Die drei !!!, 20, Beutejagd am Geistersee
doch jetzt völlig unwichtig!« Marie klang ungeduldig. »Wir müssen das Gold finden, und zwar schnell,bevor Karl auftaucht.«
Bei der Erwähnung ihres Onkels zuckte Vicky ängstlich zusammen. Kim wollte ihr gerade beruhigend den Arm um die Schultern legen, da machte sie eine interessante Entdeckung.
»Was ist denn das?« Sie beugte sich über eins der Gräber. In den Beton war eine Zahl eingeritzt, die im Mondlicht nur schwer zu erkennen war. Kim kniff die Augen zusammen. Es war eine 24. »Die Gräber sind nummeriert!« Kim spürte, wie es in ihrem Magen zu kribbeln begann, ein untrügliches Zeichen dafür, dass sie auf der richtigen Spur waren. Sie kombinierte blitzschnell. »Vielleicht gibt es ja auch ein Grab mit der Nummer 39! Schnell, wir müssen es finden!«
Die anderen kapierten sofort. Sie schwärmten aus und suchten den Friedhof systematisch ab. Es dauerte nicht lange, bis sie das richtige Grab gefunden hatten.
»Hier ist es!«, rief Vicky, und die drei !!! stürzten zu ihr. Ein paar Sekunden starrten sie ehrfürchtig auf die Betonplatte, die eindeutig mit einer schiefen 39 versehen war.
»Wir müssen die Platte entfernen«, sagte Marie schließlich. »Darunter muss das Gold versteckt sein.«
Die anderen nickten, aber niemand rührte sich. Alle hatten denselben Gedanken.
»Wer hier wohl begraben liegt?«, murmelte Franzi. »Ob sich unter der Platte tatsächlich noch eine … eine Leiche befindet?« Es fiel ihr sichtlich schwer, das Wort auszusprechen.
Auch Kim wurde bei der Vorstellung beinahe übel. Sie hatten schon öfter auf Friedhöfen ermittelt, aber so unheimlich wie hier war es bisher nirgendwo gewesen. Und sie hatten auch noch nie in einem Grab herumwühlenmüssen.
Marie schluckte. »Vielleicht wurden die Toten ja umgebettet, bevor der Friedhof geflutet wurde.«
Vicky schüttelte den Kopf. »Das glaube ich nicht. Dann wären ja die Betonplatten nicht nötig gewesen.«
»Wenn dort wirklich noch jemand liegt, ist er auf jeden Fall längst vermodert.« Kim versuchte, ihren Ekel zu unterdrücken und ganz sachlich zu argumentieren. »Es können höchstens noch ein paar Knochen von der Leiche übrig sein.«
»Igitt!« Franzi schüttelte sich angewidert.
»Stell’ dich nicht so an.« Marie gab sich einen Ruck. »Helft mir mal!«
Mit vereinten Kräften versuchten sie, die Platte beiseite zu schieben. Obwohl der Beton während der langen Zeit unter Wasser einige Risse bekommen hatte, ließ sich die Platte keinen Millimeter von der Stelle bewegen. Die glitschigen Algen auf der Grababdeckung vereinfachten die Sache auch nicht gerade.
»Mist!« Kim richtete sich schnaufend wieder auf und wischte sich die schmutzigen Hände an ihrer Jeans ab. »So geht das nicht! Wir brauchen ein Stemmeisen oder so was.«
»Warum nicht gleich eine Stange Dynamit?« Franzi kicherte nervös. »Damit lässt sich dieses kleine Problem bestimmt schnell lösen.«
Kim dachte fieberhaft nach. Was sollten sie tun?
Da krallten sich plötzlich Vickys Finger schmerzhaft in Kims Arm. »Hört mal!«, flüsterte sie. »Ein Boot!« Ihre Augen waren vor Angst geweitet.
Kim lauschte. Jetzt hörte sie es auch. Ein Knattern wie von einem Motorboot. Es kam viel zu schnell näher. Das musste Karl sein! Einen Moment war Kim vor Schreck wie gelähmt. Dann aktivierten sich ihre Fluchtreflexe. »Schnell!«, zischte sie. »Wir müssen uns verstecken!«
Die Mädchen stürmten gleichzeitig los. Verzweifelt sahen sie sich nach einem geeigneten Versteck um. Es war gar nicht so einfach, in der verwüsteten Umgebung etwas zu finden.
Da ertönte Maries Stimme. »Hierher!« Sie stand neben einem etwas besser erhaltenen Stück der Friedhofsmauer und winkte ihren Freundinnen zu. Das Knattern des Außenbordmotors war jetzt ganz nah. Dann erstarb es. Karl war hier! Kim flitzte zu Marie und warf sich hinter die bröckelige Mauer. Franzi und Vicky kauerten sich keuchend neben sie.
»Pst!« Marie lugte vorsichtig über die von Algen bedeckten Steine. »Da kommt jemand! Es sind zwei Personen.«
Kim kniete sich in den Schlamm und sah durch eine Lücke in der Mauer. Die Feuchtigkeit sickerte durch ihre Jeans, aber das war ihr egal. Sie war völlig gebannt von dem, was sich gerade vor ihren Augen abspielte. Zwei vermummte Gestalten erklommen den Hügel und blieben neben der Kirche stehen. Sie waren schwer bepackt mit verschiedenen Gerätschaften. Die eine Gestalt war groß und schlank, die andere etwas kleiner und stämmig. Der Kleinere musste Karl
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