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Die drei !!!, 20, Beutejagd am Geistersee

Die drei !!!, 20, Beutejagd am Geistersee

Titel: Die drei !!!, 20, Beutejagd am Geistersee Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M von Vogel
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Vicky auf ihrem Handy zu erreichen, aber es war immer nur die Mailbox drangegangen.
    Kim runzelte die Stirn. »Hoffentlich ist ihr nichts passiert …« In diesem Moment klingelte ihr Handy. »Das wird sie sein!« Kim nahm den Anruf entgegen, ohne auf das Display zu schauen. »Hallo? Vicky?« Kim erwartete, Vickys aufgeregte Stimme zu hören und mit Fragen bestürmt zu werden. Stattdessen herrschte am anderen Ende der Leitung verblüffte Stille. »Vicky?«, fragte Kim noch einmal. »Was ist los? Sag doch was!«
    Marie und Franzi blieben stehen. Sie machten nun ebenfalls besorgte Gesichter.
    »Hier ist nicht Vicky.« Die Stimme, die an Kims Ohr drang, war ihr so vertraut, dass es beinahe wehtat. Sie bohrte sich in Kims Herz und nahm ihr den Atem. »Ich bin’s«, sagte Michi.
    Kim kriegte keinen Ton heraus.
    Michi wartete einen Moment, dann kam er zur Sache: »Ich muss mit dir reden.«
    Kim räusperte sich. »Aber ich nicht mit dir. Lass mich in Ruhe, Michi!« Ihre Stimme klang etwas wackelig, doch immerhin funktionierte sie wieder.
    »Was ist eigentlich los mit dir?«, fragte Michi. »Warum bist du so sauer? Und wieso gehst du nie ans Telefon? Ich hab’ in den letzten Tagen ungefähr tausendmal versucht, dich zu erreichen.«
    Kim merkte, wie sie rot anlief vor Wut. Was bildete sich Michi eigentlich ein? Dass sie nichts Besseres zu tun hatte, als auf seinen Anruf zu warten, während er sich mit dieser Paola vergnügte? Sie deckte das Handy mit der Hand ab und sagte leise zu Franzi und Marie: »Geht schon mal vor, ich muss hier schnell noch was klären.«
    Ihre Freundinnen nickten. Marie drückte mitfühlend Kims Arm, und Franzi flüsterte: »Viel Glück!«
    Kim lächelte grimmig. Franzi sollte lieber Michi viel Glück wünschen. Er würde es nötig haben, denn die nächsten Minuten würden nicht angenehm für ihn werden. Wenn sie mit ihm fertig war, würde er sich wünschen, ihr nie begegnet zu sein.
     
    Während Kim telefonierte, setzten Marie und Franzi ihren Weg schweigend fort.
    »Hoffentlich vertragen sich die beiden wieder«, sagte Marie, als sie von der Uferpromenade zur Pension abbogen.
    »Kim schien nicht gerade in versöhnlicher Stimmung sein.« Franzi grinste. »Sie sah eher so aus, als würde sie Michi am liebsten den Kopf abreißen. Und wenn du mich fragst, hat er das auch verdient. So gern ich Michi mag, es war echt dreist von ihm, dieser Italienerin schöne Augen zu machen.«
    Marie schüttelte den Kopf. »Ich kann mir das bei Michi gar nicht vorstellen. Vielleicht ist das Ganze nur ein riesengroßes Missverständnis.«
    Franzi zuckte mit den Schultern. »Wie auch immer. Ich find’s gut, wenn Kim ihre Wut endlich mal rauslässt. Sie frisst ständig nur alles in sich hinein, das kann auf Dauer echt nicht gesund sein.«
    Die Pension lag ruhig in der Abendsonne. Die Terrasse war leer, und auch im Garten befand sich niemand. Offenbar genossen die Gäste den schönen Abend auf der Uferpromenade oder in einem der vielen Cafés im Ort.
    Franzi stieß die Hintertür auf und betrat das Haus. Marie folgte ihr. »Vicky?«, rief Franzi. »Wir sind’s! Wo steckst du?«
    Die Küche war leer. Marie runzelte die Stirn. »Merkwürdig«, murmelte sie.
    Auch Franzi hatte ein mulmiges Gefühl. Es war zu still im Haus. Viel zu still. Sie verließ die Küche und stürmte ins Wohnzimmer. »Vicky!«, rief sie erleichtert. »Da bist du ja!«
    Vicky stand vor dem großen Fenster, das zum See hinausging. Die langen Vorhänge bauschten sich in der leichten Brise, die durch das gekippte Fenster hereinwehte.
    »Warum hast du nicht zurückgerufen?«, fragte Marie. »Wir haben den ganzen Tag versucht, dich zu erreichen.«
    »Ich … ich hatte so viel zu tun, dass ich es nicht geschafft habe«, erklärte Vicky. »Mama hatte einen Migräneanfallund musste sich hinlegen. Darum musste ich mich allein um die Gäste kümmern. Tut mir leid.« Es klang, als würde sie einen auswendig gelernten Text aufsagen. Aber das fiel Franzi gar nicht auf. Sie war viel zu aufgeregt. Sie konnte es kaum erwarten, Vicky die Neuigkeiten mitzuteilen.
    »Willst du gar nicht wissen, was wir im Schließfach deines Vaters gefunden haben?«, fragte sie. »Da kommst du nie drauf!«
    Vicky rollte mit den Augen und bewegte stumm die Lippen, als spräche sie ein Gebet. Franzi betrachtete sie verwirrt. Was war los mit ihr? Erst jetzt bemerkte sie, dass Vicky noch blasser war als sonst. Außerdem stand sie merkwürdig starr und angespannt vor dem Fenster. Sie hatte

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