Die drei !!!, 20, Beutejagd am Geistersee
waren letzte Nacht viel zu spät ins Bett gekommen. Und während sich die drei !!! erst einmal gründlich ausgeschlafen hatten, hatte Vicky ihrer Mutter morgens schon wieder in der Pension geholfen.
»Die drei haben ausgezeichnete Arbeit geleistet«, fügte Hauptkommissarin Fischer hinzu. »Ohne ihren Einsatz wäre Karl Niemann mit der Beute wahrscheinlich längst über alle Berge.«
Kommissar Peters gab sich geschlagen. »Okay, okay, ihr wart offenbar mal wieder zur richtigen Zeit am richtigen Ort.« Er wandte sich an seine Kollegin. »Ihnen auch noch einmal vielen Dank für Ihre spontane Hilfe. Und für den Anruf nach der Verhaftung. Wenn Sie nicht Entwarnung gegeben hätten, hätte ich vermutlich die ganze Nacht kein Auge zugetan.«
»Keine Ursache.« Die Hauptkommissarin lächelte. »Sie können sich gerne mit einer Einladung zum Essen revanchieren.«
»Nichts lieber als das!« Der Kommissar schien ausgesprochen erfreut zu sein. »Wie wär’s gleich heute Abend?«
Seine Kollegin zog eine Augenbraue hoch. »Müssen Sie denn gar nicht zurück ins Präsidium?«
»Ich glaube, ich muss hier dringend noch die letzten Einzelheiten des Falls klären«, behauptete Peters. »Darum bleibe ich am besten bis morgen.«
»Prima!« Die Hauptkommissarin schüttelte ihre Locken. »Ich kenne ein ausgezeichnetes Fischrestaurant direkt am See. Aber vorher müssen wir unbedingt einen Spaziergang durch das versunkene Dorf machen. Diese Gelegenheit dürfen Sie sich nicht entgehen lassen.«
Die drei !!! sahen sich überrascht an.
»Was geht denn hier ab?«, raunte Franzi.
»Was wohl?«, flüsterte Marie zurück. »Unser alter Freund hat Frühlingsgefühle!«
Kim, Franzi und Marie brachen in unbändiges Kichern aus. Kommissar Peters in Flirtlaune – das war wirklich zu komisch!
Zum Glück kam in diesem Moment Clarissa mit einem großen Tablett an den Tisch und brachte frischen Pflaumenkuchen und eisgekühlte Getränke.
Nachdem sie alles serviert hatte, setzte sie sich neben Hauptkommissarin Fischer, ergriff ihre Hand und drückte sie ganz fest. »Vielen, vielen Dank, dass Sie die Mädchen gerettet haben.« Clarissas Stimme zitterte leicht. »Ich darf gar nicht daran denken, was sonst passiert wäre …«
»Keine Ursache.« Die Hauptkommissarin lächelte. »Das ist schließlich mein Job.«
»Ich mache mir solche Vorwürfe!« Clarissa seufzte. »Ich hätte sofort etwas unternehmen müssen, als mein Schwager hier aufgetaucht ist. Ich wusste schließlich, dass er zu allem fähig ist. Ich hätte Vicky warnen müssen, aber ich wollte sie aus der Sache raushalten.«
»Mach’ dir keine Vorwürfe, Mama«, sagte Vicky sanft. »Dich trifft keine Schuld. Du wolltest schließlich nur das Beste für mich.«
»Wussten Sie eigentlich, wo das Gold versteckt war?«, fragte Franzi neugierig. Die Frage beschäftigte sie schon die ganze Zeit.
Clarissa schüttelte den Kopf. »Das hat Peter mir nie verraten. Und ich hätte es auch gar nicht wissen wollen. Als ich kurz vor seinem Tod herausfand, dass er an dem Bankraub beteiligt war, bin ich total ausgerastet. Ich konnte einfach nicht verstehen, wie er so eine riesige Dummheit begehen konnte. Wir hatten zu der Zeit zwar große Geldprobleme, aber darum überfällt man doch nicht gleich eine Bank!« Clarissa fuhr sich mit der Hand über ihr müdes Gesicht. »Ich hab ihm gesagt, dass er seine Sachen packen soll. Peter war am Boden zerstört. Und wenige Tage später war er tot. Vielleicht wäre er heute noch am Leben, wenn ich nicht so heftig reagiert hätte …« Sie vergrub das Gesicht in den Händen.
Vicky stand auf, ging zu ihrer Mutter und umarmte sie. »Warum hast du mir nie etwas davon erzählt?«
»Du warst doch noch so klein! Ich wollte, dass du deinen Vater in guter Erinnerung behältst.« In Clarissas Stimme schwangen Tränen mit. »Du solltest frei von den dunklen Schatten der Vergangenheit aufwachsen. Aber heute weiß ich, dass das ein Fehler war. Ich hätte mit dir reden sollen.«
»Es ist noch nicht zu spät«, flüsterte Vicky. Sie hielt ihre Mutter fest umschlungen.
»Was passiert denn jetzt mit meinem Schwager?«, erkundigte sich Clarissa, nachdem sie sich wieder etwas gefangen hatte.
»Karl Niemann wandert zurück ins Gefängnis«, antwortete die Hauptkommissarin. »Er hat mehrere Straftaten begangen, unter anderem Einbruch, Freiheitsberaubung und Körperverletzung, und damit gegen seine Bewährungsauflagen verstoßen. Er wird so schnell nicht wieder freikommen.«
Vicky
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