Die drei ??? - 100 - Toteninsel
Falle«, sagte Peter mit Grabesstimme. »Das Panzerglas kriegen wir nie kaputt.«
»Irrtum«, widersprach Bob. »Wir sitzen nicht in der Falle.«
»Warum nicht?«
»Weil Justus in genau zwölf Sekunden diese Tür öffnen wird.
Was glaubst du, warum ich vorhin so gedrängelt habe, dass wir in diesen Raum gehen? Olin sollte sich sicher fühlen und verschwinden, bevor Justus sein elektronisches Wunder vollbringt.«
»Oh, Mann!«, stöhnte Peter. »Daran hatte ich überhaupt nicht mehr gedacht!« Klick.
»Tataa, die Tür ist offen.«
»Und was machen wir jetzt?«, fragte Maria Svenson.
»Jetzt wird nicht mehr geredet«, sagte Professor Phoenix grimmig. Im schwachen Licht blitzte sein gesundes Auge gefährlich auf. Jetzt sah er wieder aus wie ein Tiger. »Jetzt wird gehandelt.« Er öffnete die Tür und huschte lautlos wie eine Raubkatze durch den Vorraum auf den Gang hinaus. Bob und Peter konnten ihm nicht schnell genug folgen. Als sie in das rote Dämmerlicht hinaustraten, sahen sie gerade noch, wie Phoenix ausholte und Olin von hinten niederschlug. Der Verräter ging zu Boden, die Waffe rutschte über den kalten Stein.
Mit Armen und Beinen an einen Stuhl gefesselt und von allen Anwesenden umringt, starrte Olin düster ins Leere. Vor einer halben Stunde war er aus der Ohnmacht erwacht und hatte seitdem kein Wort gesprochen. Und es sah auch nicht so aus, als würde er das in absehbarer Zeit noch tun. Er hatte sein Spiel verloren, aber das war für ihn noch lange kein Grund auszupacken, was er eigentlich gespielt hatte.
»Also schön«, brummte Phoenix. »Dann schweigen Sie meinetwegen, bis Sie schwarz werden! Wir werden auch ohne Ihre Hilfe herausfinden, was Sie vor uns verstecken wollten. Die Antwort liegt irgendwo in dieser Anlage. Es wird eine Weile dauern, bis wir sie durchsucht haben, aber wir haben ja Zeit.« Er wandte sich ab.
»Nichts für ungut, Professor, aber wie wäre es mit ein bisschen Schlaf?«, fragte Albert. Er war mit Anne in die Kommandozentrale zurückgekehrt. Es ging ihr etwas besser, aber sie sah immer noch krank aus.
»Ich denke, den haben wir uns alle verdient. Holen wir also die Nachtruhe nach, die Mr Olin uns geraubt hat.« Alle atmeten erleichtert auf und kehrten schnell zu ihren Schlafplätzen zurück. Viele wollten jedoch ihr Lager unter freiem Himmel aufschlagen. Die ewige Dunkelheit und das bedrückende Gefühl, unter Tonnen von Stein begraben zu sein, schlug allen aufs Gemüt. Professor Phoenix machte es sich in der Nähe von Olin bequem. Er versicherte ihnen, dass er aufwachen würde, wenn Olin einen Befreiungsversuch unternahm.
»Und wo schlafen wir?«, fragte Peter seine Freunde und gähnte.
»Äh... gar nicht«, sagte Bob.
»Was soll das heißen?«
Der dritte Detektiv blickte sich um, aber es war niemand in der Nähe, der sie belauschen konnte. »Ich hatte noch gar keine Gelegenheit, es euch zu erzählen. Als ich allein da unten war...
ist noch etwas mehr passiert. Aber ich wollte warten, bis ich mit euch allein bin.«
Schlagartig war Justus wach. »Was denn? Hast du etwas entdeckt?«
»Könnte man so sagen. Ich kenne das Geheimnis von Makatao.«
Das leere Grab
Sie hatten einen günstigen Moment abgewartet, um unbeobachtet durch die offene Panzertür ins Innere der Anlage zu schleichen. Als sie außer Hörweite waren, erzählte Bob seinen Freunden, was auf ihrer Flucht vor der Explosion wirklich geschehen war.
Justus und Peter trauten ihren Ohren nicht. »Das ist unfassbar!«, rief Peter. »Ich kann das einfach nicht glauben!
Und du konntest dich wirklich an nichts erinnern?«
»Zum hundertsten Mal, nein! Glaubst du, ich hätte euch die Sache sonst verschwiegen? Woran ich mich erinnern kann, ist, dass ich vergeblich bei Halle 3 gewartet habe und schließlich nach Hause gefahren bin. Dort bin ich dann die Treppe runtergefallen und habe mir das Handgelenk verstaucht.«
»Und diese Erinnerungen sind alle nicht echt?«
Bob nickte. »Genau.«
»Das ist nicht so ungewöhnlich, wie es sich anhört«, sagte Justus. »Diese Art von Hypnose könnte man auch als Gehirnwäsche bezeichnen. In Sekten ist das beispielsweise eine beliebte Methode, um die Anhänger gefügig zu machen. In einem tranceähnlichen Zustand wird ihnen eingeredet, dass sie ein bestimmtes religiöses Schlüsselerlebnis hatten, obwohl das gar nicht stimmt. Wichtig ist nur, dass der Hypnosezustand mit dem vollen Einverständnis der Person herbeigeführt wird. Aber das war bei Bob ja der Fall. Er
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