Die drei !!!, 13, Gefahr im Reitstall
du gesagt?«, rief plötzlich eine empörte Männerstimme hinter ihnen. »Habe ich da eben stinkiger Bauernhof gehört?«
Die drei !!! fuhren erschrocken herum. Vor ihnen baute sich ein dicker Mann im blauen Arbeitskittel auf und schwenkte drohend eine Mistgabel. Franzi erkannte ihn sofort: Es war Herr Schärding höchstpersönlich. Warum hatten sie ihn nicht kommen hören? Er musste sich regelrecht angeschlichen haben.
»Ich … äh …«, stammelte Marie. »Einen sch…schönen Bauernhof haben Sie!«
Herr Schärding ging nicht darauf ein. »Was habt ihr hier zu suchen?«, brüllte er.
Marie setzte ein entschuldigendes Lächeln auf. »Wir wollten uns nur mal ein bisschen umsehen, für die Schule … Wir nehmen gerade ökologische Landwirtschaft durch, und …«
»Blödsinn!«, fiel ihr der Bauer ins Wort. »Was wollt ihr wirklich hier? Los, rückt schon raus mit der Wahrheit! Und wenn ihr mich noch einmal anlügt, könnt ihr was erleben!« Während er sprach, rückte er ihnen mit seiner Mistgabel immer mehr auf die Pelle.
Die drei !!! wichen zurück, bis sie die Stallwand im Rücken spürten und nicht mehr weiter ausweichen konnten. Entsetzt starrten sie den Bauern an, der zu allem fähig schien.
Herr Schärdings Gesicht wurde immer röter. Er beugte sich dicht zu ihnen vor und brüllte ihnen ins Ohr: »Na, wird’s bald?«
Detektivtagebuch von Kim Jülich
Donnerstag, 20:37 Uhr
Das war der Schock meines Lebens. Es ist ein glattes Wunder, dass ich heute keinen Herzinfarkt bekommen habe. Als dieser schreckliche Bauer uns mit seiner Mistgabel bedroht hat, dachte ich wirklich, er macht uns fertig. Im letzten Moment hat er sich dann doch noch beruhigt, weil Marie mit Engelszungen auf ihn eingeredet hat. Ihr hat es zum Glück nicht die Sprache verschlagen im Gegensatz zu Franzi und mir.
Als Herr Schärding endlich seine Mistgabel weggelegt hatte, konnte man einigermaßen normal mit ihm reden. Wir haben ihm die Wahrheit gesagt, dass wir Tinka suchen und schon die ganze Gegend durchkämmt haben und jetzt auch bei ihm auf dem Bauernhof suchen wollten … Erst ist er noch mal kurz ausgerastet und hat sich beschwert, wie wir dazu kämen, ihn zu verdächtigen. Als wir ihm versichert haben, dass wir als Detektivinnen grundsätzlich jeder Spur nachgehen müssten, hat er es widerwillig akzeptiert. Und dann hat er beteuert, dass er weder ein Pony noch ein Pferd bei sich versteckt halten würde. Das würde er allein schon aus dem Grund nicht tun, weil seine Frau nämlich allergisch gegen Pferdehaare sei. Und wenn wir wollten, könnten wir sie selber fragen.
Das haben wir auch getan, weil sie nämlich in dem Moment zur Stalltür reinkam, um zu sehen, was los ist. Sie musste gar nicht antworten, sie hat die Aussage ihres Mannes auf andere Weise bestätigt: indem sie anfing, fürchterlich zu niesen, und fragte: »Hat hier jemand Pferdehaare mit reingebracht?«
Franzi ist knallrot geworden und hat an ihrer Jacke herumgezupft, die sie tatsächlich gestern beim Reiten angehabt hatte. Mit tausend Entschuldigungen haben wir dann so schnell wie möglich den Abflug gemacht.
Was für eine Aufregung! Und wozu das Ganze? Für nichts und wieder nichts. Na ja, ganz stimmt das auch nicht. Zumindest können wir schon mal die Hauptverdächtigen ausschließen. Trotzdem wird Tinkas Verschwinden immer rätselhafter, je länger sie weg ist. Aber wir geben nicht auf!
Franzis Eltern helfen uns zum Glück und hängen überall in ihrer Gegend Zettel mit Tinkas Steckbrief und Foto aus. Sie spendieren sogar einen großzügigen Finderlohn, was ich wirklich toll finde. Hoffentlich meldet sich bald jemand! Ein Zeuge würde uns auch schon weiterhelfen. Unser Verdacht wird nämlich von Stunde zu Stunde größer, dass Tinkas Entführer das Pony nicht freiwillig zurückbringen wird, auch nicht für einen Finderlohn.
Mögliche Täter und Tatmotive könnten sein:
1. Ein Ponyfan ist verrückt nach Tinka und wollte sie unbedingt haben.
2. Jemand vom Zirkus, der gerade hier gastiert, hat das Pony geklaut, um es in der Vorstellung einzusetzen. (baldmöglichst nachprüfen!)
3. Tinka wurde ins Ausland gebracht, um sie dort für einen hohen Preis zu verkaufen.
4. Das schlimmste Motiv: Eine organisierte Verbrecherbande hat Tinka zu Tierversuchszwecken entführt.
Ich bete, dass der vierte Punkt nicht wahr ist! Franzi tut mir so leid. Sie ist fix und fertig und macht sich Vorwürfe, weil sie gestern später als sonst nach Tinka gesehen hat. Aber
Weitere Kostenlose Bücher