Die drei !!!, 15, Duell der Topmodels
paar Tage ihren Schlüsselanhänger nicht mehr getragen hat.«
Kim wurde knallrot. »Ich konnte doch nicht wissen, dass er ihn nur zu Hause verlegt hatte«, verteidigte sie sich. »Das war ihm so peinlich, dass er es mir nicht erzählen wollte. Zum Glück hat er den Anhänger dann doch noch gefunden, er lag in der Schublade unter seinen Socken.« Im Nachhinein verstand Kim selber nicht mehr, warum sie so überreagiert hatte. Sie war völlig verzweifelt gewesen und hatte einfach den Kopf verloren. So was würde ihr in Zukunft bestimmt nicht mehr passieren!
»Warum hast du Michi eigentlich nicht mitgebracht?«, wollte Franzi wissen.
»Er hat leider keine Zeit, weil er in der Eisdiele jobben muss«, sagte Kim. »Aber er lässt euch herzlich grüßen.«
Da räusperte sich Holger. Er fühlte sich ein bisschen vernachlässigt, weil die Mädchen nur über Insiderthemen redeten.
»Wann geht denn jetzt eigentlich eure Topmodel-Sendung los?«, fragte er.
Marie sah auf ihre Armbanduhr und ließ einen Schrei los. »In zwei Minuten!« Sofort stürzte sie zum Fernseher und schaltete ihn ein. Da ertönte auch schon die coole Titelmusik zur ersten Folge der Staffel, und Janneke stolzierte über einen weißen Laufsteg, umjubelt von Fashion-Victims. Dann tauchten der Reihe nach die Kandidatinnen aus dem Modelhaus auf und sagten lächelnd ihren Namen in die Kamera.
»Da bist du, Marie!«, kreischte Kim.
»Wow, siehst du toll aus!«, rief Franzi mindestens genauso laut.
Marie hielt sich kurz die Ohren zu und lachte. »Ich bin nicht taub!«
In Wirklichkeit war sie stolz wie Oskar, sich selber im Fernsehen zu sehen. Tief in ihrem Herzen bedauerte sie es sehr, dass sie bereits nach der zweiten Woche ausgeschieden war. Weil sie das wichtige Abendmoden-Casting nicht mitgemacht hatte, hatte die Jury entschieden, dass sie gehen musste. Gleiches Recht für alle Mädchen, war die Begründung gewesen. Marie fand sie zwar ziemlich lächerlich, aber sie konnte nichts dagegen machen. Dafür waren Ariane und Luzie noch dabei und hatten die Chance, das nächste Topmodel zu werden.
Inzwischen begann die erste Folge. Es gab tolle Szenen von der Ankunft im Modelhaus und lustige Ausschnitte vom ersten Laufstegtraining.
»Eins musst du mir noch verraten«, sagte Kim. »Wie konntest du in diesen Wahnsinns-Stöckelschuhen überhaupt laufen? Ich würde keine zwei Schritte damit überstehen.«
Marie zuckte mit den Schultern. »So schwer ist das gar nicht, ich hab ja selber auch ein paar Schuhe mit höheren Absätzen, und außerdem hab ich vorher zu Hause geübt.«
»Aber das muss doch wehtun, oder?«, fragte Franzi.
»Es ist die Hölle!«, gab Marie zu, und alle lachten. »Zum Glück musste ich bei der Mailänder Modewoche flache Zehensandalen tragen. Trotzdem hat mein rechtes Knie ziemlich wehgetan.« Mittlerweile war ihre Schürfwunde aber gut verheilt.
Kim und Franzi sahen ihre Freundin bewundernd an. Sie hatte ihnen schon ausführlich von ihrem ersten Modeljob erzählt, aber sie konnten gar nicht genug davon hören, obwohl sie ja eigentlich die Modebranche ziemlich hohl fanden. Trotzdem wären sie natürlich auch wahnsinnig gern nach Mailand geflogen.
Nach den Bildern vom Laufstegtraining kamen die einzelnen Bewerberinnen zu Wort. Maries Bewerbungsvideo kannten Kim und Franzi ja schon, aber die der anderen Mädchen noch nicht.
Plötzlich erschien Bettys Gesicht in Großaufnahme auf dem Flachbildschirm »Hi, ich bin Betty! Ich will unbedingt das nächste Topmodel werden. Model sein ist mein ganz großer Traum. Dafür tu ich alles, wirklich alles!« Sie presste die Lippen aufeinander und sah so entschlossen in die Kamera, als würde sie kurz vor einem Boxkampf stehen.
»Mann, ist die aber verbissen!«, sagte Franzi.
Marie nickte. »Das ist mir im Modelhaus komischerweise gar nicht aufgefallen. Inzwischen wissen wir ja, dass sie wirklich um jeden Preis gewinnen wollte. Ich hätte nie gedacht, dass sie die ganzen schrecklichen Dinge getan hat und Ariane und Luzie ausbooten wollte, nur weil Janneke sie mehr gelobt hat.«
»Schrecklich!«, murmelte Kim.
»Was ist denn aus ihr geworden?«, wollte Holger wissen.
»Sie hat der Jury alles gestanden und Luzie und Ariane um Verzeihung gebeten«, erzählte Marie. »Das war noch am selben Tag, als wir Roswitha geschnappt haben. Betty hat mich sogar extra angerufen und sich auch bei mir entschuldigt. Und sie ist freiwillig ausgeschieden.«
Franzi verzog verächtlich den Mund. »Das war aber auch
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