Die drei !!!, 16, Total verknallt!
Freund in die Arme. Er überreichte ihr lächelnd eine dunkelrote Rose, woraufhin das Mädchen vor Freude feuchte Augen bekam. Franzi wandte sich schnell ab. Wie peinlich, hier vor allen Leuten in Tränen auszubrechen, und das nur wegen einer lumpigen Rose. Franzi stand nicht auf diesen Kitsch. Ganz im Gegensatz zu Benni, der ein großer Romantiker war. Sie musste wieder an die Rose denken, die er bei Kims Brüdern bestellt hatte. Ob er damit heute ein anderes Mädchen glücklich gemacht hatte? Vielleicht seine neue Flamme? Der Gedanke war wie ein Schlag in den Magen, und Franzi schob ihn schnell beiseite.
»Ich kann’s kaum erwarten, die neue Rutsche auszuprobieren«, sagte sie betont fröhlich und warf einen Blick durch die Glasscheibe in die Schwimmhalle. Dort war bereits ein Riesenrummel. »Man soll ein Mordstempo bekommen. Also los, worauf warten wir noch?« Sie schulterte ihre Sporttasche und wollte zum Drehkreuz gehen, das zu den Umkleidekabinen führte, aber Benni schüttelte den Kopf.
»Wozu die Eile? Lass uns doch vorher noch was trinken. Ich lad dich ein.« Er zeigte auf den kleinen Café-Bereich neben der Kasse, wo bereits eine Familie mit zwei kleinen Kindern saß, die sich voller Begeisterung einen riesigen Teller Pommes mit Majo teilten.
Franzi runzelte die Stirn. »Muss das sein? Ich will lieber schnell ins Wasser, bevor es noch voller wird.«
»Ach, komm schon, stell dich nicht so an.« Benni ignorierte Franzis Protest einfach und ließ sich kurzerhand an einem freien Tisch nieder.
Franzi folgte ihm seufzend. »Also gut, wenn du unbedingt willst. Ich nehm eine Cola.«
»Kommt sofort.« Benni stand auf und ging zur Theke. Kurze Zeit später kehrte er mit zwei Flaschen Cola zurück. Franzi ertappte ihn dabei, wie er verstohlen auf die Uhr über der Eingangstür sah.
»Hast du noch jemanden eingeladen?«, fragte sie misstrauisch.
»Ich? Quatsch!« Benni machte ein unschuldiges Gesicht, aber er war ein furchtbar schlechter Lügner. Franzi war sich sicher, dass er ihr etwas verschwieg. O Gott! Hoffentlich wollte er ihr nicht seine neue Freundin vorstellen. Ausgerechnet heute, am Valentinstag. Alles, bloß das nicht! Vor Franzis innerem Auge spazierte eine gutaussehende Blondine in die Eingangshalle und begrüßte Benni mit einem leidenschaftlichen Kuss. Franzi wurde natürlich komplett ignoriert – zumindest so lange, bis sie den Teller mit den vor Mayonnaise und Fett triefenden Pommes vom Nachbartisch nahm und ihn Bennis neuer Flamme ins Gesicht drückte …
Franzi erschrak, als eins der Kinder am Nachbartisch anfing, laut zu heulen, und der Tagtraum verblasste. Sie warf einen Blick zum Eingang – und zuckte zusammen, als tatsächlich zwei bekannte Gestalten hereinspazierten. Allerdings waren sie weder blond noch besonders gut aussehend.
»Ben und Lukas!«, rief Franzi. »Was machen die denn hier?«
»Na endlich«, murmelte Benni erleichtert. »Das wurde aber auch Zeit.«
Ehe sich Franzi über diese seltsame Bemerkung wundern konnte, standen die Zwillinge auch schon vor ihrem Tisch. Ben fischte eine leicht zerdrückte Rose aus seinem Rucksack und überreichte sie Franzi, während Lukas in seiner Schultasche wühlte und eine zerknickte, rote Herzkarte herauszog. »Einen schönen Valentinstag!«, krähte er und drückte Franzi die Karte in die Hand.
Franzis Herz klopfte wie verrückt, während sie den kurzen Text las. Dann stutzte sie. »Alles Liebe von Klaus-Dieter?« Sie sah die Zwillinge ratlos an. »Wer zum Teufel ist Klaus-Dieter?«
Lukas wurde rot. »Mist, schon wieder die falsche Karte!« Er riss Franzi das rote Herz aus der Hand und wühlte erneut in seiner Tasche. »Hier ist die richtige!« Triumphierend präsentierte er Franzi ein anderes Herz. Es hatte einen Fettfleck in der Mitte, aber der Text war trotzdem nochgut lesbar:
Für Franzi – die beste Freundin, die ich je hatte
In ewiger Freundschaft,
Dein Benni
Jetzt war es Franzi, die plötzlich feuchte Augen bekam. Sie sprang auf und fiel Benni um den Hals. »Vielen, vielen Dank!«, murmelte sie mit belegter Stimme. »Das ist so süß von dir!«
»Hey, was ist denn los?« Benni sah sie besorgt an. »Weinst du etwa?«
»Quatsch, natürlich nicht!« Schnell wischte sich Franzi eine Träne aus dem Augenwinkel und lächelte Benni an. Erst jetzt merkte sie, wie sehr sie der Gedanke, Benni könnte sich in eine andere verliebt haben, belastet hatte. Franzi war so erleichtert, dass sie am liebsten die ganze Welt umarmt
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