Die Drachenschwestern
einen Eindruck
vom kompletten Bild machen können.
Nochmals stellte sie sich vor ihren beiden Freunden auf. „Perfekt“,
meinte Miri. „Bequem und praktisch und gleichzeitig cool und sexy.“
„Und was meint
mein Drachenberater dazu?“
„Hm, solange du
die Jacke anbehältst, ist alles wunderbar“, meinte dieser unwirsch.
Kaja musste schmunzeln. „Gut, wenn du es zu gefährlich findest, ist es
definitiv super! Danke vielmals, ohne dich hätte ich eine Ewigkeit gesucht.“
„Kein Problem,
dafür sind doch Schwestern da“, meinte Miri und umarmte Kaja.
„Jetzt waren wir
richtig schnell. Möchtest du noch einen Tee, bevor du gehst?“
„Ja gerne. Dann
kannst du mir auch gleich erzählen, was du bei Simon machst.“
Mit einem bedeutungsvollen Blick auf Lance, meinte sie: „Stimmt, wir
wurden ja unterbrochen.“
„Schon seltsam, wie schnell ich mich wieder daran gewöhnt habe, einen
Drachen um mich herum zu haben“, meinte Miri, die wie Lance Kaja ihre Tasse
hinhielt, um sie ihnen einschenkte.
„Mal schauen, wie
schnell sich unsere Schwester daran gewöhnt.“
„Heißt das, du
hast rausgefunden, wer sie ist und wo sie wohnt?“
Kaja verzog das Gesicht. „Nein, eben nicht. Deshalb habe ich vorhin verzweifelt
Simon angerufen. Ich weiß, dass seine Firma auch Personen ausfindig macht. Das
ist eigentlich der Grund, weshalb ich morgen in unsere schöne Hauptstadt reise.
Tim ist dann sozusagen meine Belohnung.“ Kaja kicherte. „Was machen wir
eigentlich, wenn wir rausgefunden haben, wo sie wohnt? Ich meine, wir können ja
schlecht anrufen und sagen: Hallo, wir sind drei Drachenschwestern und du bist
die Dritte im Bunde. Die lässt uns ja auf der Stelle in die Psychiatrische
Klinik verfrachten! Ich hätte mich ja bald selbst eingeliefert“, gab Kaja zu
bedenken.
„Nein, ich dachte auch eher, dass wir dann auf gut Glück zusammen mit
Lance zu ihr raus fahren und sie daran festnageln, dass sie Lance sieht. Zum
Glück ist er ja nicht zu übersehen. Für uns meine ich.“
„Das war bei dir ja richtig einfach. Da musste ja eher noch ich
überredet werden“, erinnerte Kaja sich.
„Halte mich auf jeden Fall auf dem laufenden“, bat Miri. Sie stand auf
und stellte ihre leere Tasse in das Spülbecken. „Ich muss jetzt leider los“,
meinte sie mit einem bedauernden Blick auf ihre Uhr.
Kaja sprang auf. „Ja, klar. Danke für deinen Notfalleinsatz!“ Die
beiden umarmten sich, wobei Zorro auch noch seine Streicheleinheiten abbekam.
Kaja blickte ihr durchs Fenster hinterher. Wo wollte Miri um diese Zeit an
einem Dienstagabend wohl hin? Fragend schaute sie zu Lance hinüber. Der hatte
aber eine gänzlich unbeteiligte Miene aufgesetzt und schaute scheinbar
fasziniert auf den Grund seiner Teetasse. Sie kannte ihren Drachen inzwischen
gut genug um zu wissen, dass er offenbar nicht vorhatte, ihr diese Frage zu
beantworten. Sie zuckte mit den Schultern. Bei einem nächsten Treffen würde
Kaja sie einfach fragen. Schließlich hatte sie Miri jetzt ständig mit ihren
eigenen Problemen in den Ohren gelegen. Das musste sich sowieso ändern, nahm
sie sich fest vor.
Miri war unterdessen unterwegs zu ihrer Stammkneipe und fragte sich
bestimmt schon zum zehnten Mal, warum sie schon wieder einen gemütlichen Abend
bei Kaja unterbrochen hatte, nur für die Möglichkeit, sich einen Typen zu
angeln. Ein Psychologe hätte ein tolles Forschungsobjekt in mir, dachte sie
genervt. Egal, jetzt war sie ja sowieso schon da.
Kapitel 25
Kaja auf dem
Weg nach Bern und stand wieder einmal im Stau. Dabei war sie schon zu spät
losgefahren. Und außerdem hatte sie immer noch nichts von Tim gehört, was auch
nicht gerade dazu beitrug, ihre Stimmung zu heben. Sie drehte die Lautstärke
ein wenig höher. Diesmal hörte sie sich eine alte CD von Massive Attack an, was
bestens zu ihrer Laune passte. Und zum Stau. Das konnte ja gar nichts werden
mit Tim, wenn er in Bern war und sie in Zürich. Sie würde in kürzester Zeit
wahnsinnig werden.
„Er ist ja sowieso nicht oft in Bern“, mischte sich Lance ein.
Offenbar hatte er sich wieder einmal in ihre Gedanken eingeklinkt. „Nein, du
hast das immer noch nicht richtig verstanden: Solange du deine Gedanken nicht
bewusst als privat deklarierst, höre ich dich genauso gut denken, wie wenn du
laut sprechen würdest“, verteidigte sich ihr schillernder Begleiter.
„Okay, hab schon
verstanden. Du kannst also nichts dafür.“
„Genau.“
„Und was genau an deiner Bemerkung soll
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