Die drei !!!, 15, Duell der Topmodels
und Lösegelderpressung«, sagte Kommissar Peters.
Roswitha lief knallrot an und schimpfte auf ihren Sohn ein: »Das ist alles deine Schuld! Du hast es vermasselt. Ich hätte dich nie mitnehmen dürfen.«
»Klar«, sagte ihr Sohn. »Im Zweifelsfall bin immer ich schuld oder irgendjemand anderes. Du bist ja nur das arme, bemitleidenswerte Opfer.«
»Genau!«, rief Roswitha. »Das ging schon in der Schule los. Wie ich Annabelle gehasst habe, meine beste Freundin! Immer hatte sie die besseren Noten und doppelt so viel Taschengeld wie ich. Immer war sie schlanker, toller und beliebter bei den Jungs. Und was hatte ich? Sieben Geschwister zu Hause, keinen Cent in der Tasche, und in der Schule haben mich alle gehänselt, nur weil ich ein paar Pfunde mehr auf den Hüften hatte. Ich hab immer um alles kämpfen müssen. Mir hat keiner was geschenkt. Kein Wunder, dass ich nie auf einen grünen Zweig gekommen bin! Sie dagegen, die schöne Annabelle, der haben sie natürlich alles nachgeworfen und …«
»Das reicht jetzt«, unterbrach Kommissar Peters den Redeschwall der Köchin. »Das können Sie später alles lang und breit im Präsidium erzählen! Jetzt kommen Sie erst mal mit.«
Er lächelte den drei !!! anerkennend zu. »Gut gemacht! Ich bin stolz auf euch. Mein Kollege ruft euch gleich ein Taxi, das euch sicher nach Hause bringt.«
Plötzlich räusperte sich jemand hinter ihm. »Wenn Sie nichts dagegen haben, Herr Kommissar, übernehme ich das. Mein Taxi steht draußen, ich hab das blonde Mädchen hergebracht.«
Marie musste grinsen. Der Taxifahrer war wirklich hartnäckig – und offenbar ziemlich neugierig. Bestimmt würde er sie die ganze Rückfahrt über mit Fragen löchern.
Kommissar Peters sah Marie fragend an, doch als sie nickte, stimmte er zu. »Gut, vielen Dank!« Er steckte dem Taxifahrer einen Geldschein zu und drehte sich wieder zu Verena um. »Bei dir ist wirklich alles okay? Willst du nach Hause oder doch lieber erst zu einem Arzt?«
Verena wischte sich die Tränen aus dem Gesicht und schüttelte den Kopf. »Danke, mir geht es gut. Ich will nach Hause zu meinen Eltern. Die kommen bestimmt schon um vor lauter Sorgen.«
Kommissar Peters nickte. »Also dann! Ich melde mich bei euch. Bis später!«
»Bis später!«, sagte Marie und winkte, da vibrierte plötzlich das Handy in ihrer Hosentasche. Wer war das denn jetzt?
Noch bevor Marie ihren Namen sagen konnte, redete Betty auch schon auf sie ein. »Hallo, Franzi! Ist Marie bei dir? Ich muss dringend mit ihr reden.«
»Ich bin selber dran«, sagte Marie.
»Super!«, sagte Betty. »Ich muss dir was ganz Wichtiges erzählen!«
Die große Show
»Ich bin jetzt dein Klammeraffe und lass dich nie mehr los!«, flüsterte drei Wochen später Holger Marie ins Ohr und schlang seine Arme fest um sie.
Marie bekam keine Luft mehr. »Hör auf mit dem Quatsch!«, sagte sie kichernd.
»Warum denn Quatsch?«, fragte Holger verwundert. »Ich dachte, du magst seit Neuestem Klammeraffen. Das hast du mir doch beim Abschied selbst gesagt.«
Marie befreite sich aus Holgers Umklammerung. »Hab ich das wirklich gesagt? Hör nicht auf mich, ich rede viel, wenn der Tag lang ist, und außerdem sind wir nicht allein!« Sie deutete auf die gegenüberliegende Seite des riesigen, weißen Ledersofas im Wohnzimmer ihres Vaters, auf dem Kim und Franzi saßen, und war sogar ziemlich froh, dass ihre Freundinnen da waren. Das Wiedersehen mit Holger war nicht so wunderwunderschön gewesen, wie sie es sich vorgestellt hatte. Sie hatte ihn so lange nicht gesehen, und plötzlich war er ihr richtig fremd. Hoffentlich würde das bald vorbeigehen, sonst wurde sie noch verrückt!
»Auf uns musst du keine Rücksicht nehmen«, sagte Kim. Ihre Augen leuchteten dabei. Seit langem sah sie wieder richtig glücklich aus.
Franzi nickte. »Wir kommen schon damit klar. Außerdem hab ich gerade eine SMS von Benni bekommen. Er findet, unsere Auszeit hat lang genug gedauert, und will sich morgen mit mir zum Skaten treffen.«
»Und?«, fragte Marie. »Gehst du hin?«
Franzi spielte mit den Fransen der Wolldecke, die neben ihr auf dem Sofa lag, und lächelte. »Ich glaub schon …«
»Sehr gut!«, sagte Kim. »Du wirst sehen, das kommt schon wieder in Ordnung bei euch. Das Wichtigste in einer Freundschaft ist, dass man miteinander redet!«
Marie musste grinsen. »Ach, wirklich?«, fragte sie spöttisch. »Ich kenn da eine Freundin, die wollte nie mehr mit ihrem Freund reden, nur weil er ein
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