Die drei !!!, 15, Duell der Topmodels
muss!«
»Gut«, sagte Kim, obwohl sie immer noch beunruhigt war. Aber Verena sah schon viel besser aus. Sie war nicht mehr so blass, und ihr Gesicht wirkte viel entspannter.
»Dann wollen wir mal!«, sagte Franzi.
Zu viert hoben sie Verenas leichten Körper hoch und trugen ihn vorsichtig hinüber in ihr Zimmer. Als sie sie aufs Bett legten und sorgfältig zudeckten, machte Verena noch mal kurz die Augen auf und murmelte: »Danke!« Dann schlief sie sofort ein.
Marie betrachtete ihr Gesicht und seufzte. Heute Nacht, mit Verena im Zimmer, würde sie bestimmt kein Auge zutun!
Geheimes Tagebuch von Kim Jülich
Sonntag, 23:03 Uhr
Wer so abscheulich ist, sich am Unglück anderer Menschen zu freuen, kann ruhig weiterlesen, braucht sich aber hinterher nicht zu beschweren, wenn er selber todunglücklich wird!
Das Detektivtagebuch muss warten, heute Abend muss ich was anderes loswerden. Ich hab gerade mit Michi telefoniert. Er war noch komischer als im Café Lomo . Da hab ich es nicht mehr ausgehalten und ihn direkt auf den Schlüsselanhänger angesprochen. Und was tut er? Er ignoriert meine Frage, nuschelt irgendwas, dass er auflegen muss, und hängt mich einfach ab, ohne Abschiedskuss. Das hat er noch nie gemacht!
Ich hab ins Schwarze getroffen mit meiner Frage. Michi trägt meinen Schlüsselanhänger nicht mehr, weil er mich nicht mehr liebt!!! Warum??? Wie konnte das passieren? Hab ich irgendwas falsch gemacht? Erträgt er es nicht, dass ich als Detektivin arbeite? Aber warum hat er dann nicht mit mir geredet? Bin ich so ein schreckliches Ungeheuer? Und feige ist er auch noch. Er kann nicht mal zugeben, dass er mich nicht mehr liebt.
Ich hasse ihn!!!
Ich werde ihm nicht nachweinen. Keine einzige Träne – schluchz! Und eines schwöre ich hier ins diesem Tagebuch: Nie, nie wieder werde ich mit ihm reden! Ab heute ist er gestorben für mich. Und sein Kette trage ich auch nicht mehr!
PS: Da quatsche ich dauernd nur von mir, dabei geht es Franzi auch total schlecht. Legen die Jungs es eigentlich darauf an, uns Mädchen zu quälen? Das dürfen wir uns nicht gefallen lassen. Franzi, ich bin bei dir. Zusammen stehen wir das durch!
Psychoterror beim Frühstück
»Guten Morgen!«, riss eine gut gelaunte Stimme Marie aus dem Tiefschlaf. Marie, die erst in den Morgenstunden eingedöst war, schreckte hoch.
Verena stand bereits fertig angezogen vor ihrem Bett und grinste. »Ich fürchte, heute wird es zu spät für deine Yoga-Einheiten. In einer Viertelstunde gibt es Frühstück.«
Marie rieb sich die Augen. Träumte sie, oder war das wirklich dieselbe Verena, die gestern Abend wie eine Wachspuppe leblos auf dem Boden gelegen hatte?
»Wie geht es dir?«, fragte sie. »Bist du wieder okay? Du hat uns gestern einen ganz schönen Schrecken mit deiner Ohnmacht eingejagt. Zum Glück hat Roswitha dich gleich gefunden.«
Verena wischte Maries besorgte Fragen mit ihren rot lackierten Fingernägeln weg. »Mir geht’s gut, mach dir keine Sorgen. Mein Blutzuckerspiegel war im Keller, das war alles. Ich hab es gestern ein bisschen übertrieben mit dem Sport. Ich hab eine Extrastunde im Fitnessstudio eingelegt und war danach so fertig und müde, dass ich beim Abendessen nichts essen konnte. Aber jetzt hab ich dafür einen Bärenhunger!« Sie machte ihre Nachttischschublade auf und holte einen Müsliriegel heraus. Gierig riss sie die Folie herunter und verschlang den Riegel mit zwei großen Bissen. »Hmm! Der war gut.«
Marie fiel ein Stein vom Herzen. Vielleicht war Verena ja doch nicht magersüchtig, denn magersüchtige Mädchen vermieden es normalerweise, vor anderen Leuten zu essen.
»Aber jetzt brauche ich ein richtiges Müsli!«, sagte Verena. »Kommst du mit runter, oder willst du vorher noch deine Augenringe kaschieren? Du siehst echt fertig aus, wenn ich das mal so sagen darf.«
»Vielen Dank!«, sagte Marie angesäuert. Verena war schon wieder ganz die alte, supernervige Zicke. Sie würde sich wahrscheinlich nie ändern.
Weil Marie nicht reagierte, winkte Verena ihr zu und verließ fröhlich pfeifend den Raum. Mit einem lauten Knall fiel die Tür hinter ihr zu, und Marie presste stöhnend die Hände an ihre Stirn. Sie hatte tierische Kopfschmerzen und fühlte sich wie gerädert. Kein Wunder nach der Nacht! Langsam quälte sich Marie aus dem Bett und ging ins Bad. Als sie sich dem Spiegel näherte, zuckte sie zusammen. Sie fühlte sich nicht nur wie gerädert, sie sah auch so aus: Ihre Haare hingen
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