Die drei !!!, 15, Duell der Topmodels
Früh gemeint. Klar, das ist die Gelegenheit!«
Sofort fielen Kim wieder das Casting und Giovannis Auftrag ein, den sie so schön verdrängt hatte. »Du meinst, sie wird beim Casting zuschlagen?«
Betty nickte. »Darauf wette ich. Und harmlose Enthaarungscreme wird es diesmal nicht mehr sein!«
»Ich will mir lieber gar nicht ausmalen, was Verena vorhat«, sagte Marie und bekam eine Gänsehaut. »Auf alle Fälle wird sie dafür sorgen, dass Ariane und Luzie sich beim Casting bis auf die Knochen blamieren.«
»Oder dass sie gar nicht erst in der Lage sind, das Casting anzutreten«, fügte Franzi hinzu. Sie riss ein Blatt von einem Lindenbaum und zerknüllte es in ihrer Faust. »Wer weiß, vielleicht stecken sie und Pauline ja unter einer Decke!«
Kim schluckte. Daran hatte sie noch gar nicht gedacht. Und noch etwas Seltsames fiel ihr jetzt auf. »Wisst ihr was? Verena hat garantiert nur vorgetäuscht, dass sie müde ist, weil sie heute noch ungestört ihre Vorbereitungen treffen will!«
»Damit müssen wir rechnen, ja«, sagte Betty.
Franzi warf das zerknüllte Blatt auf den Boden und rief: »Los! Worauf warten wir noch? Ertappen wir sie auf frischer Tat.«
Nächtliche Ermittlungen
»Au ja!«, rief Betty.
Kim, Franzi und Marie tauschten einen schnellen Blick. Auf einmal wurde ihnen allen drei klar, dass sie die Aktion alleine durchziehen mussten. Vier Leute waren viel zu auffällig, und außerdem kannten sie Betty einfach nicht gut genug. Womöglich würde sie die Nerven verlieren und alles vermasseln.
»Äh … sorry«, sagte Marie, obwohl es ihr schwerfiel, Betty schon wieder vor den Kopf zu stoßen. »Du kannst leider nicht mitkommen.«
»Wieso denn nicht?«, fragte Betty. »Ihr habt doch gesagt, dass ich bei euch mitmachen darf.«
Kim räusperte sich. »Stimmt. Wir haben aber auch gesagt, dass wir manche Dinge alleine tun müssen, und das ist jetzt so ein Fall.«
»Na, toll!«, sagte Betty. »Ich hab euch die Info geliefert, jetzt kann ich abhauen.«
Marie wurde die Sache immer unangenehmer. »Bitte sei nicht sauer! Morgen bist du wieder dabei, okay?«
Betty fand es ganz und gar nicht okay, aber sie gab sich geschlagen. Gegen die Autorität von drei Profi-Detektivinnen kam sie nicht an. »Wie ihr wollt!«, sagte sie und rauschte beleidigt ab.
Marie bereute es zum dritten Mal, dass sie Betty überhaupt eingeweiht hatte. Am liebsten hätte sie die Zeit zurückgedreht und sich anders entschieden, aber das ging ja leider nicht. Sie musste nach vorne sehen. »Seid ihr bereit?«, sagte sie zu Kim und Franzi. »Gut! Dann wollen wir mal nachsehen, wo Verena ihren nächsten Sabotage-Plan ausheckt.«
»Sehen wir zuerst in eurem Zimmer nach«, schlug Kim vor.
Franzi und Marie nickten. Gemeinsam machten sie sich auf den Weg. Als sie das Modelhaus betraten, hörten sie aus dem Wohnzimmer lautes Lachen und die Stimme eines bekannten Comedy-Stars. Annabelle hatte endlich das Fernsehverbot aufgehoben, und das nutzten die Mädchen natürlich aus. Besser hätten es die drei !!! gar nicht treffen können. Jetzt mussten sie nur noch aufpassen, dass sie nicht aus Versehen Janneke, Annabelle oder Giovanni in die Arme liefen.
Leise schlichen Kim, Franzi und Marie die Treppe hoch. Im ersten Stock war alles ruhig. Auf dem Flur vor Maries und Verenas Zimmer blieben sie stehen. Franzi hielt ihr Ohr an die Tür und lauschte. Nichts! Vielleicht schlief Verena ja doch schon?
Marie atmete tief durch und versuchte ihr Herzklopfen zu ignorieren. »Lasst mich vor!«, flüsterte sie. In Zeitlupe drückte sie die Türklinke nach unten, in Zeitlupe machte sie die Tür auf und streckte vorsichtig ihren Kopf ins Zimmer. Innen war es so dunkel, dass sie kaum etwas erkennen konnte. Sie kniff die Augen zusammen und suchte die Stelle, an der Verenas Bett sein musste. Plötzlich kam der Mond hinter den Wolken hervor und traf genau auf Verenas Himmelbett.
Marie ließ die Türklinke los. »Sie ist nicht da!«
Franzi und Kim drängten sich an ihr vorbei ins Zimmer.
»Tatsächlich«, sagte Franzi. »Ihr Bett ist unberührt. Die Decke ist ganz glatt.«
Kim seufzte. »Das wär ja auch zu einfach gewesen. So blöd ist Verena auch nicht. Wenn sie schon einen gemeinen Plan ausheckt, wird sie das nicht an einem Ort tun, an dem jederzeit Marie reinkommen kann.«
»Ich glaub, ich weiß, wo sie sein könnte«, sagte Marie. »Bei Pauline!«
»Und wo ist Paulines Zimmer?«, fragte Franzi.
»Am anderen Ende des Flurs«, sagte Marie.
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