Die drei !!!, 19, Teuflisches Handy
bloß da drin?« Kim schob sich den dritten Schokoriegel in den Mund und zerknüllte die silberne Folie. Jetzt war ihr Vorrat an Nervennahrung endgültig aufgebraucht, nur leider beruhigte die Zuckerzufuhr sie diesmal überhaupt nicht.
Franzi rieb ihre eiskalten Fäuste aneinander. »Frieren wird Marie schon mal nicht, aber ansonsten hab ich keine Ahnung, was sie tut. Merkwürdig ist das Ganze auf jeden Fall. Irgendwas stimmt da nicht.«
»Ich male mir gerade die schrecklichsten Dinge aus«, sagte Kim. »Dass sie verletzt ist. Oder dass Romy ihre asiatischen Kampfsportkünste an Marie ausprobiert.«
»Es muss ja nicht gleich das Schlimmste sein«, versuchte Franzi ihre Freundin zu trösten. »Vielleicht hat Marie ja vor lauter Partybegeisterung vergessen, uns zu simsen?« Die Möglichkeit kam ihr allerdings selbst ziemlich unwahrscheinlich vor. Im Ernstfall war immer Verlass auf Marie, es sei denn sie schwebte in Gefahr.
Kim stopfte die Silberfolie des Schokoriegels zu den anderen beiden in ihre Jackentasche. Dann zückte sie entschlossen ihr Handy. »Wir haben zwar ausgemacht, dassMarie uns anruft und nicht wir sie, aber das ist mir jetzt egal. Ich muss wissen, was los ist!« Mit zitternden Fingern wählte Kim Maries Nummer.
Sofort schaltete sich eine anonyme Stimme auf Band ein: »Die Nummer, die Sie gewählt haben, ist nicht mehr gültig.«
Kim ließ ihr Handy sinken und starrte Franzi an. »Marie steckt in Schwierigkeiten!«
Sofort kam Leben in Franzis unbeweglich gewordenen, durchgefrorenen Körper. »Wir müssen ihr helfen. Sofort!«
»Wie stellst du dir das vor?« Kim warf einen finsteren Blick in Richtung Türsteher. »Die zwei da drüben lassen uns nie durch, es sei denn horizontal in zwei schwarzen, geschlossenen Holzkisten.«
Franzi musste grinsen. »Abwarten! Dann wollen wir doch mal sehen, wie freundlich die bösen Wächter sein können.« Sie lockerte ihre Muskeln, streckte sich und ging zielstrebig auf die Türsteher zu.
»Bist du verrückt geworden?«, zischte Kim, aber Franzi war nicht mehr von ihrem riskanten Vorhaben abzubringen. »Na, toll …«, murmelte Kim und stolperte hinter ihrer Freundin her.
Franzi baute sich selbstbewusst vor den Türstehern auf. »Entschuldigung! Ich hab’ schon die ganze Zeit Ihre tollen Anzüge bewundert. Darf ich fragen, woher Sie die haben? Mein Vater sucht so was nämlich schon lange.«
Der rechte Türsteher lächelte geschmeichelt. »Oh! Das ist eine kleine süditalienische Firma, die machen nur Maßanfertigungen. Teure Maßanfertigungen. Ich fürchte, dein Vater wird sich das nicht leisten können.«
»Ich denke schon«, sagte Franzi. »Geld spielt für meinen Vater keine Rolle. Er ist Unternehmer, Import – Export.«Der Berufswechsel vom Tierzart zum international tätigen Kaufmann war ihr ganz spontan eingefallen.
Jetzt wurde auch der zweite Türsteher neugierig. »Womit handelt dein Vater denn?«
»Mit exotischen Tieren, vor allem mit giftigen Spinnen«, behauptete Franzi, ohne mit der Wimper zu zucken. »Sehr schöne Exemplare. Soll ich Ihnen mal eine von seinen Lieblingen zeigen?«
Bevor die Türsteher reagieren konnten, griff Franzi in ihre Anoraktasche und holte ein haariges, schwarzes Etwas heraus.
Franzi wedelte hektisch mit der Spinne auf der Hand vor den Nasen der Türsteher herum. Gleichzeitig zischte sie Kim zu: »Los!« Dann warf sie die Spinne beherzt nach den beiden Männern. Das Tier landete zielsicher auf der Schulter des einen Türstehers.
»Aaaah!«, schrieen die Männer gleichzeitig.
Die Detektivinnen drängten die verwirrten Türsteher zur Seite und stürmten auf den Eingang des Clubs zu. Ungehindert rannten sie durch das Foyer, schlüpften durch den Eingang und waren in der Disco.
Keuchend blieb Kim stehen und brüllte gegen die megalaute Musik an: »Danke! Aber sag’ mal, hast du wirklich eine Vogelspinne dabei?«
Franzi prustete los. »Natürlich nicht. Das ist eine billige Gummispinne, mit der ich eigentlich Benni erschrecken wollte.«
Jetzt konnte Kim auch endlich lachen. »Du bist genial! Aber jetzt komm’, wir dürfen keine Zeit verlieren.«
Kim und Franzi versuchten erst mal, sich einen Überblick zu verschaffen. Das war gar nicht so leicht, denn die Partysteuerte mittlerweile auf ihren Höhepunkt zu. Wie Sardinen standen die Gäste dicht gedrängt, grölten zur Musik, tanzten oder unterhielten sich lautstark.
Doch plötzlich nahm Kim aus den Augenwinkeln heraus einen Schatten wahr. »Da drüben ist
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