Die drei 48 Die Maske der Koenigin drei Ausrufezeichen
kürzlich erst gehört?
»Franzi!«, riefen plötzlich zwei Stimmen. »Wo steckst du?«
Franzi atmete erleichtert auf. Kim und Marie waren auf dem Weg zu ihr. »Hier bin ich! Folgt einfach den Gängen, die beleuchtet sind!«, schrie sie zurück.
Sekunden vergingen, die Franzi wie eine Ewigkeit vorkamen.
Dann tauchten ihre Freundinnen auf. Beide hatten vor Aufregung glühende Gesichter mit hochroten Wangen.
Atemlos kamen sie bei ihr an. »Alles in Ordnung mit dir?«, wollte Kim wissen. Sie wischte sich ein paar Schweißtropfen von der Stirn.
Franzi stand auf und nickte. »Ja, alles okay«, sagte sie mit zittriger Stimme. Sie klopfte sich den Staub aus der Hose und deutete auf den Aufseher. »Auch wenn ich nicht weiß, was hier gespielt wird. Dieser Mann hat eine Frau hier unten eingesperrt. Sie ist eben geflohen.«
Thomas Schneider schüttelte den Kopf. »Wie soll ich das erklären?« Seine Stimme klang verzweifelt. »Alles ist schiefgelaufen. Alles.« Er suchte eine bequemere Sitzposition und streckte sein verletztes Bein aus. »Es war Timos Idee …«
Plötzlich fiel Franzi ein, woher sie den Namen Sabine kannte: Die Bedienung im Café hatte heute Morgen Timo Bach nach seiner Freundin gefragt – Sabine!
»Sie beide haben Timos Freundin entführt. Warum?«, platzte Franzi heraus.
Der Museumswärter schüttelte den Kopf. »Nein, es ist alles ganz anders«, sagte er kraftlos. »Es ist eine lange Geschichte. Wir haben aus dem Grab der Königin Xana … also wir haben …« Thomas Schneider suchte nach Worten.
Marie war bei der Nennung des Namens Xana zusammengezuckt. Jetzt schnupperte sie in der Luft. »Sagt mal, habt ihr das auch bemerkt? Hier riecht es nach Vanille!«
»Ja, richtig«, murmelte Franzi. »Das ist ganz einfach zu erklären …«
»Der Geist der Königin Xana«, fiel ihr Marie ins Wort. »Er ist hier unten. Und die Frau, von der du erzählt hast, Franzi, wurde von Xana verschleppt!« Marie war ganz blass geworden. Sie starrte Thomas Schneider an. »Alles passt zusammen: die Unterwelt, die verschwundene Frau, der Vanilleduft. Wer sind Sie, was haben Sie mit dem Fluch der Xana zu tun?« Dann entdeckte sie den großen Fleck am Boden neben dem Mann. »Oh Gott, ist das etwa Blut? Ich will weg hier!«
Dem Museumsaufseher blieb der Mund offen stehen.
Franzi packte Marie am Arm. »Jetzt dreh bitte nicht durch. Das ist kein Blut! Und Xana ist bloß eine Figur aus einer Legende, aus einem mexikanischen Märchen! Du glaubst doch wohl nicht wirklich, dass hier ein Geist herumwandert?«
Marie verschränkte die Arme vor der Brust. »Wer kann das schon so genau sagen?«
Vollkommen leer
Kim verdrehte die Augen. »Für den Vanillegeruch gibt es eine ganz einfache Erklärung.« Sie hob den zerdrückten Becher vom Boden auf und roch daran. »Da war mal Chocolate Xana drin, wie man auch an den Kakaoflecken auf dem Boden und auf der Uniform von Herrn Schneider erkennen kann«, sagte sie. »Mit Vanille aroma.« Sie hielt Marie den Becher hin. »Hier, überzeuge dich selbst davon.«
Marie schnupperte an der Pappe. Dann nickte sie. »Vielleicht habt ihr ja recht.«
»Natürlich!«, antwortete Kim knapp. Dann sah sie den Aufseher an, der mit schmerzverzerrtem Gesicht vorsichtig sein Knie bewegte. »Was ich allerdings nicht verstehe, ist, was Sie hier unten gemacht haben.«
Thomas Schneider machte den obersten Knopf seiner Jacke auf und lockerte die Krawatte. »Timo ist an allem schuld«, sagte er mit verbitterter Stimme. »Es war doch alles ganz anders geplant. Er hat alles kaputt gemacht.«
Die drei !!! sahen sich irritiert an.
»Was hat Ihr Kollege denn mit dem Ganzen zu tun?«, fragte Kim.
Der Museumsaufseher seufzte schwer. Dann sagte er leise: »Wir haben zusammen die Maske der Königin entwendet.«
» Wie bitte?«, fragte Kim ungläubig.
Thomas Schneider senkte den Blick. »Wir mussten doch etwas unternehmen!«
»Ähm«, machte Kim. »Und deshalb sind Sie und Ihr Kollegelosgezogen und haben mal eben so einen Diebstahl begangen?!«
»Ja … ich meine, nein«, stammelte der Mann. »Wir mussten etwas unternehmen, um zu zeigen, dass es so nicht weitergeht.«
Kim zog die Stirn in Falten. »Können Sie das etwas genauer erklären?«
»Wir wollten allen zeigen, wie schlecht abgesichert das Museum ist. Es ist einfach nicht zu fassen. Jahrzehntelang war alles wunderbar. Timo und ich und unsere vier Kollegen haben die Säle tagsüber überwacht, nachts kamen Georg und Lukas vom Wachdienst und haben
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