das Ei sehen wollte. Seine Miene drückte ehrfürchtiges Staunen aus, wie Kindan voller Genugtuung bemerkte. Bei der Reaktion seines Freundes wurde ihm ganz warm ums Herz. Sicher, von Zenor hatte er Loyalität erwartet, doch als er merkte, wie tief beeindruckt er war, zerstreuten sich selbst seine geheimen Befürchtungen über die Reaktionen der anderen Campbewohner ein wenig.
    Ständig durchforstete er seine Erinnerungen nach Bemerkungen, die sein Vater über die Pflege eines Wachwhers geäußert hatte. Und er tröstete sich mit dem Gedanken, dass ihm die richtigen Laute und Gebärden, um sich mit diesem Tier zu verständigen, wie von selbst eingefallen waren. Die erste Hürde hatte er genommen, indem er das Ei ins Camp gebracht hatte. Er musste es nur gut warm halten, damit der Jungwher schlüpfte.
    »Wann ist es so weit?«, fragte Zenor und betrachtete mit glänzenden Augen das Ei.
    »Meisterin Aleesa meinte, binnen einer Siebenspanne müsste er schlüpfen«, erwiderte Kindan mit gespielter Gleichgültigkeit, obwohl er innerlich vielleicht noch aufgewühlter war als Zenor. »Könntest du mir Kohlen bringen, damit ich die Ziegel erhitzen kann? Der Vorrat ist

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