Die drei 46 Filmstar in Gefahr drei Ausrufezeichen
auch nicht. Ein kleiner, harmloser Flirt. Adrian ist viel zu professionell, um Beruf und Privatleben zu vermischen. Vielleicht hat Sandra da was falsch verstanden.«
Marie starrte Tristan ungläubig an. Seine Worte drangen nicht bis zu ihrem Gehirn durch.
Franzi hatte die Botschaft sofort verstanden. Marie merkte, wie sie nur mühsam ihre Empörung verbergen konnte. »Offensichtlich hat Sandra da was falsch verstanden. Jetzt wird uns einiges klar. Vielen Dank für die Info. Die hat uns sehr geholfen.«
»Das Gespräch bleibt aber unter uns, ja?« Tristan sah sich ängstlich nach seinen Freunden und Kollegen um.
Kim lächelte gewinnend. »Selbstverständlich. Wir haben nie darüber gesprochen.« Sie hakte sich bei Marie unter und zog sie in Richtung Damentoiletten.
Vor dem Waschtisch blickte Marie in ihr blasses Spiegelbild. Sie war immer noch wie betäubt. Adrians Verhalten erinnerte sie fatal an das seiner Rolle des Raffael. Trotzdem wollte sie es einfach nicht wahrhaben.
»Das ist ja ein starkes Stück!« Franzi ließ ihren Gefühlen freien Lauf. »Adrian hat erst mit Sandra geflirtet, sie eingeladen und schon am nächsten Morgen Schluss gemacht?«
»Sieht ganz so aus«, sagte Kim. »Wenn Tristan uns die Wahrheit erzählt hat, finde ich es nicht fair, wie Adrian sich verhalten hat. Er hätte Sandra erst gar nicht zum Candle-Light-Dinner einladen dürfen, wenn er nicht wirklich an ihr interessiert war.«
Franzi drehte sich zu Marie um. »Wie siehst du das denn?«
»Ähnlich«, nuschelte Marie. Sie konnte nicht abstreiten, dass ihre Freundinnen recht hatten. Für einen Moment hatte sie sogar Mitleid mit Sandra, aber der Moment dauerte nicht lange. »Trotzdem verstehe ich nicht, warum Sandra dann ausgerechnet auf mir herumhackt.«
Kim legte ihr tröstend die Hand auf den Arm. »Sie hat wahrscheinlich einen Sündenbock gesucht. Adrian und du, ihr kennt euch schon lange, seid sehr vertraut miteinander. Das hat sie wütend gemacht und sie wollte sich rächen.«
»Na toll!«, sagte Marie. »Ich bin also das Opfer eines Zufalls. Wisst ihr was? Jetzt stellen wir Sandra zur Rede. Ich hole nur schnell meine Stiefel, dann kann’s losgehen.«
Kim und Franzi begleiteten sie zur Eingangstür der Halle. Marie setzte sich auf den Boden und zog eilig die engen Stiefel an. Diesmal spürte sie keinen Schmerz. Mit diesen hochhackigen Schuhen würde sie Sandra stark und selbstbewusst entgegentreten. Die Intrigantin würde sich noch wundern. Marie stand auf und lief grimmig los. Beim zweiten Schritt knickte sie plötzlich mit dem rechten Stiefel um.
»Hilfe!« Die Fallhöhe war zu groß. Marie konnte ihr Gleichgewicht nicht halten. Sie schwankte und stürzte zu Boden.
Kim und Franzi knieten sich neben ihre Freundin. »Hast du dich verletzt?«, fragte Kim beunruhigt.
»Kannst du den Knöchel bewegen?« Franzi zog vorsichtig den Stiefel von Maries rechtem Fuß und betastete den Knöchel. Das hatte sie von ihrem Vater gelernt.
Marie antwortete nicht. Sie starrte auf den Stiefel, der schlaff neben ihrem Bein auf dem Boden lag.
»Oh nein, fall jetzt bitte nicht in Ohnmacht!«, rief Kim ängstlich. »Soll ich dir ein Glas Wasser bringen?«
»Brauchst du einen Arzt?«, fragte Franzi.
Marie konnte immer noch nicht sprechen. Stumm zeigte sie auf das untere Ende ihres Stiefels. Der Absatz hing völlig schief am Schaft. Ein Teil war noch mit dem Stiefel verbunden, der andere baumelte frei in der Luft. Jetzt sahen Kim und Franzi es auch.
»Da … hat jemand deinen Absatz angesägt«, brachte Kim tonlos hervor. »Das ist ein sauberer Schnitt, vermutlich mit einer kleinen Handsäge durchgeführt.«
Marie nickte. »Dreimal darfst du raten, wer das war.« Vorsichtig drehte sie ihren Knöchel hin und her. Er tat kaum weh. Sie hatte ein Riesenglück gehabt. Mühsam rappelte Marie sich hoch und stand auf.
»Sandra.« Franzi ballte die Fäuste. »Die kann was erleben! Das ist ein klarer Fall von versuchter Körperverletzung.«
Kim und Franzi nahmen Marie in die Mitte. Marie ließ ihren linken Stiefel an und humpelte demonstrativ. Die drei !!! machten sich auf die Suche nach Sandra und fanden sie in der Teeküche, wo sie allein am Tisch saß und Kaffee trank.
Marie warf den Stiefel mit dem angesägten Absatz auf den Tisch. »Ich hätte mir das Genick brechen können. Bist du völlig verrückt geworden?«
»Wovon redest du?« Sandra spielte die Ahnungslose.
»Davon, dass du den rechten Absatz meiner Schuhe angesägt hast, und von
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