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Die drei ??? - 100 - Toteninsel

Die drei ??? - 100 - Toteninsel

Titel: Die drei ??? - 100 - Toteninsel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: André Marx
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doch endlich einzuschlafen, hörte er in der Nähe ein unheimliches Geräusch, das ihn mit einem Anflug von Panik aus dem Dämmerzustand herausriss. Ein Schaben, ein Kratzen, ein Rascheln... Die Nacht war voller unheimlicher Geräusche. Er hatte sich nichts sehnlicher gewünscht, als aufs Schiff zurückzukehren. Aber dafür war es bereits zu dunkel gewesen.
    Irgendwann war er dann wohl doch eingeschlafen. Aber besonders fit fühlte er sich nicht, als er sich nun auf dem Boden streckte und dann langsam erhob. Er sah sich um. Bei Tageslicht war die Grabanlage etwas weniger unheimlich, aber immer noch unheimlich genug, um ihn frösteln zu lassen. Er stand nun mitten in der Ansammlung aus alten Mauerresten, zerbröckelten Figuren und Steinquadern, die ohne eine klar erkennbare Funktion aufgestellt worden waren. Doch was ihm Angst machte, war das, was er nicht sah: die unzähligen Ecken und Winkel, die Vorsprünge und Löcher, die tausend Orte, an denen sich jemand - oder etwas - verstecken und sie beobachten konnte.
    Da! Wieder dieses Scharren! Als würde Stein auf Stein schaben. Nicht allzu weit entfernt. Schnell verschaffte er sich einen Überblick: Svenson, Schwartz, Juan, Olin - sie waren alle noch da und schliefen. Aber wer hatte dann das Geräusch verursacht? Oder was? Zögernd trat Peter aus dem Kreis zusammengerollter Gestalten und verschwand um die nächste Ecke. Niemand da. Er lauschte. Jetzt war auch nichts mehr zu hören. Trotzdem hatte Peter das Gefühl, dass da etwas war. Dass er beobachtet wurde. Er ging weiter. Um eine Mauer herum, an einem dicht bewachsenen Felsquader vorbei. Zu viele Ecken und Vorsprünge, zu viele Verstecke. Unwillkürlich musste er an den Fluch der Toteninsel denken. Vielleicht lebte hier irgendein gefährliches Raub tier, für das jeder Besucher Makataos eine willkommene Abwechslung auf der Speisekarte darstellte. In diesem Felsenlabyrinth konnte sich ein ganzes Rudel Tiger oder Löwen unbemerkt verstecken. War ihnen die Mannschaft der ›Montana‹ zum Opfer gefallen? Gab es in Mikronesien überhaupt Tiger oder Löwen? Peter fröstelte. Dieser Ort war ihm unheimlich. Vielleicht sollte er besser umkehren und die anderen wecken. Der Zweite Detektiv umrundete eine kleine Felsenformation - und blieb abrupt stehen. Auf dem Boden la g ein Zigarettenstummel. Der mochte hier freilich schon seit einigen Tagen oder Wochen liegen. Aber irgendwie sah er frisch aus, noch nicht aufgeweicht vom Regen.
    Als Peter sich hinunterbeugte, geschah alles ganz schnell: Ein Schatten sprang hinter einem Felsquader hervor, riss Peter zu Boden und presste ihn mit dem Rücken auf die Steinfliesen.
    Bevor Peter überhaupt wusste, wie ihm geschah, drückte der kalte Lauf einer Pistole gegen seine Stirn. »Keinen Mucks!
    Sonst bist du tot!«
    Peters Puls raste. In Sekundenschnelle spielte er alle Möglichkeiten durch - Flucht, Kampf, um Hilfe rufen - alles war zwecklos. Die Waffe an seiner Stirn war mehr als deutlich.
    Über ihm hockte ein junger Mann mit wirren, braunen Haaren. Er war nur ein paar Jahre älter als Peter. Seine Augen funkelten ihn kalt an. »Sind noch andere hier?« Peter nickte.
    »Wo?«
    »Sie... sie liegen da drüben.«
    »Wie viele?«
    »Vier. Wer bist du?«
    »Schnauze! Was wollt ihr hier?«
    Peter überlegte fieberhaft. Konnte er dem Fremden erzählen, wer sie waren? Vielleicht war er einer von Professor Phoenix'
    Gruppe. Vielleicht aber auch nicht. »Wir suchen jemanden.«
    »Wen?«
    »Professor Phoenix.« Jetzt hatte er ihre Mission entweder erfüllt oder ruiniert.
    Der Junge kniff die Augen zusammen und starrte Peter misstrauisch an. »Wie heißt du?«
    »Pe... Pitte... Bitte könntest du erst die Waffe wegnehmen?«
    »Deinen Namen will ich wissen!«
    »Skinny Norris. Also... eigentlich Skinner.«
    Wer immer dieser Bursche war, es war gut möglich, dass er Skinny kannte und seine Tarnung in diesem Moment aufgeflogen war. »Nie gehört. Wer ist noch bei dir?«
    »Mr Schwartz. Und Dr. Svenson. Und...«
    »Schwartz?« Endlich nahm er die Waffe weg und stand auf.
    »Warum sagst du das nicht gleich?« Er reichte ihm die Hand.
    Peter zögerte einen Moment, ergriff sie dann jedoch und ließ sich aufhelfen. Der Junge hielt die Hand fest. »Ich bin Albert.
    Ein furchtbarer Name. Nenn mich besser Al. Wir dachten schon, ihr würdet nie ankommen. Warum hat denn das so lange gedauert? Uns ist nämlich schon das Süßwasser ausgegangen.
    Wir mussten bereits einmal nach Ponape fahren, um unsere Vorräte

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