Die drei !!!, 19, Teuflisches Handy
hinüber und flüsterte ihm etwas ins Ohr.
Jimmy fing an zu grinsen. »Ja, das ist eine sehr gute Idee. Danke, Romy!« Der Moderator fixierte Marie unbarmherzig. »Ab sofort wird der Club ein Auge auf dich haben. Romy wird dir regelmäßig SMS schicken. Sie wird immer in deiner Nähe sein und alle deine Schritte beobachten. Alles nur zu deiner eigenen Sicherheit, damit du ruhig schlafen kannst. Keine Sorge, der Club Spirit passt auf dich auf, damit du dich nicht doch verplapperst. Der Club Spirit ist immer für dich da.«
Die letzten Worte hallten in Maries Ohren wie ein Echo nach, das jedes Mal lauter und schrecklicher wurde.
Kim tanzte, wie sie noch nie in ihrem Leben getanzt hatte: mit vollem Körpereinsatz. Franzi, die ihr vom Rand der Tanzfläche aus zusah, musste grinsen. Obwohl sie Kim jetzt schon einige Zeit kannte, lernte sie immer wieder neue Facetten an ihrer Freundin kennen. So kontrolliert, wie sie immer tat, war sie in Wirklichkeit gar nicht.
Kim sah das natürlich völlig anders. Sie fühlte sich extrem unwohl, während sie hektisch mit ihren Armen und Beinen herumfuchtelte, ekstatisch den Kopf herumwarf und den anderen Tanzenden den Raum nahm. Schauspielern war noch nie ihre Stärke gewesen, das überließ sie lieber Marie. Doch um ihre Freundin zu retten, wäre sie sogar auf einen Bistrotisch gesprungen und hätte dort vor den Augen aller Gäste getanzt.
Immer schneller tanzte Kim, immer heftiger. Der Schweiß lief ihr in Strömen übers Gesicht, aber sie kümmerte sich nicht darum. Kim tobte sich aus, als ob es kein Morgen gäbe und keinen Muskelkater danach. Zwischendurch warf sie immer wieder einen unauffälligen Blick zu Franzi hinüber. Endlich nickte ihre Freundin.
Kim wirbelte noch zwei-, dreimal um die eigene Achse, dann stöhnte sie auf und ließ sich zu Boden sinken. Der Aufprall war leider härter, als sie gedacht hatte. Kims zweites Stöhnen war echt. Die Leute um sie herum hörten sofort auf zu tanzen. Kim sah noch, wie sie mit geschockten Gesichtern um sie herumstanden. Schnell machte sie die Augen zu und rührte sich nicht mehr.
»Was ist passiert?«, fragte eine aufgeregte Mädchenstimme.
»Sie ist einfach umgekippt«, antwortete ein Junge. »Kein Wunder, sie hat sich auch völlig verausgabt.«
Dann redeten alle durcheinander:
»Was machen wir denn jetzt mit ihr?« – »Was glotzt ihr alle so blöd?« – »Wir müssen ihr helfen.« – »Klar, aber wie?«
Kims rechtes Schienbein pochte. Ihr linker Ellenbogen tat weh, von ihrem Po ganz zu schweigen. Jede Sekunde, die Kim länger unbeweglich auf dem Boden liegen musste, war die Hölle. Am liebsten hätte sie laut nach Franzi gerufen, aber das wäre gegen die Abmachung gewesen. Es reichte, dass sich eine von ihnen in Gefahr begab, die andere musste hier bleiben, um notfalls Kommissar Peters anzurufen.
Endlich kam Bewegung in die Leute auf der Tanzfläche.
»Kommt, packt mal mit an!«, rief ein Junge. »Wie müssen sie zu Jimmy bringen.«
»Gute Idee«, sagte ein anderer.
Beinahe hätte Kim laut gejubelt. Der Plan war aufgegangen. Kim spürte zwei kräftige Arme unter ihren Achseln, dann zerrte jemand unsanft an ihren Füßen. Kurz darauf wurde sie hochgehoben.
»Lasst uns mal durch«, sagte jemand. »Macht Platz!«
Kim kniff die Augen zusammen und spielte weiter die Ohnmächtige. Sie machte sich schwer wie ein Kartoffelsack und ließ sich von ihren Helfern tragen. Rings herum hörte sie erschrockenes, betroffenes Murmeln.
»Hat sie Drogen genommen?«, flüsterte ein Mädchen.
»Keine Ahnung«, wisperte ein anderes Mädchen zurück.
Nach einigen Metern stoppten die Helfer. Jemand klopfte gegen eine Tür.
»Das Codewort?«, fragte eine Männerstimme von innen.
»Kampf den Verschwörern«, raunte einer der Jungen, dersie trug.
Sofort ging die Tür auf. Kim merkte, wie es plötzlich dunkler wurde. Sie ließ sich weiter tragen, eine zweite Tür klappte, und grelles Licht drang durch Kims geschlossene Augenlider. Noch wagte sie nicht, ihre Augen aufzumachen.
»Sie ist auf der Tanzfläche umgekippt«, erzählte einer der Helfer.
»Auch das noch«, sagte Jimmy. »Danke, Jungs, dass ihr sie hergebracht habt. Ihr könnt wieder gehen.«
Die nächsten Geräusche konnte Kim nicht genau einordnen. Dann setzte sie jemand auf einen Stuhl und schob ihr etwas Hartes aus Glas zwischen die Lippen.
»Hier, trink’!«, sagte Romy.
Kim öffnete langsam den Mund. Eiskaltes Leitungswasser strömte in ihre Kehle. Prompt
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