Die drei !!!, 9, Im Bann des Tarots
Sie zu! Professor Degen, Sie auch: Wir haben uns nämlich einen Plan ausgedacht.«
Neugierig kamen die beiden Männer näher und steckten mit den drei !!! die Köpfe zusammen. So schnell wie möglich erklärten ihnen die Detektivinnen ihren Plan.
Als sie fertig waren, grinsten beide Männer und nickten anerkennend.
»Hört sich gut an«, sagte der Mann. »Ach, ich hab mich ja noch gar nicht vorgestellt: Ich bin übrigens Herbert Tietz.«
Der Name interessierte Marie im Augenblick herzlich wenig. »Okay, Herr Tietz. Los, wir müssen uns wieder verstecken!«
Schnell krochen alle unter den Apfelbaum. Langsam wurde das Versteck eng, und es dauerte eine Weile, bis jeder einen Platz gefunden hatte. Nervös sah Marie auf ihre Armbanduhr. Schon fünf vor halb elf! Sie hatten viel zu viel Zeit verloren. Sie durfte gar nicht daran denken, dass die Grabräuber sie spielend leicht hätten überraschen können.
Da machte Kim plötzlich: »Pssst! Ich glaube, sie kommen!«
Diesmal waren es viele Schritte, die eindeutig zu mehreren Personen gehörten. Marie spürte, wie sich die Haare auf ihren Armen aufstellten und eine eiskalte Gänsehaut über ihren Rücken lief. Alles, was bisher geschehen war, war ein harmloses Spiel gewesen, aber jetzt wurde es ernst, bitterernst.
Kim schaltete das Aufnahmegerät ein, das sie in der Kuhle einer Baumwurzel deponiert hatte. Dann hielten fünf Personen unter dem Apfelbaum still und warteten gebannt auf die Grabräuber. Die Schritte kamen schnell und zielstrebig näher. Bald hörten sie auch leises Murmeln von Männerstimmen.
»Die Alte hat einen gesegneten Schlaf«, sagte ein Mann mit tiefer Bassstimme.
»Zum Glück«, antwortete ein anderer, der etwas heiser und ängstlich klang.
Dann fielen schwere Gegenstände ins Gras. Marie wagte noch nicht, aus ihrem Versteck hinauszusehen, aber sie konnte sich auch so ausmalen, dass es sich dabei um Spaten und Schaufeln handeln musste. Die Männer blieben ein paar Meter vor dem knorrigen Apfelbaum stehen.
»Hast du die Karte, Hanno?«, fragte ein Dritter, der ziemlich aufgeregt zu sein schien. »Wo fangen wir an zu graben? Ist es da drüben?«
»Immer mit der Ruhe«, antwortete Hanno, der Mann mit der Bassstimme, offenbar der Anführer. »Wir haben alle Zeit der Welt.«
Ein Vierter lachte leise. »Hier stört uns kein Mensch.«
Marie musste grinsen. Da täuschten sie sich aber gewaltig! Wenn die Räuber geahnt hätten, dass sie gleich von fünf Personen beobachtet wurden, wären sie bestimmt nicht so sorglos gewesen. Aber weil sie sich so sicher fühlten, traute sich Marie nun doch, ganz vorsichtig einen Zweig zur Seite zu schieben. Im fahlen Mondlicht erkannte sie vier Männer, die im Kreis zusammenstanden. Sie waren alle sehr groß und kräftig gebaut und hatten muskulöse Arme und Schultern. Marie schluckte. Gut, dass sie nicht alleine war!
Jetzt holte Hanno eine Karte heraus und breitete sie über dem Stiel einer Schaufel aus. »Hier, unser Probeloch müsste am rechten Rand des Grabs liegen. Das Zentrum, dort, wo die große Beute ist, liegt genau hier.« Seine Bassstimme vibrierte vor Vorfreude, während er mit dem Zeigefinger auf die Stelle klopfte. »Frieder, du fängst hier zu graben an.«
»Alles klar, Chef«, sagte Frieder, der Mann mit der heiseren Stimme.
»Und du, Lenni, hilfst ihm dabei«, fuhr Hanno fort.
Lenni war der Typ, der vorher gelacht hatte. Jetzt maulte er: »Immer muss ich mit dem Neuen zusammenarbeiten.«
Hanno ließ die Karte sinken und warf ihm einen durchdringenden Blick zu.
»Schon okay, geht klar«, gab Lenni klein bei.
Nachdem Hanno auch noch dem vierten Mann, der Alex hieß, gesagt hatte, was er tun sollte, griffen die Männer nach ihren Werkzeugen und fingen an zu graben. Eine Weile hörte man nur Schnaufen und Keuchen und das dumpfe Geräusch fallender Erde. Die drei !!! konnten erst mal nichts anderes tun, als zu warten. Die Zeit kam ihnen ewig vor. Marie schlief wieder der Fuß ein und Kim kämpfte gegen ein Kribbeln in der Nase. Damit sie nicht niesen musste, hielt sie sich die Nase zu. Zum Glück hörte das Kribbeln nach ein paar Sekunden wieder auf.
Dann endlich, nach einer halben Ewigkeit, warf Lenni plötzlich die Schaufel auf den Boden. »Hier, seht mal, Volltreffer!«
Sofort umringten ihn seine Komplizen.
»Na, also!«, rief Hanno. »Wer sagt’s denn! Dann wollen wir mal!« Er verschwand in dem Loch, das Frieder und Lenni gegraben hatten, und tauchte kurz darauf wieder auf, zwei Hände
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