Die drei !!!, 16, Total verknallt!
und privat erst recht nicht.
Holger sah sie unsicher an. »Das war nicht gerade romantisch … äh … vorhin mit meiner Rose, oder?«
»Wegen der Dornen meinst du?«, fragte Marie. »Ach, das war doch halb so wild ...«
Holger schüttelte energisch den Kopf. »Nein, ich hab’s vermasselt. Warte kurz!« Er lief zu ihrem Schlitten, nestelte die ziemlich mitgenommene Rose vom Holm und warf sich damit vor Marie auf die Knie.
»Nein, nicht!«, protestierte Marie, aber Holger ließ sich nicht von seinem Vorhaben abbringen.
»Liebste Marie!«, flüsterte er. »Ich kann mir nicht so schöne Worte ausdenken wie du. Ich kann dir nur sagen, was ich fühle: Auch wenn wir uns manchmal streiten, bist du das tollste Mädchen, das mir je begegnet ist. Du bist meine Rose!« Er presste die Rose an sein Herz, dann streckte er sie Marie hin und sah sie flehend an.
Marie starrte in seine grünen Augen, doch plötzlich wechselten sie die Farbe und wurden braun. Marie blinzelte. Holgers Bild verschwamm, und auf einmal kniete Adrian vor ihr und zwinkerte ihr zu. Eiskristalle glitzerten in seinen braunen Haaren. »Marie«, flüsterte er. »Lola hat mir nie etwas bedeutet. Sie ist nur eine Mitschülerin, eine gute Freundin, mehr nicht. Ich habe mich in dich verliebt, gleich im ersten Augenblick, als du in mein Leben geschwebt bist wie ein wunderschöner, grüner Geist ...«
»Marie? Was ist los? Marie?«, drang aus weiter Ferne eine Stimme an ihr Ohr.
Verwirrt schlug Marie die Augen auf. Vor ihr kniete Holger, nicht Adrian. Im Bruchteil einer Sekunde hatte die Realität sie wieder eingeholt.
»Alles okay.« Hastig nahm sie Holger die Rose ab. Bei der unsanften Berührung lösten sich gleich drei Blütenblätter auf einmal und segelten zu Boden. Die ganze Rose schien sich aufzulösen und mit ihr Maries Liebe zu Holger.
Marie schluckte. Noch nie hatte sie sich so mies gefühlt. Sie konnte dieses Spiel nicht mehr mitspielen, konnte Holger nicht länger etwas vormachen.
»Bitte steh auf«, sagte sie zu ihm. »Ich muss dir was sagen.«
Holger lockerte seine steif gewordenen Beine und sah sie erwartungsvoll an.
»Ich … es ist so …« Marie suchte verzweifelt nach den passenden Worten.
Sie wollte Holger so viel sagen: Wie lieb er immer zu ihr gewesen war, wie aufmerksam. Wie sehr sie ihn mochte, weil er sie immer wieder anrief, auch wenn sie gemein zu ihm gewesen war und sie sich gestritten hatten. Wie sehr sie sich gefreut hatte über seine Rose. Dass sie ihn wirklich gern hatte, sehr gern sogar, aber mehr eben nicht, obwohl es früher anders gewesen war. Dass es ihr ganz furchtbar leid tat, ihn verletzen zu müssen. Dass sie ihm keinen Kummer machen wollte, ausgerechnet heute, am Valentinstag, ihrem ersten Jahrestag, aber dass sie genau das jetzt leider tun müsse …
Marie sagte nichts von all dem. Sie konnte es einfach nicht. Nur zwei Sätze brachte sie zustande, und die kamen heftiger heraus, als sie beabsichtigt hatte: »Es ist aus, Holger, aus und vorbei! Ich muss mich von dir trennen.«
Marie wartete nicht, bis Holger etwas darauf sagte. Egal wie er reagieren würde, sie würde es nicht ertragen, nicht jetzt. Mit letzter Kraft drehte Marie sich um und rannte zur Bushaltestelle. Und wieder hatten ihre Schutzengel die Hand im Spiel, denn genau in dem Moment kam der Bus an, der zurück in die Stadt fuhr. Zischend ging die rettende Tür auf. Marie schulterte ihren Schlitten und stolperte die Stufen hoch. Sobald sich die Tür hinter ihr schloss, warf sie sich keuchend auf den nächstbesten Sitz und ließ ihren Tränen freien Lauf.
Happy Valentine!
Als Franzi die Eingangshalle des Freizeitbads betrat, stand Benni schon neben der Kasse und winkte ihr zu. Er hielt keine Rose in der Hand, was Franzi einen klitzekleinen Stich versetzte. Sofort begann sie, sich über sich selbst zu ärgern. Was hatte sie denn erwartet? Benni und sie waren schließlich schon lange kein Paar mehr. Trotzdem musste sie sich eingestehen, dass sie ein bisschen enttäuscht war.
»Hallo!« Benni begrüßte sie mit einem freundschaftlichen Kuss auf die Wange. »Ich hab uns schon Eintrittskarten besorgt.«
»Super, vielen Dank.« Franzi stellte ihre Sporttasche ab und schüttelte sich ein paar weiße Flocken aus den roten Haaren. Draußen hatte es wieder angefangen zu schneien. »Prima Idee von dir, ins Freizeitbad zu gehen. Bei dem Wetter wären wir mit unseren Skates bestimmt im Schnee stecken geblieben.«
Neben Benni fiel ein Mädchen ihrem
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