Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die drei ??? - 100 - Toteninsel

Die drei ??? - 100 - Toteninsel

Titel: Die drei ??? - 100 - Toteninsel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: André Marx
Vom Netzwerk:
holte eine Flasche Moskitomilch aus seinem Rucksack und rieb sich damit ein. »Im Dschungel wimmelt es von diesen Viechern. Das Schutzmittel wird nicht alle abhalten, aber ohne wären wir innerhalb einer Stunde halb tot gestochen.« Nachdem sich alle eingerieben hatten, trat Schwartz auf den Rand des Urwalds zu und löste seine Machete vom Gürtel. »Auf geht's!«
    »Wollen Sie sich durch den Urwald schlagen?«, fragte Dr. Svenson.
    »Das hatte ich vor, ja.«
    Sie lächelte spöttisch. »Lassen Sie uns doch einfach diesen Weg nehmen.« Sie bog ein paar riesige Farnwedel zur Seite.
    Dahinter lag ein mit Steinplatten befestigter Pfad. Die Steine waren ausgetreten und verwittert, viele waren aus ihrer ursprünglichen Position gerutscht und verzerrten den Weg zu einer bizarren Schlangenkurve. Aber er führte klar erkennbar zum Gipfel des Berges und war fast frei von Gestrüpp und Lianen. Alle staunten.
    »Glauben Sie etwa, das vergessene Volk hätte sich immer wieder aufs Neue einen Weg durch den Urwald gebahnt?«, fragte Dr. Svenson und betrat den Pfad als Erste.
    Peter war die Insel von der ersten Sekunde an nicht geheuer gewesen. Aber als er in den Dschungel eintauchte, wurde es richtig unheimlich. Das ohnehin schon schwache Tageslicht wurde unter dem dichten Blätterdach soweit gedämpft, dass er kaum noch etwas sehen konnte. Und das, was er sah, war - grün.
    Grün, so weit das Auge reichte. Grüne Ranken wuchsen knorrige Baumstämme empor, die sich in grüne Kronen spreizten. Grüne Farne und Moose bedeckten den Boden vollständig. Büsche, Sträucher, Wedel, Stauden - von allen Seiten wurden sie von saftigem, lebendigem, hungrigem Grün bedrängt. Hier und da wurde es von knallig gelben oder roten Flecken gesprengt: exotische Blumen und Blüten, die Peter noch nie gesehen hatte. Sie leuchteten um die Wette und verströmten einen so intensiven Geruch, dass Peter zwischendurch das Gefühl hatte, völlig von Gerüchen betäubt zu sein. Alles duftete.
    Die Bäume, die Blüten, die Erde. Die Düfte wurden vom verdampfenden Regenwasser emporgetragen und schlugen wie eine warme Welle über ihnen zusammen. Das Leben sprang ihnen förmlich entgegen, als sie im Gänsemarsch Dr. Svenson folgten, die mit forschem Schritt den Berg über den steinernen Pfad erklomm. Manchmal kamen sie ein paar bunten Vögeln zu nah. Laut kreischend flatterten sie auf, stießen durch das Blätterdach und verschwanden.
    Der Weg stieg an und schon bald ging es steil bergauf. Die Felsplatten verwandelten sich in eine Treppe. An einigen Stellen mussten sie fast klettern, um vorwärts zu kommen. Der Weg war nass und rutschig. Mehr als einmal wäre Peter fast gestürzt.
    Die Luft war warm und feucht und trieb ihm innerhalb weniger Minuten den Schweiß auf die Stirn. Obwohl sie kein Gepäck hatten, war der Marsch anstrengender als ein ganzer Tag im Fitnessstudio.
    Und Insekten. Überall waren Insekten. Sie umschwirrten den Zweiten Detektiv in einer dichten Wolke und mehr als einmal erwischte er zwei oder drei Moskitos gleichzeitig, als er nach ihnen schlug. Ängstlich hielt er nach größeren Tieren Ausschau.
    Spinnen, Schlangen. War da nicht eine Bewegung im Gebüsch gewesen? Huschte dort nicht etwas über den schlammigen Boden? Peter sah eine knallgrüne Echse, die ängstlich davonhuschte, doch er war sicher, dass er aus dem Geäst von tausend neugierigen Augen beobachtet wurde. Augen, die er selbst nicht sah, da sich die Tiere perfekt an ihre Umgebung angepasst hatten. Diese Insel strotzte vor Leben. Blutrünstigem Leben.
    »Autsch!« Peter schlug nach einem Moskito, der sich gerade auf seinen Arm gesetzt und zugestochen hatte. »Mistviecher.«
    Nach und nach wurde der Boden felsiger, die Bäume wichen zurück. Und dann, ganz plötzlich, waren sie oben. Die Sonne ging gerade unter, aber es war noch hell genug, um den Anblick, der sich ihnen bot, auf sich wirken zu lassen. Sie standen am Rande des Vulkankraters. Vor ihnen fiel der Felsen wie ein riesiger Trichter zu eine m Tal ab. Ein Tal so groß wie ein Sportstadion. Da unten hatte einst glühende Lava gebrodelt.
    Aber auch jetzt war der Krater nicht leer. Er sah aus, als hätte er vor tausend Jahren einem Riesen als Spielplatz gedient. Einem Riesen, der seine Bauklötze einfach liegen gelassen hatte.
    Große graue Felsblöcke ragten in die Höhe. Verwitterte Mauern, die vielleicht einmal Räume umschlossen hatten, standen nun verstreut herum und bildeten ein bizarres Labyrinth.
    Es gab freie

Weitere Kostenlose Bücher