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Die Drachenschwestern (Die Drachenschwestern Trilogie) (German Edition)

Die Drachenschwestern (Die Drachenschwestern Trilogie) (German Edition)

Titel: Die Drachenschwestern (Die Drachenschwestern Trilogie) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Virginia Fox
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erwartet? Einen kahlen, seelenlosen Betonbunker?“, neckte er sie.
    „Ach ich weiß nicht“, verlegen wandte sie den Blick ab. „Ich habe mir keine konkreten Gedanken gemacht aber unbewusst war das wohl meine Befürchtung.“ Sie schnitt eine Grimasse. „Ich kann diese unterkühlten und zu Tode gestylten Kunstanlässe nicht ausstehen“, gestand sie.
    Tim lachte und nahm ihre Hand. „Ich auch nicht. Aber jetzt komm. Ich habe dir doch eine Privatführung versprochen!“
    Er führte sie von Bild zu Bild und ließ ihr jeweils Zeit, die Fotografien in Ruhe zu betrachten, bevor er ihr erzählte, wie die Bilder entstanden waren und was darauf zu sehen war. Dabei sparte er nicht mit amüsanten Anekdoten über kleinere und grössere Missgeschicke, die ihm während der Arbeit passiert waren. Er deutete auf eine Bildserie, die aus vier kleineren Aufnahmen bestand. In vier Schritten sah man, wie ein großer weißer Bär ans Ufer der Insel schwamm und aus dem Wasser kletterte. Auf dem letzten Bild, das leider nicht ganz scharf war, im Gegensatz zu den andern, blickte der Bär direkt in die Kamera.
    „Während ich diese Bilder schoss befand ich mich auf meinem Schlauchboot ziemlich nahe der Insel. Ich konnte mein Glück nicht fassen, dass da dieser Bär, ich habe ihn übrigens Papa Joe getauft…“
    „Du hast ihnen Namen gegeben?“, hakte Kaja ungläubig nach und kicherte.
    „Klar, was glaubst du denn“, antwortete er in gespieltem Ernst.
    „Wie konntest du die Tiere überhaupt auseinanderhalten?“
    „Tja, einerseits ist die Population ja leider nicht sehr groß und dazu kommt, dass jeder Bär seine ganz besonderen Merkmale hat. Entweder die Art, sich zu bewegen oder die Musterung der Schnauze oder wie Papa Joe, um ihn als Beispiel zu nehmen, er hat ein Riss im Ohr. Vermutlich hat er bei einem Kampf nicht gut genug aufgepasst. Man muss allerdings schon einiges an Geduld aufbringen und sich die Zeit nehmen, wirklich mit den verschiedenen Tieren vertraut zu werden, damit einem die feinen Unterschiede zwischen den einzelnen Tieren auffallen.“
    „Offensichtlich besitzt du einen unerschöpflichen Vorrat an Geduld“, stellte Kaja beeindruckt fest. Sie beugte sich vor, an Tim vorbei, um das letzte Bild besser betrachten zu können.
    „Das habe ich bis jetzt auch gedacht“, murmelte Tim, der sich gerade bemühte, sich zusammen zu reißen, um nicht sein Gesicht tief in Kajas dunklem Haarschopf zu versenken. Ein paar vorwitzige Haare, die sich offensichtlich nicht von dem Bändigungsversuch des Haargummis beeindrucken ließen, kitzelten seine Nase und er konnte den Duft des blumigen Shampoos riechen, das sie am Morgen benutzt haben musste. Abrupt richtete sie sich auf, nichts ahnend, welche Aufruhr sie in seinem Innern ausgelöst hatte.
    „Erzählst du mir jetzt wieso das letzte Bild so verwackelt ist“, fragte sie, begierig darauf, die Geschichte zu hören.
    Tim musste lachen, als er den Eifer in ihrer Stimme hörte. „Würde ich ja gerne, wenn mich nicht so ein kleiner Dreckspatz mit Zwischenfragen ablenken würde.“
    „Ja, ja“, erwiderte sie ungeduldig. „Also?“ Erwartungsvoll blickte sie ihn an.
    „Wie gesagt, ich befand mich auf diesem Schlauchboot und versuchte, den Bären möglichst gut vor die Linse zu kriegen. Da ich nicht mehr paddeln wollte, um Papa Joe auch ja nicht in die Flucht zu treiben, stellte ich mich an den äußersten Rand, des Schlauchboots. In meinem Eifer und mit der Kamera vor den Augen merkte ich gar nicht, dass ich mich nach jedem Bild unbewusst noch ein wenig mehr vornüber neigte, bis das Boot schließlich, den physikalischen Gesetzen folgend, unter mir nach hinten wegrutschte. Ich Held fiel ziemlich unelegant ins Wasser. In meinem Schreck muss ich wohl ein Geräusch gemacht haben, das Papa Joes Aufmerksamkeit geweckt hat. Und offenbar hatte ich im Fallen geistesgegenwärtig den Auslöser gedrückt.“
    „Wie hast du die Bilder denn überhaupt retten können? Wurde nicht alles nass?“
    „Irgendwie habe ich es geschafft, die Kamera über meinem Kopf außer Reichweite des Wassers zu halten. Ich bin dann spuckend und hustend zum Boot geschwommen und habe noch vom Wasser aus die Kamera mit einem Tuch, das ich immer griffbereit im Boot liegen hatte, abgetrocknet und in ihrer wasserdichten Box verstaut.“
    „War das Wasser so gemütlich?“, fragte Kaja, sichtlich bemüht, nicht laut herauszuprusten.
    „Bäh!“ Tim streckte ihr die Zunge raus.
    „Natürlich war das Wasser kalt,

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