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Die drei ??? - 100 - Toteninsel

Die drei ??? - 100 - Toteninsel

Titel: Die drei ??? - 100 - Toteninsel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: André Marx
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sagte Peter und zog sein T-Shirt aus. Er wickelte es straff um eines der Stahlseile und hielt sich daran fest. Dann sprang er ohne zu zögern in den Schacht. Rasant ging es abwärts. Das T-Shirt verhinderte, dass das Seil in Peters Handflächen schnitt. Als er jedoch etwas zu schnell auf dem Dach der Kabine landete, war das Hemd ruiniert. »Kommt nach!«, rief er nach oben. »Es ist ganz einfach!«
    Bob folgte ihm ohne zu zögern. Justus brauchte einen Moment, um seine Angst vor dem finsteren Schacht zu überwinden. Dass das Seil Bob und Peter getragen hatte, hieß noch lange nicht, dass es auch sein Gewicht aushallen würde.
    Außerdem hatte er wahrscheinlich gar nicht genug Kraft in den Händen, um seinen Sturz abbremsen zu können. Doch schließlich sprang auch Justus. Die Felswände flogen an ihm vorüber. Zu schnell, zu schnell! Er klammerte sich fester an das T-Shirt, doch es half nichts. Wie ein nasser Sack stürzte er in die Tiefe. »Aufpassen!«, rief er.
    Peter und Bob sprangen auf dem Kabinendach zur Seite, als Justus neben ihnen runterkam. Wie ein Vorschlaghammer sprengte er mit den Füßen den Verschluss der Notausgangsluke und stürzte in die Fahrstuhlkabine. »Aaaaaah!«
    »Ist dir was passiert?«
    »Nein. Glaube ich jedenfalls nicht.«
    »Typisch Justus«, sagte Peter kopfschüttelnd. »Immer gleich den direkten Weg.«
    »Kommt, weiter!«
    Bob und Peter sprangen in die Kabine. Die Tür war tatsächlich verkeilt worden. Unermüdlich versuchte sie immer wieder, sich zu schließen, und prallte dabei gegen eine Eisenstange.
    Ein weiterer Gang schloss sich an. Hier war die Beleuchtung nicht weiß und hell, sondern bedrohlich rot. »Wo sind wir hier eigentlich?«, fragte Peter. »Diese Anlage ist ja noch zehnmal größer, als ich dachte!«
    »Aber wozu sie gebaut wurde, wissen wir immer noch nicht«, stellte Bob fest.
    »Das kriegen wir schon noch raus. Kommt, Kollegen!« Sie liefen den Tunnel hinunter. Auch hier waren links und rechts Türen, alle geschlossen. Nur die am Ende des Ganges stand ein Stück offen. Die drei ??? stürmten hindurch. Ein kleiner Raum.
    Ein Schreibtisch mit Computer. Eine Wand mit einer großen Glasscheibe. Dahinter stand Olin und fummelte an einem großen, metallenen Objekt herum, das auf einem Tisch lag. An einer Wand waren kleine Bildschirme angebracht, die die Aufnahmen der überall in der Anlage installierten Kameras zeigten. Olin sah auf. Er war nicht überrascht. Wahrscheinlich hatte er die drei Detektive über die Kameras die ganze Zeit verfolgt. Eine Tür führte in diesen Nebenraum. Bob rannte darauf zu. Verschlossen. Natürlich. Es gab keine Klinke und kein Schloss, nur ein weiteres Tastenfeld.
    Olin wandte sich wieder seiner Arbeit zu. Das Objekt auf dem Tisch war ein mattschwarz glänzender, schmaler Kegel, einen knappen Meter lang. In knalligem Rot leuchtete darauf ein Symbol, das Peter zu gut kannte: ein nach unten stürzender, unheimlich aussehender Drache. ›Project Dragon‹!
    Auch Bob beschlich ein seltsames Gefühl. Er hatte diesen schwarzen Metallkegel mit dem roten Drachen schon einmal gesehen. Verzweifelt versuchte er sich daran zu erinnern, wann und wo das gewesen war.
    Mit fliegenden Fingern schloss Olin ein paar Drähte an den hinteren Teil des Kegels an. Sie führten zu einem kle inen Gerät, das daneben stand.
    »Wenn wir nicht durch die Tür kommen, nehmen wir eben das Fenster«, beschloss Peter, packte den Schreibtischstuhl und warf ihn mit aller Kraft gegen die Scheibe. Der Stuhl flog zurück und verfehlte Peter knapp. Das Glas erzitterte nur leicht.
    »Sicherheitsglas«, stellte Justus fest. »Ich glaube, wir haben so etwas wie das Heiligtum dieser Anlage betreten. Olin!
    Können Sie mich hören?« Er reagierte nicht.
    »Schalldichtes Sicherheitsglas.« Justus entdeckte eine Gegensprechanlage auf dem Schreibtisch. Er drückte die Sprechtaste. »Olin?«
    »Ihr seid schnell«, erklang seine Stimme leicht verzerrt aus dem Lautsprecher.
    »Geben Sie auf, Olin. Sie kommen aus diesem Raum nicht raus. Es ist besser, Sie beenden das hier freiwillig.«
    »Falsch«, antwortete Olin. »Niemand kommt hier mehr lebend raus.«
    »Was meinen Sie damit, Olin?«
    Anstatt zu antworten, grinste Olin nur teuflisch und schloss ein letztes Kabel an.
    Die Erkenntnis traf Bob wie einen Schlag. Adrenalin flutete durch seinen Körper. Jetzt wusste er, woher er diesen schwarzen Kegel mit dem roten Drachen kannte! Er wusste, was da vor Olin auf dem Tisch lag! »Eine

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