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Die drei !!!, 16, Total verknallt!

Die drei !!!, 16, Total verknallt!

Titel: Die drei !!!, 16, Total verknallt! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M von Vogel
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ihn rausschmeißt und er sich von meiner Mutter trösten lässt? Dann haben wir das Gegenteil von dem erreicht, was wir wollten.
    Je länger ich darüber nachdenke, desto mehr komme ich zu dem Schluss, dass es nur eine Lösung gibt: Ich muss mit Mama reden und sie direkt auf die Sache ansprechen. Das klingt leicht, ist aber verflixt schwer. Was, wenn Mama gar nicht ahnt, dass ihr Schwarm verheiratet ist und Kinder hat? Am meisten Angst habe ich vor Mamas Reaktion, wenn sie merkt, dass ich Bescheid weiß. Ich habe keine Ahnung, was dann passiert. Wird sie mich anschreien? Weinen? Oder einfach schweigen? Früher dachte ich, ich kenne meine Mutter. Aber jetzt ist alles anders. Heute kenne ich nicht mal mehr mich selbst.
     
    Geheimes Tagebuch von Kim Jülich
    Sonntag, 20.44 Uhr
    Finger weg von dieser Datei! Mein geheimes Tagebuch geht niemanden etwas an. Wer es trotzdem liest, dem wünsche ich die schlimmste Akne aller Zeiten, Haarausfall, Fußpilz und eine lebenslange Schokoladen-Allergie!
    Mein Leben ist zurzeit genauso düster wie dieser Winterabend. Zwischen meinen Eltern herrscht immer noch Eiszeit, ich fürchte mich vor der Aussprache mit meiner Mutter, und Michi ist heute in den Skiurlaub gefahren. Vorher hat er noch mal angerufen, um sich zu verabschieden. Inzwischen ist ihm wieder eingefallen, dass am 14. Februar nicht nur Valentinstag, sondern auch unser Jahrestag ist. Halleluja, was für ein Blitzmerker! Er wollte wissen, ob ich deshalb letzte Woche aus dem Café gerannt bin. Schön, dass er von selbst darauf gekommen ist. Ich war total einsilbig, weil ich immer noch stinksauer bin. Michi hat das natürlich gemerkt. So unsensibel ist er also doch nicht. Er hat sich entschuldigt und gefragt, ob er den Skiurlaub lieber absagen soll. Aber das wollte ich nicht. Er soll nicht aus Mitleid hierbleiben. Wenn ihm unser Jahrestag nichts bedeutet, will ich auch nicht mit ihm feiern. Ob wir uns auch langsam fremd werden, so wie Marie und Holger? Ich dachte, Michi und ich empfinden immer genau dasselbe, aber offenbar habe ich mich getäuscht.
    Ich darf gar nicht an nächsten Mittwoch denken. Ein Valentinstag ohne Michi – das ist wie ein Geburtstag ohne Torte. Oder ein Fernsehabend ohne Gummibärchen. Absolut grausam. Wie soll ich diesen Tag nur überleben???

Rosenblätter im Schnee
     
     
    Der Bus nach Billershausen zockelte gemächlich über die Landstraße. Hier draußen lag noch mehr Schnee als in der Stadt. Er glitzerte auf den Feldern, den Bäumen und den Dächern der Bushäuschen am Straßenrand. Die Sonne schien von einem eisblauen Himmel und verwandelte die Landschaft in ein Wintermärchen. Eigentlich ein perfekter Tag für eine romantische Rodelpartie im Wald. Trotzdem starrte Marie mit gerunzelter Stirn aus dem Fenster und überlegte, ob es wirklich eine gute Idee gewesen war, Holgers Einladung zum Valentinstag anzunehmen. Wenn sie ehrlich war, wäre sie jetzt lieber woanders gewesen. Im Theater zum Beispiel. Auf der Bühne zusammen mit Adrian. Sie stellte sich vor, wie sie die Estelle spielte, und Adrian ihr leidenschaftliche Blicke zuwarf. Aber dann schob sich Lolas Gesicht vor die Szene. Sie lachte spöttisch. Adrian auch. Sie lachten Marie aus.
    »Nächster Halt: Billershausen!«
    Die Stimme des Busfahrers riss Marie aus ihren Gedanken. Sie sprang auf und griff nach ihrem nagelneuen Hightech-Schlitten, den sie zu Weihnachten von ihrem Vater bekommen hatte. Natürlich hatte er das teuerste und beste Modell ausgewählt. Marie hatte den Schlitten bis jetzt noch nicht ausprobiert, die heutige Rodelpartie würde seine Jungfernfahrt werden.
    Marie sah Holger sofort, als der Bus in die Hauptstraße von Billershausen einbog. Er stand neben der Haltestelle und hatte die Hände in den Jackentaschen vergraben. Er sah gut aus mit seiner dunkelgrünen Wollmütze, unterder sich ein paar schwarze Haarsträhnen hervorkringelten. Aber gleichzeitig wirkte er auf Marie wie ein Fremder. War das wirklich ihr Freund? Marie seufzte. Sie hatten sich lange nicht gesehen. Zu lange.
    »Hallo, Marie!« Holger begrüßte sie mit einem strahlenden Lächeln. Kaum war sie aus dem Bus gestiegen, schlang er seine Arme um sie und drückte sie an sich.
    »Au!« Marie spürte einen stechenden Schmerz in der Nähe ihres Herzens und zuckte zurück.
    »Entschuldigung, das wollte ich nicht.« Holger zog eine rote Rose aus dem Knopfloch seiner Winterjacke, deren Dornen durch Maries Rollkragenpullover gedrungen waren. »Hast du dir sehr

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