Die drei ??? - 100 - Toteninsel
das sein?«, fragte Bob.
»Wenn ihr zurück seid. Vielleicht.« Sie stand auf. »Nehmt euch ein Taxi zum Flughafen. Und vergesst nicht, pünktlich da zu sein. Viel Glück!« Sie nickte und ging. Wortlos blickten die beiden Detektive ihr nach.
»Mir ist nicht wohl bei der Sache«, murmelte Bob. »Ganz und gar nicht. Diese Frau ist eiskalt.«
Justus zuckte die Schultern. »Alles nur Fassade.
Wahrscheinlich hatte sie nur Angst, sich zu verraten.«
Bob schüttelte den Kopf. »Niemals. Die ist so. Die hat vor nichts Angst. Da, jetzt steigt sie in ihren Superschlitten. Auf geht's, Morton! Zeigen Sie, was Sie als Chauffeur der drei ??? gelernt haben!«
Die Limousine fuhr an und rollte langsam bis zur ersten Kreuzung. Dort bog sie ab, gab Gas und verschwand. Mortons Wagen blieb stehen.
»He! Was ist denn da los? Warum... warum verfolgt er sie nicht? Springt seine Privatkarre etwa nicht an? Er hätte doch den Rolls-Royce nehmen sollen!«
Justus ließ seinen Löffel sinken und starrte zu Mortons Auto hinüber. Er gab ihm Zeichen. Nichts rührte sich. Dann stieg der hoch gewachsene Chauffeur aus und kam auf sie zu.
»Was ist los, Morton?«, fragte Justus aufgeregt. »Sie... Sie sind doch nicht eingeschlafen, oder?«
»Keineswegs.« Mortons Gesichtsausdruck war schwer zu deuten. Er wirkte nervös. Aufgeregt. Als habe er gerade eine beunruhigende Entdeckung gemacht.
»Nun sagen Sie schon! Warum sind Sie nicht hinterhergefahren?«
»Das war nicht nötig.«
»Wie meinen Sie das?«
»Wenn ich dich richtig verstanden habe, Justus, war mein Auftrag herauszufinden, wohin diese Frau fährt, wo sie wohnt und wer sie ist.«
»Exakt!«
»All diese Informationen habe ich bereits.«
»Wie bitte?« Bob und Justus starrten den Chauffeur
-49überrascht an. »Sie... Sie kennen sie?«
»In der Tat, das tue ich. Ich habe sie schon einige Male gefahren. Nicht oft, da sie offenbar einen eigenen Fahrer hat, aber hin und wieder war sie dabei, als ich ihren Bruder chauffiert habe.«
»Ihren Bruder?«, echote Bob. »Sagen Sie schon, wer ist sie?«
»Ihr Name ist Rachel Hadden. Joseph Haddens Schwester.«
Insektenstachel
Peters Turnschuhe versanken im nassen Sand und hinterließen Abdrücke, die sich schnell mit Wasser füllten. Hastig tat er ein paar Schritte den Strand hinauf, um der nächsten Welle zu entkommen. Der Strand war klein: Nach etwa dreißig Metern wurde er auf beiden Seiten von schroffen, rotbraunen Felsen eingeschlossen. Und zwanzig Meter vom Wasser entfernt begann der Dschungel. Die wenigen Palmen, die einen Platz auf der sandigen Fläche erobert hatten, wurden von riesigen, dunkelgrünen Laubbäumen abgelöst, die sich wie eine undurchdringliche Wand vor ihnen erhoben. Die kleine Bucht war fast ein Gefängnis. Aber sie war die einzige Stelle, an der man die Insel betreten konnte. Der Rest von Makataos Küste bestand aus steilen Klippen und abweisenden Felsen.
Peter drehte sich um. Die ›Hadden Explorer‹ lag fünfzig Meter entfernt vor Anker. Mr Schwartz und Juan waren gerade dabei, das Ruderboot ein Stück den Strand hinaufzuziehen, damit es bei Flut nicht aufs Meer hinausgerissen wurde.
Unwillkürlich durchfuhr Peter ein eiskalter Schauer. Er war auf Makatao.
»Unheimlich, nicht wahr?« Dr. Svenson ließ ihren Blick übers Meer, über die Felsen und den Urwald gleiten. Zwischen den Bäumen raschelte etwas. Sie blickten zu der Stelle, sahen aber nichts.
»Es ist noch viel unheimlicher, als Sie bisher erkannt haben«, sagte Olin, der neben ihnen aufgetaucht war.
»Was meinen Sie damit?«, fragte Peter.
Er winkte ab. »Das wirst du schon merken.«
Bevor Peter darüber nachdenken konnte, wovon Olin sprach, kamen Schwartz und Juan auf sie zu. Mr Schwartz sagte: »Es wird bald dunkel. Wir sollten die Ausrüstung erst morgen von Bord holen und uns so schnell wie möglich auf die Suche nach Professor Phoenix und den anderen machen. Je eher wir sie finden, desto besser. Ich habe wenig Lust, bei Dunkelheit durch den Urwald zu irren.«
»So groß ist die Insel nicht«, sagte Maria Svenson. »Wir werden sie schnell finden. Sicherlich haben sie ihr Lager in der Nähe der Grabanlage aufgeschlagen. Und die befindet sich auf dem Gipfel des Berges. Den kann man nur sehr schlecht verfehlen.«
»Wir müssen da ganz hinauf?«, fragte Peter und blickte zur Spitze des Vulkans.
»Hast du ein Problem damit?«, giftete Juan.
»Nein, ich -«
»Keine Diskussionen!«, sagte Schwartz bestimmt. »Wir brechen sofort auf!« Er
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