Die drei ??? - 100 - Toteninsel
niemand herausgefunden.«
»Dreist«, fand Peter. »Als das aufgeflogen ist, sind bestimmt alle festgenommen worden.«
Bob schüttelte den Kopf. »Nein. Als die Wahrheit ans Licht kam, war die Ausgrabungsstätte verlassen. Das gesamte Team war Hals über Kopf geflohen. Natürlich nicht, ohne die ausgegrabenen Schätze verschwinden zu lassen. Weder die Schätze noch die Diebe sind je gefunden worden.«
»Interessante Geschichte«, sagte Justus und zupfte an seiner Unterlippe. »Und es klingt verdammt nach dem, was wir über Sphinx wissen. Könnte aber auch Zufall sein.«
»Könnte es nicht«, widersprach Bob. »Es kommt nämlich noch besser.«
»Was meinst du?«
»Dr. Maria Svenson. Das war die Frau, die beim Schmuggelversuch erwischt wurde. Sie behauptete in einem Verhör, sie gehöre einer Gruppe namens Sphinx an und es sei nicht das erste Mal, dass diese Organisation ungenehmigte Ausgrabungen durchführte. Später nahm sie jedoch alles zurück und behauptete das Gegenteil: Sie sei nur als Hilfskraft für den Job engagiert worden und habe nichts von all dem gewusst. Sie stellte sich als Opfer dar, das für den Schmuggel missbraucht wurde.«
»Hat man ihr das etwa geglaubt?«
»Nein. Die Beweise sprachen eindeutig gegen sie. Und so ist sie für zwei Jahre in den Knast gewandert.«
Der Erste Detektiv nickte bedächtig. »Dann gibt es Sphinx also wirklich.«
»Und was machen wir jetzt?«, wollte Peter wissen.
»Da Dr. Svenson bis jetzt unser einziger echter Anhaltspunkt ist, sollten wir sie ausfindig machen«, schlug Justus vor und wandte sich an Bob: »Hast du sonst noch was über sie herausfinden können?«
»Vor ihrer Festnahme hat sie in Kalifornien als Gastdozentin an verschiedenen Universitäten unterrichtet. Aber nach ihrer Freilassung? Keine Ahnung!« Ein Grinsen stahl sich auf sein Gesicht. »Aber ich werde es vielleicht bald wissen.«
»Was soll das denn heißen?«
»Ich habe jemanden darauf angesetzt, etwas über Maria Svenson herauszufinden.«
»Und wen, wenn ich fragen darf?«
»Jelena.«
»Was?« Justus räusperte sich und schluckte die Bemerkung, die ihm auf der Zunge lag, hinunter. Er zwang sich zur Ruhe.
Nicht, dass er etwas gegen Jelena hatte. Sie war nur äußerst vorlaut, schnippisch und hartnäckig. Und manchmal ging sie ihm schlicht und ergreifend auf die Nerven. »Was, zum Teufelsgeiger, hat Jelena mit der Sache zu tun?«
»Ich habe ihr von unseren Ermittlungen erzählt«, gab Bob gelassen zurück.
»Und warum?«
»Weil sie gefragt hat. Und weil sie uns helfen kann.«
»Na klar«, knurrte Justus und verschränkte die Arme. »Jelena, die Superfrau. Wenn es nach ihr ginge, würde sie uns wahrscheinlich immer helfen. Aber wir sind die drei ???, nicht die vier ????, schon vergessen?«
»Reg dich nicht auf, Just. Ich hatte einen guten Grund sie einzuweihen.«
»Und welchen?«
»Sie hat immer noch sehr guten Kontakt zu Dr. Arroway.« Dr. Lou Ann Arroway war ebenfalls Archäologin und unterrichtete an der Universität von Los Angeles. Die drei ??? und Jelena hatten bei einem anderen Fall mit ihr zu tun gehabt, doch nach dem erfolgreichen Ende der Ermittlungen war der Kontakt sehr schnell abgebrochen. Nicht so bei Jelena. »Ich weiß zwar nicht, wie es bei Archäologen ist, aber ich könnte mir vorstellen, dass es dort genauso läuft wie in den meisten anderen Berufen: Jeder kennt jeden. Es würde mich nicht wundern, wenn Dr. Arroway weiß, wer Maria Svenson ist, und uns vielleicht sogar sagen kann, wo sie steckt. Ich bin eben bei Jelena vorbeigefahren und habe sie gebeten, Dr. Arroway zu fragen.«
»Das hätten wir auch selbst tun können«, erwiderte Justus noch immer brummig. In diesem Moment klingelte das Telefon.
»Aber dann würden wir nicht jetzt schon die Antwort bekommen«, sagte Bob triumphierend. »Das wird sie sein.«
Justus seufzte, drückte auf den Verstärkerknopf und hob ab.
»Justus Jonas von den drei Detektiven.«
»Hi. Jelena hier. Na, schwer bei der geistigen Arbeit?«
»Kann man sagen.«
»Bob hat mir von eurem neuen Fall erzählt. Ihr wisst also mal wieder nicht weiter.«
»Davon kann gar keine Rede sein«, erwiderte Justus gereizt und biss sich sogleich auf die Zunge. Jelena wollte ihn nur provozieren. Das tat sie immer. Es war ihr Lieblingssport. Und sie schaffte es fast jedes Mal.
»Ich werde euch trotzdem auf die Sprünge helfen«, fuhr Jelena gönnerhaft fort. »Ich habe mit Dr. Arroway telefoniert.
Sie kennt Maria Svenson tatsächlich - und
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