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Die Drachenschwestern

Die Drachenschwestern

Titel: Die Drachenschwestern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Virginia Fox
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mich jetzt aufheitern? Das ist
ja unter anderem mein Problem, dass er so oft unterwegs ist. Und wenn er dann
mal da ist, sitzt er in Bern.“
    „Während du ja unwiderruflich und ständig an Zürich gekettet bist“,
bemitleidete sie der Drache und nickte dazu traurig mit dem Kopf.
    „Hä? Was willst du jetzt damit sagen?“ Irritiert blickte Kaja zu Lance
hinüber und merkte deshalb erst im letzten Moment, dass die Kolonne vor ihr
praktisch zum Stillstand gekommen war. Sie trat heftig auf die Bremse und
schaffte es knapp, einen Zusammenstoss mit ihrem Vordermann zu vermeiden.
    „Himmel, Mädchen! Mir passiert ja nichts, aber ich fände es ganz schön
schade, wenn du dich jetzt im Auto zerquetschen ließest! Reiss Dich zusammen!“
    „Dann lenk mich nicht mit so aufreibenden Themen ab“, fauchte Kaja
zurück, die sich selbst ganz schön erschrocken hatte.
    Lance wartete ab, bis sein Schützling sich wieder etwas beruhigt hatte
und es schien, als hätte sie keine Konzentrationsprobleme mehr. „Ich meinte ja
nur, dass dich niemand zwingt, in Zürich zu bleiben. Schließlich steht dir auch
beruflich eine Umorientierung bevor, der ideale Zeitpunkt also, sich darüber
Gedanken zu machen, wo du sonst noch wohnen könntest. Oder vermehrt auf Reisen
zu gehen. Oder Tim möchte umziehen. Oder…“
    „Ist ja gut, ich sehe schon was du meinst. Ich tue wieder einmal so,
als wäre die Situation, so wie sie jetzt ist, in Stein gemeisselt und übersehe
geflissentlich, dass es an mir liegt, daran etwas zu ändern.“
    „Äh... ja“, antwortete der Drache, etwas überfordert von der Tatsache,
dass Kaja auf Anhieb verstanden hatte, was er meinte.
    „Jetzt schau nicht so“, forderte sie Lance auf, den sie, wohlweißlich
aus dem Augenwinkel, beobachtet hatte. „Ich mache mir ja schließlich selber
auch Gedanken. Und ein wenig von dem, was wir zusammen besprechen, bleibt ja
doch hängen, ob ich das nun will oder nicht.“
    Sie lächelte verschmitzt. „Du hast Recht. Aber im Moment drehen sich
meine Gedanken eben oft im Kreis, gerade weil so viel in meinem Leben im Wandel
ist. Und normalerweise kriege ich bereits bei einer einzelnen, winzigen
Veränderung die Krise. Also gib mir etwas Zeit, und ja, bemitleiden darfst du
mich auch.“
    „Das würde dir wohl so gefallen“, stichelte Lance, insgeheim aber
hochzufrieden mit ihr. Eigentlich hatte er sie noch fragen wollen, ob sie schon
über Miris Vorschlag nachgedacht hatte, Kerzen zu produzieren und zu verkaufen.
Aber er beschloss, das Thema Zukunftspläne erst mal auf sich beruhen zu lassen.
    „Meinst du das klappt, unser Plan, dich einfach unserer anderen
Schwester vorzustellen?“, unterbrach sie seine Gedanken.
    „Hm, ich kann mir nicht vorstellen, dass es nicht klappen sollte“,
meinte er mit einem Achselzucken. „Ich glaube nicht, dass sie da viel
Mitspracherecht haben wird.“
    „Sind wir denn so
überzeugend, Miri und ich? Oder so schlimm?“
    Lance lachte schallend. „Nein. Aber schließlich hattest du ja auch
nicht groß die Möglichkeit, dich gegen mich zu wehren oder gegen die
Bekanntschaft mit Miri.“
    „Stimmt auch wieder.“ Sie war schon ganz kribbelig, wenn sie daran
dachte, dass sie es mit großer Wahrscheinlichkeit bald herausfinden würde. Das heißt,
falls sie es heute überhaupt noch nach Bern schaffen würde, dachte sie genervt,
den Stau vor sich betrachtend.
    Eine halbe Stunde zu spät bog sie endlich auf den Firmenparkplatz von
Cerberus Security Services ein. Sie stand vor einem unauffälligen, großen Gebäude
irgendwo am Rand der Industrie von Bern. Suchend blickte sich um und versuchte
herauszufinden, wo der Haupteingang lag. Sie zuckte mit den Schultern und ließ Zorro
herausspringen. „Kommst du nicht mit?“, fragte sie Lance, der zusammengerollt
auf dem Rücksitz liegen blieb.
    „Nö, ich schlafe
noch eine Runde, ich lenke dich sowieso nur ab.“
    „Kluge Idee, na
dann, schlaf gut!“
    Sie schlug die Tür zu und brachte Zorro, welcher aufgeregt
herumsprang, mit einigen gemurmelten Worten zur Ruhe und beschloss, das Gebäude
einfach zu umrunden. „Na Kleiner, weißt du wo es hier rein geht?“, fragte sie,
ohne wirklich eine Antwort zu erwarten. Zorro stürmte allerdings sofort los. Kaja
blieb gar nichts anderes übrig, als ihrem Hund hinter her zu rennen. Sie bog um
die Ecke und stand plötzlich vor einem Zaun, der ein großes, offenbar zum
Gebäude gehörendes Grundstück umschloss. Sie entdeckte eine große Wiese und
mehrere

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