Die drei 48 Die Maske der Koenigin drei Ausrufezeichen
wieder bei sich arbeiten lassen. Dabei ist Felipe fest entschlossen, das Abi zu machen, zu studieren und dann irgendwann wieder in das Museum zurückzukehren. Karsten hat versucht, ihn mit dieser völlig fiesen und hinterhältigen Aktion als Konkurrenten aus dem Weg zu räumen. Jetzt tut es ihm aber leid. Er hat sich tausend Mal entschuldigt und versprochen, Dr. Castañeda zu sagen, was er gemacht hat, damit Felipes Ehre wiederhergestellt ist.
Es ist schon schlimm zu sehen, zu was Menschen alles fähig sind und wo Neid sie hintreiben kann …
Mein Bauchgefühl hat mich also nicht getäuscht. Mir kam Karsten die ganze Zeit verdächtig vor. Jetzt haben wir den Beweis.
Im Fall der gestohlenen Totenmaske sind wir aber leider nicht weitergekommen. Ich habe Karsten sofort auf den Kopf zugesagt, dass er bestimmt auch etwas damit zu tun hat und den Diebstahl zugeben soll. Aber da ist er richtig wütend und dann traurig geworden und hat gesagt, dass er nichts damit zu tun hat und er die Sache mindestens genauso schlimm findet wie Felipe und wir. Er hat echte Tränen in den Augen gehabt und gesagt, dass er es verstehen kann, wenn wir ihm nach der Sache mit der Kiste auch einen Diebstahl zutrauen – aber dass er es wirklich nicht war.
Felipe hat sich schließlich erinnert, dass er zusammen mit Karsten in der Tatnacht zuerst im Restaurant ausgeholfen hat und sie anschließend mit Juana bis in die frühen Morgenstunden über Mexiko gequatscht haben. Karsten hat damit ein absolut wasserdichtes Alibi. Eigentlich schade. Ich hätte unseren Fall gern im Rekordtempo abgeschlossen und muss zugeben, dass mir Karsten als Täter gut gefallen hätte (fies von mir, aber er war ja auch fies).
Wir werden uns jetzt wieder auf den Tatort konzentrieren und am Montag erneut das Museum aufsuchen. Vielleicht können uns die beiden Aufseher, Timo Bach und Thomas Schneider, etwas Interessantes berichten. Außerdem werden wir den Ausstellungssaal noch einmal genauer unter die Lupe nehmen. Es ist zwar anzunehmen, dass Kommissar Peters alle verwertbaren Spuren bereits aufgenommen hat und nichts mehr zu finden sein wird – aber wer weiß …
Am Dienstag kommt der Kurator, Dr. Felix Mahler, aus seinem Urlaub zurück und wir werden ihn uns mal vorknöpfen. Sein Verhalten ist schließlich mehr als merkwürdig.
Jetzt bin ich erst mal gespannt, was wir von den Aufsehern erfahren. Wir haben uns eine Stunde vor Öffnung des Museums im Café nebenan verabredet, sodass wir noch die Strategie der Befragung besprechen können.
Geheimes Tagebuch von Kim Jülich
00:25 Uhr (Ostersonntag; ich schreibe unter der Bettdecke – Mama würde durchdrehen, wenn sie wüsste, dass ich noch wach bin ☺ )
An alle heimlichen Mitleser (und davon gibt es ja richtig viele, wie ich vorhin in den Nachrichten gesehen habe): Es ist mir egal, ob ihr hier rumschnüffelt. Meinetwegen kann die ganze Welt wissen, wie glücklich ich mit Michi bin! Glüüüüüücklich!!!
Mich würde interessieren, ob die Leute vom amerikanischen Präsidenten, die alles im Internet beobachten, überhaupt Deutsch können. Zur Sicherheit: Dear Barack Obama, I love Michi Millbrandt. Und zwar: forever!«
Nach der großen Aufregung um Karsten haben Michi und ich gestern doch noch einen superromantischen Abend auf dem alten Springpferdkarussell im Freizeitpark verbracht. Felipe hatte tatsächlich den Schlüssel für uns besorgt und uns erklärt, wie wir das Karussell in Gang setzen. Im Fahrtwind war es zwar ein bisschen kalt, aber Michi hat mir seinen Schal geliehen und wir haben uns dicht aneinandergekuschelt. Die Mähne von dem wunderschönen, weißen Springpferd, auf dem wir saßen, war seidenweich, aber Michis Hand in meiner war noch viel, viel weicher!!!
Und dann haben wir uns geküsst, geküsst, geküsst und noch mal geküsst. Dazu haben ganz viele Sterne am Himmel gefunkelt. Ich habe mich wie in einem Märchen gefühlt!
Ich bin so glücklich, ich kann das gar nicht richtig in Worte fassen.
Oder vielleicht doch? Ja, ich muss jetzt ein Liebeslied für Michi schreiben.
»Song für Michi von Kim«:
Eine Million
Für uns der Himmel voller Sterne,
bestimmt eine Million.
Mein Herz zerspringt vor Glück und Liebe,
aber das weißt du schon.
Nur für dich sind meine Sehnsuchtslieder,
mehr als eine Million!
Ein leichter Duft nach Vanille
»Oma! Du bist ja auch schon wach!« Franzi lief den schmalen Weg im Vorgarten des Bauernhäuschens entlang. Ihre Großmutter saß auf der Gartenbank und
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