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Die drei ??? - 100 - Toteninsel

Die drei ??? - 100 - Toteninsel

Titel: Die drei ??? - 100 - Toteninsel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: André Marx
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verriet, würden sie das auch nicht tun. Die Gespräche blieben an der Oberfläche und nach einer Woche war Peter genauso schlau wie vorher.
    Einige Male hatte er daran gedacht, auf der ›Explorer‹
    herumzuschnüffeln. Aber durch den Schichtdienst war immer jemand wach. Das Risiko, entdeckt zu werden, war einfach zu groß. Hätte man ihn beim Durchsuchen der Kabinen oder des Laderaums erwischt, wäre seine Tarnung aufgeflogen. Das konnte er nicht riskieren. Juan hätte ihn wahrscheinlich eigenhändig über Bord geworfen.
    Peter war sich sicher, dass Justus auch in diesem Punkt ganz anders gehandelt hätte. Aber Peter war kein Held. Und er wusste, dass er im Zweifelsfall nicht clever genug war, um sich aus einer brenzligen Situation herauszuwinden. Er musste einfach warten, bis sie Makatao erreichten. Im Laufe der Woche wurde es immer wärmer. Und obwohl auch in Kalifornien fast das ganze Jahr die Sonne schien, holte sich Peter einen Sonnenbrand. Was sollte er auch den Tag über anderes tun, als sich an Deck zu bräunen? In den ersten Tagen verspürte er noch einen Überschuss an Energie, den er gerne durch Sport abgebaut hätte. Am liebsten wäre er schwimmen gegangen, doch die ›Explorer‹ legte keine einzige Pause ein. Und seinen Versuch an Deck zu joggen, gab er schon nach kurzer Zeit auf. Das Schiff war einfach zu klein.
    Schließlich beließ er es dabei, gar nichts zu tun. Die Trägheit lähmte ihn und ließ die Zeit wie ein diffuses, ereignisloses Nichts an ihm vorüberziehen.
    Das änderte sich schlagartig gegen Mittag des siebten Tages.
    Peter döste an Deck. Neben ihm lagen Dr. Svenson und Mr Schwartz. Die Archäologin schlief, während Schwartz seit Stunden in ein Buch vertieft war. Juan hatte sich zum Schlafen unter Deck verzogen. Zu hören war nur das monotone Stampfen der Schiffsmotoren und das ewig gleiche Klatschen der Wellen, die sich am Bug brachen. Peter nahm die Geräusche schon gar nicht mehr wahr. TUUUUUUUUUT!
    Der Zweite Detektiv fuhr zusammen und fiel fast aus dem Liegestuhl. Dr. Svenson war schlagartig wach und Mr Schwartz ließ sein Buch fallen. Die Schiffshupe!
    Mr Olin riss die Brückentür auf und rief: »Land in Sicht!«
    Augenblicklich sprangen alle auf und liefen zum Bug des Schiffes. Es war kaum zu erkennen, doch als Peter die Augen gegen die Sonne abschirmte, sah er, dass sich eine kleine Form aus der unscharfen Horizontlinie herausgeschält hatte. Kein Schiff. Etwas Größeres. »Ist sie das? Ist das Makatao?«
    Schwartz schüttelte den Kopf. »Nein. Aber das ist das Zeichen, dass wir bald am Ziel sind. Der Fleck dort vorn gehört zu den Marschallinseln. Wir müssen sie durchqueren, dann erreichen wir Makatao.«
    Fasziniert beobachteten sie, wie die Insel langsam näher rückte. Doch die ›Explorer‹ hatte einen Kurs eingeschlagen, der einen großzügigen Bogen um die Insel machte.
    »Wir wollen keine Aufmerksamkeit erregen«, erklärte Schwartz. »Ich werde auf die Brücke gehen und den Kurs überwachen.«
    Nach einer knappen Stunde war die Insel hinter ihnen verschwunden, doch schon bald tauchte die nächste auf. Dann noch eine und noch eine. Es hatte den Anschein, als würden sie bald das Festland erreichen, doch Peter wusste, dass das eine Täuschung war. Sie waren noch immer mitten im Pazifik, Tausende von Meilen von der asiatischen Küste entfernt. Aber es tat gut, wenigstens einige Flecken Land zu sehen, auch wenn sie ihnen nie nahe genug kamen, um Details zu erkennen.
    Vereinzelt tauchten Schiffe in weiter Ferne auf.
    »Ist es nicht faszinierend, dass diese Inseln zu den USA
    gehören, obwohl wir so weit weg sind von zu Hause?«, fragte Dr. Svenson versonnen. Dann verdüsterte sich ihre Miene.
    »Allerdings sind die Marschallinseln nicht gerade ein rühmliches Kapitel in der Geschichte der Vereinigten Staaten.«
    Sie wies auf einen unbestimmten Punkt in da Ferne. »Irgendwo nördlich von uns liegt das Bikiniatoll. Dort fanden bis in die Sechzigerjahre dutzende von Atomversuchen statt. Tausende Ureinwohner mussten ihre Heimat verlassen und konnten bis heute nicht zurückkehren, da die Inselgruppe immer noch verseucht ist. Man hat zwar versucht, das Gebiet von der atomaren Verstrahlung zu reinigen, aber es hat nicht funktioniert.« Sie schüttelte den Kopf. »Was für ein Schwachsinn.«
    »Es ist wirklich bis heute verseucht?«, hallte Peter nach.
    »Ja, Bikini ist ein Sperrgebiet. Aber keine Angst, wir sind weit genug weg.«
    Er atmete auf. »Zum Glück.«
    Dr. Svenson

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