Die drei 42 Das Geheimnis der alten Villa drei Ausrufezeichen
muss ich aufhören, ich will vor dem Mittagessen unbedingt noch eine kleine Schreibübung machen. Leider habe ich es immer noch nicht geschafft, wieder ernsthaft mit dem Schreiben anzufangen. Es war einfach zu viel los – und der Detektivclub geht nun mal vor! Immerhin hab ich mir ein Buch zu dem Thema gekauft: ›Krimis selber schreiben. Todsichere Tricks‹. Es enthält verschiedene Übungen, die man gut zwischendurch machen kann. Ich hab mir fest vorgenommen, sie nach und nach auszuprobieren. Und sobald ich wieder etwas mehr Zeit habe, fange ich mit einer neuen Krimi-Kurzgeschichte an, fest versprochen! Vielleicht werde ich dann ja doch noch die jüngste Krimi-Autorin der Welt ☺ !
C lubtreffen im Café Lomo
Als Marie am Sonntagnachmittag das Lomo betrat, hatten Franzi und Kim bereits den Lieblingsplatz der Detektivinnen, die gemütliche Sofaecke, besetzt.
»Herzlichen Glückwunsch!«, begrüßte Franzi ihre Freundin. »Du bist heute nur fünf Minuten zu spät. Ich werde mir diesen Tag rot im Kalender anstreichen.«
Marie überhörte die spöttische Bemerkung. Erschöpft ließ sie sich auf einen freien Sessel fallen. »Ich bin total am Ende!«, stöhnte sie.
»Was ist denn los?« Kim winkte der Bedienung. »Hast du dich heute früh beim Joggen verausgabt? Oder haben die Handwerker eine Sonderschicht eingelegt und dich am Sonntagmorgen aus dem Bett geklingelt?«
»Weder noch.« Marie zupfte an ihrem marineblauen Blazer, der ihre blonden Haare gut zur Geltung brachte. »Ich sage nur: Kinder!«
»Hat Lina schon wieder etwas angestellt?«, fragte Franzi.
»Ja, die auch.« Marie verdrehte genervt die Augen. »Sie hat vorgestern in meinem Zimmer herumgewühlt und die neue Sweet mitgehen lassen. Aber als ich sie gestern zur Rede gestellt habe, hat sie frech geleugnet. Angeblich hat sie sich die Zeitschrift nur ausgeliehen und ansonsten nichts angerührt.«
Franzi schüttelte den Kopf. »Ganz schön dreist, die Kleine.«
»Vielleicht ist Lina wirklich unschuldig und die Handwerker haben aus Versehen deine Sachen durcheinandergebracht«, überlegte Kim.
»Das glaube ich nicht«, sagte Marie. »Warum sollten sie an meinen Schreibtisch und an meine Kommode gehen? Das ergibt doch keinen Sinn!« Sie winkte ab. »Aber eigentlich wollte ich euch etwas ganz anderes erzählen: Ratet mal, wer mich gestern geschlagene sechs Stunden auf Trab gehalten hat?«
»Der süße Franzose?« Franzi grinste.
»Schön wär’s!« Marie seufzte sehnsüchtig. »Nein, es waren Paul und Maike.«
»Holgers Geschwister?«, fragte Kim überrascht.
»Genau.« Marie nickte. »Ich hatte mich unvorsichtigerweise als Babysitter angeboten, um Holger und seine Mutter zu entlasten. Ich sag’s euch, das mache ich nie wieder!«
Franzi lachte. »Die beiden sind ziemlich lebhaft, oder?«
»Lebhaft ist gar kein Ausdruck!«, sagte Marie. »Ich hab sie mit zu uns genommen, damit Frau Kurz in Ruhe auspacken kann. Erst mussten wir stundenlang Fangen spielen, dann haben sie sich als Indianer verkleidet und mich Bleichgesicht an den Marterpfahl gebunden und schließlich sollte ich auch noch Regenwürmer essen!«
»Und? Hast du es gemacht?«, fragte Kim.
Marie schüttelte den Kopf. »Natürlich nicht! Ich wollte sie zu einem kleinen Mittagsschlaf überreden, aber sie haben mich nur ausgelacht. Stattdessen haben sie Unmengen von Nudeln mit Tomatensoße verdrückt, nachmittags literweise heißen Kakao mit Sahne getrunken und meinen gesamten Schokoladenvorrat aufgefuttert.«
»Sieh’s positiv«, schlug Franzi vor. »Das war eine prima Übung für später, wenn dein Geschwisterchen in dem Alter ist.«
Marie stöhnte. »Hör bloß auf! Daran mag ich gar nicht denken. Sind kleine Kinder eigentlich immer so anstrengend?«
»Oh ja«, antwortete Kim nachdrücklich. »Ben und Lukas waren in dem Alter eine echte Pest. Sie hatten nur Unsinn im Kopf und haben mich glatt an den Rand des Wahnsinns getrieben. Na ja, genau genommen tun sie das heute noch.«
Marie zog eine Grimasse. »Das heißt also, es hört nie auf …«
»Wusste Holger deinen Einsatz wenigstens zu schätzen?«, wollte Franzi wissen.
»Auf jeden Fall.« Marie nickte. »Er und seine Mutter waren mir total dankbar. Sie konnten fast alle Kisten auspacken. Es sieht jetzt schon richtig wohnlich bei ihnen aus.«
»Wie ist ihr neues Haus denn so?«, fragte Kim.
»Total süß«, schwärmte Marie. »Es liegt ganz hinten auf dem Grundstück der Villa, versteckt hinter hohen Büschen, und sieht
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