Die drei !!!, 15, Duell der Topmodels
Roswitha sie nur freundlich an. »Tut mir wirklich leid, dass dir die Limonade nicht schmeckt. Kann ich dir vielleicht was anderes zu trinken bringen?«
Verena zögerte. »Hmm … ja! Ich hätte gern einen Schlankheitstee. Das ist ein Kräutertee mit Algen. Brennnesseln, Fenchel und Lemongras sollten auch drin sein, aber Algen sind das Wichtigste. Meine Mutter mischt mir den Tee zu Hause immer selber.«
»Klar, sonst noch Wünsche?«, murmelte Kim, und Franzi tippte sich mit dem Zeigefinger an die Stirn. Marie grinste und freute sich schon auf Roswithas Reaktion.
Die runzelte zwar kurz die Stirn, blieb aber freundlich. »Deine Mutter kann das bestimmt gut. Du vermisst sie sehr, oder?«
Prompt wurden Verenas Augen feucht. Sie schien ein unermessliches Reservoir an Tränenflüssigkeit zu haben. »Ja!«, schluchzte sie. »Mama und Daddy lesen mir jeden Wunsch von den Augen ab.«
»Leider!«, flüsterte Betty Marie ins Ohr, und die nickte düster. Verena war das verwöhnteste Mädchen, das ihr je begegnet war.
Leider fiel Roswitha genau wie Janneke auf Verenas Masche herein. Sie legte Verena tröstend die Hand auf die Schulter und sagte: »Ich muss mal in der Küche nachsehen, ob ich so einen Tee habe. Bin gleich wieder da!«
Marie stöhnte. »Das glaub ich jetzt nicht!«
»Ich auch nicht«, sagte Franzi. »Kommt, lasst uns gehen, das halte ich nicht mehr länger aus.«
»Wartet!«, rief Kim. »Es gibt doch noch Nachtisch.« Sie hatte bereits auf dem Nebentisch ein Tablett mit Dessertschälchen entdeckt. Und in den Schälchen war Vanillepudding mit Himbeeren, ihr Lieblingsnachtisch! Den wollte sie sich nicht entgehen lassen. Auf Süßes hatte sie immer Lust.
»Na gut«, sagte Franzi, die wusste, dass Kim ihr sonst den ganzen Abend die Schuld an gefährlichem Zuckerentzug vorhalten würde.
Da stand auch schon Luzie auf, holte das Tablett und verteilte die Schälchen. Genießerisch tauchte Kim ihren Löffel in den Pudding und vergaß alles um sich herum – bis Roswitha wieder zurückkam.
Die Köchin stellte eine Teekanne vor Verena ab und füllte ihr dampfenden Tee in eine Tasse mit Blümchenmuster. »Zufällig hatte ich noch Kräutertee mit Algen, und Brennnesseln sind auch drin, frisch gepflückt! Probier doch mal!«
»Oh, danke«, sagte Verena gnädig und nahm die Tasse in die Hand. Sie blies in den heißen Tee und nahm vorsichtig einen kleinen Schluck. »Schmeckt gar nicht schlecht«, sagte sie.
Roswitha stemmte die Hände in die breiten Hüften und lachte. »Das freut mich!« Sie nickte Verena noch einmal herzlich zu, dann verschwand sie wieder in der Küche.
Während die anderen ihren Nachtisch löffelten, ertappte sich Franzi dabei, dass sie immer wieder zu Verena hinsehen musste. Die Show, die sie abzog, war einfach zu krass. Verena trank genüsslich zwei Tassen Algentee, der schon von Weitem so scheußlich roch, dass Franzi ihn freiwillig nie getrunken hätte. Danach stellte sie ihre Tasse ab und gähnte. »Ah, war das gut!«
Die anderen schüttelten nur die Köpfe. Verena streckte ihre Arme aus, dehnte und streckte sich, gähnte noch zweimal herzhaft und sagte dann in die Runde: »Heute kann ich bestimmt herrlich schlafen! Gute Nacht, Mädels!«
»Nacht«, murmelten ein paar, aber die meisten schenkten sich den Gruß.
»Na, endlich!«, rief Marie. »Das wurde aber auch Zeit.«
Franzi nickte. »Für heute sind wir die Zicke los.«
Kim schob ihr Schälchen weg, das sie sorgfältig ausgekratzt hatte. Dann sah sie Betty neugierig an. »Du wolltest uns doch noch was erzählen, oder?«
»Allerdings«, sagte Betty.
Die drei !!! standen auf und verabschiedeten sich von den anderen Mädchen. Dann gingen sie hinaus in den Garten. Dunkle Wolken verdeckten den Mond und die Sterne, und ein kühler Wind strich durch die Bäume und Sträucher.
»Also …«, fing Betty an, als sie sich weit genug vom Haus entfernt hatten. »Haltet euch fest, denn ihr werdet es nicht glauben: Verena hat irgendwas ganz Gemeines vor. Ich hab heute Nachmittag zufällig mitbekommen, wie sie sich mit Pauline unterhalten hat. Dreimal hat sie Arianes und Luzies Namen erwähnt und dabei richtig triumphierend ausgesehen.«
Maries Herz klopfte schneller. »Was hat sie genau gesagt?«
»Sie hat von einem Plan gesprochen, der garantiert aufgehen würde«, erzählte Betty. »Und dass Ariane und Luzie ihr blaues Wunder erleben würden, schon in wenigen Stunden.«
Marie sah Betty entsetzt an. »In wenigen Stunden? Damit hat sie morgen
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