Die drei !!!, 17, Gefährliche Fracht
Augen. »Nur zu eurer Erinnerung: Wir haben hier einen Detektivclub und keinen Schminkclub.«
»Sei doch nicht so spießig!« Marie schälte sich aus ihrem federleichten weißen Wintermantel und zupfte ihr rotes Strickkleid zurecht.
»Setz dich einfach, ja?«, sagte Franzi. Sie schenkte Tee ein und verteilte den Kuchen. Kim nahm gern ein zweites Stück, und in den nächsten fünf Minuten breitete sich zufriedenes Schweigen aus.
Franzi war als Erste satt. »Also, kommen wir zum eigentlichen Grund unseres heutigen Treffens. Wir wissen jetzt also, dass Herr Haverland auf exotische Tiere steht und sie illegal kauft. Die große Frage ist nur, wo.«
»Richtig«, sagte Kim. »In der Zoohandlung hatte er ja neulich kein Glück. Das war anscheinend ein seriöser Besitzer, der sich auf solche unerlaubten Geschäfte nicht einlässt.«
Marie, die ihre Hände an der heißen Teetasse wärmte, nickte. »Also muss er seinen komischen Brauen-Glattstirnkaiman und die restlichen Tierchen woanders bezogen haben. Ich wette, da gibt es Tierbörsen oder so was, die sich auf solche Kundenwünsche spezialisiert haben. Wolltest du nicht ein paar Tierzeitschriften aus dem Wartezimmer deines Vaters abgreifen, Franzi?«
»Hab ich auch«, sagte Franzi. Ein Griff zum Bürocontainer genügte, und sie hatte einen Stapel Zeitschriften in der Hand.
Kim klatschte in die Hände. »Also dann, Mädels, an die Arbeit!«
»Stopp!«, rief Marie. »Wir haben was ganz Wichtiges vergessen.«
Kim und Franzi sahen sie verwundert an.
»Na, unseren Power-Spruch!«, sagte Marie ungeduldig.
Franzi grinste. »Ach so, klar!«
Den Power-Spruch sagten die drei !!! immer dann auf, wenn sie einen neuen Fall an Land gezogen hatten oder gerade besonders viel Energie für ihre Ermittlungen brauchten. In diesem Fall traf sogar beides zu.
Feierlich stellten sie sich im Kreis auf, streckten die Arme aus und legten die Hände übereinander. Dann riefen sie im Chor: »Die drei !!!.«
Kim sagte: »Eins«, Franziska »Zwei!« und Marie »Drei!«. Am Schluss hoben sie gleichzeitig die Hände in die Luft und riefen laut: »Power!«
Danach machten sie sich mit Feuereifer an die Arbeit. Sie teilten die Zeitschriften untereinander auf und vertieften sich darin. Zwei hatten leider gar keinen Anzeigenteil,aber Marie wurde bei einer ihrer Zeitschriften fündig.
»Hier!«, rief sie aufgeregt. »Das klingt doch vielversprechend: Wunderbare exotische Tierwelt: Bei uns bleiben (fast) keine Wünsche offen! «
»Ich hab auch was gefunden«, sagte Franzi. »Da bietet jemand seltene Exemplare an aus allen Ländern der Welt. Vermittlung und Verkauf absolut zuverlässig, schnell und diskret. Das glaube ich sofort. Nur ›illegal‹ fehlt noch als Zusatz.«
Kims Augen fingen an zu leuchten. »Ich hab eine Idee.« Schon sprudelte sie los und erzählte ihren Freundinnen, was sie sich ausgedacht hatte.
»Klingt super!«, sagte Marie.
Franzi war auch begeistert. »Das könnte funktionieren. Die Sache hat nur einen einzigen Haken: Wer von uns kann so was am glaubwürdigsten rüberbringen?«
»Also, ich wüsste da schon jemanden«, sagte Kim und zwinkerte Franzi verschwörerisch zu.
Franzi grinste. »Ich auch!«
Marie zog die linke Augenbraue hoch. »Ihr meint doch nicht etwa mich?«
»Wen denn sonst?«, riefen Kim und Franzi wie aus einem Mund.
Jetzt mussten sie alle drei lachen und konnten gar nicht mehr aufhören. Schließlich tupfte Marie sich vorsichtig die Lachtränen aus den Augen, damit sie ihr schönes Make-up nicht verwischte. Danach holte sie ihr Handy aus der Tasche. »Also gut! Dann wollen wir mal.« Sie tippte die Nummer der wunderbaren exotischen Tierwelt ein, stellte auf laut und lauschte zusammen mit Kim und Franzi gespannt dem Freizeichen.
»Tierbörse Exotica, einen wunderschönen guten Tag. Siesprechen mit Frau Sommer, was kann ich für Sie tun?«
Marie flötete ins Handy: »Hallo, hier spricht Frau Haverland. Mein Mann hat kürzlich bei Ihnen so einen süßen kleinen Glattstirn-Kaiman gekauft. Ich hätte da noch eine Frage, und zwar …«
»Tut mir leid«, unterbrach Frau Sommer sie, »aber da muss ein Missverständnis vorliegen. Wir führen nämlich keine Reptilien.«
»Ach, nicht?« Marie spielte überzeugend die überraschte Ehefrau. »Da muss mir mein Mann eine falsche Telefonnummer gegeben haben. Er ist manchmal ein richtiger kleiner Schussel, mein Schatzi. Entschuldigen Sie bitte die Störung!« Schnell drückte sie auf die Taste mit dem roten Hörer
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