Die drei !!!, 12, Popstar in Not
verschwanden in der Pausenhalle. Marie folgte ihnen etwas langsamer und ließ das Gespräch in ihrem Kopf noch einmal Revue passieren. Eins war klar: Die Liste der Verdächtigen hatte sich soeben um zwei Namen verlängert.
Es wird ernst
Detektivtagebuch von Kim Jülich
Mittwoch, 17:55 Uhr
Nur noch zwei Tage bis zum Konzert – und wir sind immer noch keinen Schritt weitergekommen. Wir treten mit unseren Ermittlungen auf der Stelle. Die Überwachung von David und Katja Meiners hat leider nichts Neues ergeben. Schade, dass wir sie nicht rund um die Uhr beobachten können, vielleicht würde dann mehr herauskommen. Eigentlich müssten wir von der Schule freigestellt werden, wenn wir an einem neuen Fall arbeiten, damit wir uns voll und ganz auf die Ermittlungen konzentrieren können. Aber da würden unsere Eltern natürlich nicht mitmachen. Meine Mutter findet sowieso schon, dass ich zu viel unterwegs bin und zu wenig für die Schule tue. Dabei war mein Halbjahreszeugnis echt in Ordnung. Egal.
Ich fürchte, uns bleibt nur eins: Wir müssen während des Konzerts alle Verdächtigen im Auge behalten und versuchen, einen eventuellen Anschlag auf Nick rechtzeitig zu verhindern. Ich hab überhaupt kein gutes Gefühl bei der Sache. Es ist viel zu riskant! Was, wenn der Täter aus dem Hinterhalt auf die Bühne stürmt? Was, wenn wir nicht schnell genug sind? Und Nick etwas passiert? Das würde ich mir nie verzeihen. Ich darf gar nicht daran denken … Ob wir Kommissar Peters um Hilfe bitten sollen? Aber er würde bestimmt sofort das Konzert abblasen. Und dann redet Nick kein Wort mehr mit uns.
Aber da ist noch etwas anderes, was mir seit Tagen schlaflose Nächte bereitet: Wie soll ich es schaffen, vor hunderten von Leuten auf einer Bühne zu stehen und zu singen, ohne in Ohnmacht zu fallen??? Ich habe totalen Horror vor unserem Auftritt. Unser Platz ist zwar ganz hinten auf der Bühne (was Marie ziemlich ärgert),aber mir wird trotzdem allein bei dem Gedanken an das Konzert schon schlecht. Keine Ahnung, wie ich das überleben soll.
Übrigens hat Tamara Krämer gestern bei mir angerufen. Sie wollte wissen, ob wir schon etwas Neues herausgefunden haben. Die Sache scheint sie richtig zu beschäftigen. Irgendwie rührend, dass sie sich solche Sorgen um Nick macht. Wir haben uns richtig nett unterhalten. Ich glaube, sie ist etwas einsam. Dabei müsste sie doch durch den Fanclub eigentlich jede Menge Leute kennenlernen. Morgen ist die letzte Probe vor dem Konzert, danach gehen wir zu Marie und probieren unsere Bühnenoutfits an. Lili und Nora haben beschlossen, dass wir alle schwarze Abendkleider tragen sollen. Angeblich sieht das total edel aus. Ich bin mir da nicht so sicher. Marie hat für Franzi und mich zwei Abendkleider aus dem Kostümfundus ihrer Theatergruppe besorgt. Sie selbst hat natürlich ein eigenes Abendkleid.
Ich mache drei Kreuze, wenn das Konzert vorbei ist und es keine Katastrophe gegeben hat …
»In zehn Minuten geht’s los, Leute! Der Countdown läuft!« Der Konzertmanager schaute zur Tür herein. Er hielt einen Daumen in die Höhe und verschwand wieder.
In der Garderobe war die Nervosität beinahe mit Händen zu greifen.
»Wo ist denn mein Kajalstift?«, jammerte Nora. »Kann mir jemand einen schwarzen Kajal leihen?« Sie trug ein kurzes, eng anliegendes Abendkleid mit großem Ausschnitt und wühlte in ihrer Schminktasche.
»Es ist immer dasselbe mit dir!«, fauchte Lili, die sich gerade vor dem Spiegel die Wimpern tuschte. »Kannst du nicht ein Mal deinen Kram vernünftig packen, ohne etwas zu vergessen?« »Als wenn du nie etwas vergessen würdest!« Nora warf Lili einen giftigen Blick zu. »Bei der letzten Tour musste ich dir ständigmeinen Augenbrauenstift leihen, falls du dich noch daran erinnerst.«
»Hört auf, euch anzukeifen! Das hält ja kein Mensch aus!«, schimpfte David. Er, Bobby und Joe hatten sich in der Sitzecke niedergelassen, die sich auf der anderen Seite der Garderobe befand, und gingen noch einmal die Playlist durch. Nick saß etwas abseits. Er hatte Kopfhörer auf den Ohren, hörte Musik und aß Schokolade. Wahrscheinlich war das seine Art, vor dem Konzert zur Ruhe zu kommen und Energie zu tanken.
»Na, wie sehe ich aus?« Lili war fertig mit ihrem Styling. Sie drehte sich im Kreis wie ein Mannequin bei einer Modenschau und warf Nick einen erwartungsvollen Blick zu. Aber Nick war so in seine Musik vertieft, dass er ihren Auftritt gar nicht bemerkte. Lili machte ein
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