Die drei ??? - 100 - Toteninsel
sind.«
Justus erwiderte nichts, lächelte aber geheimnisvoll.
»Hast du gesehen, was das für Bücher waren, die Dr. Svenson mit sich herumschleppte?«, fragte Bob, als sie auf dem Rückweg waren. »Alles Mögliche über irgendwelche Inseln.«
»Mikronesien«, bestätigte Justus. »Eine Inselgruppe auf der anderen Seite des Pazifiks. Und es waren auch eine Menge Karten dabei. Seekarten. Ich frage dich: Was will eine Archäologin mit Seekarten?«
»Du stellst Fragen. Woher soll ich das wissen?«
»Na ja, vielleicht finden wir das noch heraus. Ich werde erst mal Peter anrufen.«
»Warum das? Glaubst du, ausgerechnet Peter kennt die Antwort?«
»Nein. Ich will wissen, ob seine Eltern ihn heute Abend entlassen.«
»Was ist denn heute Abend?«
Wieder schlich sich ein Grinsen auf Justus' Gesicht. »Ach ja, das hatte ich ganz vergessen zu erwähnen. Wir haben heute eine Verabredung.«
»Mit wem?«
»Wenn ich mich nicht täusche, mit Sphinx.« Bob starrte ihn an. »He, guck auf die Straße, Kollege!«
»Mit Sphinx? Habe ich irgendwas nicht mitbekommen?«
»Kann sein.«
»Nun spuck's schon aus, Just! Was weißt du, was ich nicht weiß? Und warum?«
»Warum? Weil ich das Glück habe, mit einem fotografischen Gedächtnis gesegnet zu sein. Und so konnte ich mir mit einem schnellen Blick in Dr. Svensons aufgeschlagenen Terminkalender alles merken, was dort geschrieben stand.«
»Alles?«
»Na schön, ich geb's zu, so viel war es nicht.«
»Und was war es?«
»Neben einer Einkaufsliste, einem Arztbesuch und einigen unleserlichen Notizen war ein Termin für heute Abend, zehn Uhr, eingetragen. Ich habe das ziemlich sichere Gefühl, dass wir auf der richtigen Spur sind.«
»Was für ein Termin?«
»Dort stand: ›Treffen mit S‹.«
»Es war gar nicht einfach, meine Mutter davon zu überzeugen, dass ich heute noch weg muss. Letzter gemeinsamer Abend und so. Als ich ihr sagte, dass du mich brauchst, Justus, hat sie gleich wieder die Krise gekriegt.« Peter imitierte den besorgten Tonfall seiner Mutter: »Immer, wenn Justus dich braucht, gerätst du in Schwierigkeiten. Ich werde keine ruhige Minute im Urlaub haben, wenn ich weiß, dass ihr schon wieder in eine gefährliche Sache verwickelt seid.«
»Klingt ganz nach Tante Mathilda«, fand der Erste Detektiv.
»Aber wir brauchen dich nun mal. Maria Svenson hat Bobs Wagen gesehen und würde ihn wahrscheinlich wiedererkennen.
Deinen nicht.«
Die drei ??? fuhren in Peters knallrotem MG zurück nach Pasadena. Es war Viertel nach neun. Justus hatte vorgeschlagen, frühzeitig vor Dr. Svensons Haus zu warten. Schließlich wussten sie nicht, ob das geheimnisvolle Treffen mit S bei ihr zu Hause oder an einem anderen Ort stattfinden sollte. »Dort drüben steht Mrs Svensons Wagen. Sie ist also zu Hause. Wir parken am besten ein Stück vom Haus entfernt. Sicher ist sicher.«
Während sie warteten, überkamen Bob erste Zweifel. »Und was ist, wenn S nichts anderes bedeutet als Sandra oder Susan?
Vielleicht trifft sie sich einfach nur mit ihrer besten Freundin.«
»Dann haben wir Pech gehabt«, antwortete Justus lakonisch.
»Aber vielleicht steht das S für Sphinx und dann haben wir eine heiße Spur!«
Nach etwa zehn Minuten richtete sich Peter hinter dem Steuer kerzengerade auf. »Da verlässt jemand das Haus! Ist sie das?«
»Ja.« Justus beobachtete, wie Maria Svenson in ihr Auto stieg und davonfuhr. »Los, Zweiter, hinterher! Aber unauffällig, wenn ich bitten darf.«
»Ich bin ja kein Idiot.« Peter nahm die Verfolgung auf. Schön ruhig und mit reichlich Abstand. Es war schließlich nicht das erste Mal, dass er so etwas machte. Trotzdem ließ Justus es sich nicht nehmen, ihn immer wieder zu belehren. Die Fahrt führte sie aus Pasadena heraus zurück zur Küste, diesmal allerdings Richtung Los Angeles. Langsam wurde die Bebauung dichter und schließlich waren sie mittendrin im Getümmel des Großstadtdschungels. Hier war es wesentlich schwieriger, den Wagen nicht aus den Augen zu verlieren, doch Dr. Svenson fuhr angenehm behäbig. Offenbar hatte sie nicht bemerkt, dass sie verfolgt wurde, andernfalls hätte sie die drei Detektive problemlos abhängen können. Nach einer guten halben Stunde erreichten sie Downtown, das Zentrum der Stadt, wo sich Cafe an Cafe reihte, Schaufenster an Schaufenster, und wo sich Massen aufgestylter Menschen durch die hell erleuchteten Straßenschluchten schoben, um zu sehen und gesehen zu werden. Doch Peter ließ sich nicht
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