Die Drachenschwestern (Die Drachenschwestern Trilogie) (German Edition)
dabei, mein Leben neu zu planen…“ Was eine etwas harmlose Umschreibung der Tatsache war, dass es in ihrem Leben momentan drunter und drüber ging.
„Du musst dich ja nicht sofort entscheiden.“
„Müsste ich dann in Bern arbeiten?“
„Ich habe mir überlegt, dass du das meiste von zu Hause aus machen könntest. Aber ab und zu wäre sicher deine Anwesenheit hier erforderlich. Meine Idee wäre es, dich zumindest anfangs als freiberuflichen Mitarbeiter zu engagieren. Du hättest also immer die Möglichkeit, einen Auftrag abzulehnen, wenn du keine Zeit oder keine Lust hast.“
„Grundsätzlich würde es mir sehr gefallen bei Cerberus zu arbeiten. Kann ich es mir trotzdem noch überlegen?“
„Ja klar“, meinte Simon nur um sie gleich zu necken: „Reichen fünf Minuten Bedenkzeit?“
Kaja lachte. „Das ist vielleicht ein wenig kurz. Aber Ende dieser Woche gebe ich dir Bescheid, okay?“
„Ja, damit kann ich leben.“ Er streckte seine Hand aus und sie schlug ein.
„So, wollt ihr den Nachmittag jetzt damit verbringen zu quasseln, oder machen wir noch etwas Sinnvolles?“, wollte Josef wissen.
Am Nachmittag drückte sogar noch die Sonne ein wenig durch die Wolken und Zorro arbeitete begeistert mit. So begeistert, dass Kaja ein wenig ein schlechtes Gewissen hatte, dass sie nicht regelmäßiger mit ihm trainierte.
„Schon vergessen? Du bist gerade in der beneidenswerten Position zu entscheiden, wie du dein zukünftiges Leben gestalten möchtest. Wie viel Zeit du womit verbringen möchtest und all das.“ Lance hatte sich unbemerkt von den anderen zu ihnen gesellt.
„Stimmt. Und auch wieder nicht. Wenn ich versuche, etwas Eigenes auf die Beine zu stellen, braucht das bestimmt viel Zeit und viel Energie.“ Nachdenklich blickte sie in die Ferne. Die Sonne stand schon recht tief am Horizont und einige Schleierwolken vollendeten das Bild eines schönen Herbstabends.
„Weißt du, wenn du Dinge tust, die du gerne machst, gibt dir das auch Energie.“
„Vielleicht“, antwortete Kaja. Sie wandte sich an Simon, der gerade eine Apportierübung mit Zorro durchführte. „Ich rufe jetzt Tim an, dass er mich abholt. Wir sind ja hier bald fertig, oder?“
„Ja, mach das. Bist du nicht mit dem Auto hier?“
„Doch, aber es ist einfacher für mich, Tim hinterher zu fahren. Bis ich mich in Bern zurechtgefunden habe, ist Mitternacht vorbei“, witzelte sie.
Simon, kurzzeitig abgelenkt durch ihre Frage, hatte gar nicht bemerkt, dass Zorro mit dem Apportierholz im Maul weggeschlichen war. „He, bring das wieder zurück“, rief er.
Zorro dachte gar nicht dran und drehte freudig Runde um Runde mit seiner Beute. Kaja musste einfach lachen, als sie seinen stolzen Gesichtsausdruck sah.
„Zorro, hier“, rief sie. Nicht, dass es in irgendeiner Weise mehr genutzt hätte als Simons Befehle.
Er kam zu ihr und meinte: „Am besten wir ignorieren ihn. Dann verliert er den Spaß am Spiel. So, weißt du schon, ob du für uns arbeitest?“
„Du bist auch kein bisschen penetrant oder?“
„Ich? Nein, wie kommst du denn darauf?“ Er grinste spitzbübisch. „Sieht so aus, als könntest du dir deinen Anruf sparen.“
„Was bringt dich auf diese Idee?“, fragte Kaja, die eben Zorro zu fassen gekriegt hatte und nichts sehen konnte, weil ihr ihre langen dunklen Haare die Sicht versperrten.
„Sieh mal wer da kommt…“
Kaja schaute auf und ein breites Lächeln erhellte ihr Gesicht. „Tim! Was machst denn du schon da? Ich wollte dich eben anrufen und dir Bescheid geben, dass wir gleich fertig sind.“
„Ich war schon unterwegs, und da dachte ich, ich komme einfach schon mal vorbei und leiste euch noch ein wenig Gesellschaft.“ Die beiden Männer begrüssten sich mit einem Handschlag.
„Hallo Grünschnabel, nicht auf Bärenjagd heute?“, wollte Josef wissen und überreichte Tim einen Kaffee.
„Danke. Nein heute nicht. Bin heute mit einer Hexe verabredet“, antwortete er mit einem schelmischen Seitenblick in Kajas Richtung.
„Ich verfrachte dann schon mal Zorro ins Auto“, kam es schnell von Kaja.
Das hätte sie auch nachher machen können. Aber sie war auf einmal so aufgeregt, wenn sie an den heutigen Abend dachte, dass sie einfach einen kurzen Moment für sich gebraucht hatte.
„Du drückst dich doch nicht etwa?“, wollte der Drache von ihr wissen.
Kaja wurde rot. „Nein.“ Obwohl, ganz kurz hatte sie mit dem Gedanken gespielt.
„Gut“, antwortete der Drache zufrieden. „Und vergiss
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