Die drei 46 Filmstar in Gefahr drei Ausrufezeichen
hatten die Detektivinnen in der Vergangenheit gute Erfahrungen gemacht.
Kim wollte darauf antworten, kam aber nicht mehr dazu. Ein Windstoß fegte durchs Café Lomo . Sandra stürmte herein. Ihre lange, offene Winterjacke wehte wie eine Unheil verkündende, schwarze Fahne hinter ihr her. Sandra blickte sich um und steuerte zielstrebig auf Marie zu.
»Nur damit du Bescheid weißt: Du redest ab sofort kein einziges Wort mehr mit Adrian, hast du verstanden? Er braucht Ruhe während der Dreharbeiten, du tust ihm nicht gut, und außerdem gehört er zu mir!«
Die Gäste an den Nebentischen verstummten und sahen neugierig herüber. Marie hatte Sandras Redeschwall zunächst verblüfft und dann zunehmend wütend zugehört. Äußerlich blieb sie jedoch völlig gelassen. »So läuft das leider nicht. Ich lasse mir von niemandem vorschreiben, mit wem ich rede oder nicht. Das gilt auch für dich.«
Sandra blitzte Marie herausfordernd an. »Ich wiederhole es jetzt ein letztes Mal: Du wirst mit Adrian nicht mehr sprechen, Ende der Durchsage!« Die Schauspielerin drehte sich um und verließ wie eine Furie das Café.
»War das nicht Sandra«, murmelte ein Mädchen am Nebentisch, »die tolle Schauspielerin aus Schlosshotel Romantik ?«
Ihre Freundin nickte. »Ja, sie war es. Wahnsinn! Wir hätten sie um ein Autogramm bitten sollen. Zu schade, dass sie so schnell wegmusste.«
Marie spürte die interessierten Blicke der Gäste, tat aber so,als wäre nichts passiert. Bald ließ die Neugier zum Glück nach und die Gäste kümmerten sich wieder um ihre eigenen Angelegenheiten.
»Was war das denn für ein Auftritt?«, wollte Franzi wissen. »Hat Sandra eine Szene aus dem Kinofilm geprobt und uns als Statistinnen eingebaut?«
Marie lachte trocken. »Schön wär’s. Nein, ich fürchte, sie hat es vollkommen ernst gemeint.«
»Sandra ist rasend eifersüchtig auf Marie«, brachte Kim es mit ihrem Scharfblick auf den Punkt. »Ich frage mich, wieso. Marie ist doch nur eine gute Freundin von Adrian, das weiß jeder am Set. Sandra hat Adrian im Sturm erobert, sie müsste sich seiner Liebe sicher sein.«
Marie meldete sich mit einem tiefen Stoßseufzer zu Wort. »Anscheinend ist sie es nicht. Sonst würde sie nicht am Set über mich ablästern.«
»Was?«, rief Franzi empört. »Wie kommst du darauf? Warum sollte sie das machen?«
Marie zuckte mit den Achseln. Sandras Seelenleben war für sie ein Buch mit sieben Siegeln. »Ich glaube, ich muss euch auf den neuesten Stand bringen.« In knappen Worten berichtete Marie ihren Freundinnen von der fiesen Intrige und von Adrians abweisendem Verhalten.
Am Ende sahen sich die drei !!! ratlos an.
»Was ist da eigentlich los?« Kim zerbrach sich den Kopf, ohne eine Lösung zu finden. »Ich weiß nicht, wie es euch geht, aber ich brauche jetzt dringend Nervennahrung.«
Marie grinste. »Kein Problem. Ich gebe eine Runde Schokomuffins aus.«
Ein Sturz mit Folgen
»Hallo, bin von der Schule zurück!« Marie warf den Schlüsselbund in die Schale auf der Kommode. Ihr Ruf hallte laut durch die Eingangshalle der Villa, aber niemand antwortete.
»Wo seid ihr denn alle?«
Es war verdächtig still. Irgendetwas stimmte hier nicht. Unruhig ging Marie hinüber zum Wohnzimmer. Dort saßen am Dienstagnachmittag immer Tessas Freundinnen aus dem Geburtsvorbereitungskurs. Ihr Plaudern und Lachen war sonst unüberhörbar. Heute lachte niemand und kein einziger kugelrunder Bauch besetzte das weiße Ledersofa.
»Das Baby!«, murmelte Marie.
Hatte sie was verpasst? War ihr Vater etwa schon mit Tessa in die Klinik gefahren? Marie hetzte vom offenen Wohnbereich hinüber zur Küche. Dort stand die Kühlschranktür offen. Dahinter ertönte verdächtiges Rumpeln.
»Tessa?«, rief Marie besorgt.
Der Kopf ihrer Stiefmutter tauchte hinter der Tür auf. »Ach, du bist es! Ich hab dich gar nicht kommen hören.«
»Alles klar bei dir?«
Tessa nickte. In der einen Hand hielt sie eine Familienpackung Erdbeereis, in der anderen Hand eine riesige Schinkenkeule, die man problemlos als Tatwerkzeug hätte benutzen können. »Ja, alles klar. Ich hab meinen Freundinnen abgesagt. Mir war heute nicht nach gemeinsamem Hecheln in der Gruppe. Stattdessen habe ich ganz viele Lebensmittel online bestellt und uns ins Haus liefern lassen. Du, das istsuperpraktisch. Auf die Idee hätte ich schon viel früher kommen können.«
Marie lehnte sich gegen den frei stehenden Küchenblock. »Aha.« Mehr fiel ihr dazu erst mal nicht ein. Was
Weitere Kostenlose Bücher