Die drei 48 Die Maske der Koenigin drei Ausrufezeichen
betrachtete versonnen das Beet zu ihren Füßen.
Franzi setzte sich neben sie. »Ist dir nicht zu kühl?«
Oma Lotti deutete auf das Polster, auf dem sie saß. »Ich habe es warm und gemütlich.« Sie zog die Wollstola, die sie um ihre Schultern gelegt hatte, auseinander und breitete sie mit um Franzi. »Schön mollig, was?«
Franzi lächelte und kuschelte sich an ihre Oma. Sie schloss die Augen und murmelte: »Großartig.«
Oma Lotti lachte ein leises Lachen. »Schau mal! Sie blühen.«
Franzi öffnete die Augen wieder und blinzelte gegen die Sonne. Tatsächlich: Die kleinen Krokuspflanzen waren in den letzten Tagen ein unglaubliches Stück gewachsen. Die schmalen Knospen hatten sich in zarte weiße Blüten verwandelt, aus deren Mitte die gelben Staubfäden vorwitzig hervorlugten.
»So schön waren sie noch nie«, stellte Oma Lotti fest. »Du hast ein Händchen für Pflanzen.«
Franzi schüttelte den Kopf. »Nicht unbedingt, um ehrlich zu sein. Mit Tieren kann ich besser umgehen. Aber die Krokusse fand ich wichtig, weil du sie so magst.«
Oma Lotti drückte sie an sich. »Du bist ein Goldschatz.«
Franzi zwinkerte. »Du auch! Und jetzt wird alles gut – weil die Krokusse so schön blühen!«
»Ja, jetzt wird alles gut!«
Franzi umarmte ihre Großmutter, schälte sich aus dem Umhang und gab ihr einen Kuss auf die Wange. »Ich muss los. Kim und Marie warten auf mich.«
Sie holte ihr Fahrrad und schob es zum Gartentor. Bevor sie losfuhr, winkte sie Oma Lotti noch mal zu. Die alte Dame zwinkerte und winkte zurück.
»Heute bist du aber zu spät dran«, stellte Marie pikiert fest, als Franzi sich an den Tisch im Café des Stadtmuseums setzte. Das Café war an diesem Morgen gut besucht. Viele Leute nutzten offenbar den Ostermontag, um sich ein gemütliches Frühstück zu genehmigen, bevor sie sich die Maya-Ausstellung ansahen.
»Tut mir leid«, sagte Franzi und setzte sich. »Aber ich habe noch Oma Lotti im Garten getroffen und mit ihr gesprochen. Das musste einfach sein!« Franzi holte vorsichtig zwei Päckchen aus ihrem Rucksack und legte sie vor Kim und Marie. »Hier, für euch – frohe Ostern!«
»Wie süß! Vielen Dank«, quiekte Marie sofort. Sie betrachtete den kleinen Hasen aus Keksteig, den Franzi mit bunten Zuckerperlen und Mandeln verziert hatte. »Hast du die echt selbst gemacht?«
Franzi grinste. »Um ehrlich zu sein: Die Kekse hat meine Mutter gebacken. Aber das Design stammt von mir!«
»Sie sehen toll aus«, sagte Kim. »Die sind zum Essen ja viel zu schade!«
»Und das sagst du «, antwortete Franzi grinsend und wehrte geschickt Kims Hand ab, die sich in ihre Seite bohren wollte.
Marie hatte zwei winzige Wachteleier mit Silberfarbe und zarten Mustern bemalt und sie in mit Samt ausgeschlagene Schatullen gesteckt. Franzi und Kim waren hin und weg von den Mini-Kunstwerken.
Schließlich holte Kim zwei kleine Spiegel hervor und überreichte sie ihren Freundinnen. »Ich habe euch Taschenspione gebaut.«
Erstaunt betrachtete Franzi den Spiegel. Auf der Rückseite war eine schmale Metallröhre verlötet, an deren Ende sich ein Knubbel befand. Als Franzi daran zog, verlängerte sich die Röhre plötzlich. Der Spiegel steckte nun am Ende einer ungefähr vierzig Zentimeter langen dünnen Stange.
Marie hob die Augenbrauen. »Einfach genial!«, sagte sie und zog ebenfalls das Röhrchen an ihrem Spiegel auseinander. »Ist das eine alte Radioantenne?«
Kim nickte. »Ich habe sie aus dem Laden von Michis Vater.«
Franzi richtete den Spiegel an der Stange auf und sah hinein. »Das ist viel unauffälliger, als den Spiegel in der Hand zu halten. Man kann super hinter einer Tür oder in einer Nische stehen und beobachten, ohne dass man aus der Deckung gehen muss.«
»Genau so habe ich es mir vorgestellt«, sagte Kim.
Marie und Franzi bedankten sich begeistert bei Kim.
»Unsere Ausrüstung wird immer perfekter«, stellte Franzi zufrieden fest.
Marie nickte. »Die drei !!! sind eben einfach perfekt!« Sie lächelte. »Und bevor ich es vergesse: Ich habe die Lösung! Holger und ich haben gestern beim Skaten drüber gesprochen.«
Kim und Franzi sahen ihre Freundin verdattert an. »Du weißt, wer die Totenmaske gestohlen hat?«, rief Franzi.
»Nein. Ich meine doch nicht unseren Fall hier.« Marie grinste. »Ich habe Franzis ›Was ist passiert?‹-Rätsel geknackt.«
»Dass du daran noch gedacht hast!« Franzi schüttelte den Kopf und lachte.
»Nicht nur Neugier und Geduld zeichnen einen Detektiv
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