Die drei !!!, 9, Im Bann des Tarots
voller blinkender, funkelnder Schätze.
»Goldreife, Ketten, Armbänder, Blattgold!«, jubelte Alex.
»Und da unten ist noch viel mehr«, verkündete Hanno. »Ein Bronzekessel, so groß wie ein Wagenrad, und jede Menge vergoldete Trinkhörner.«
Die Grabräuber lachten und schlugen sich gegenseitig auf die Schultern. Das war die Gelegenheit. Blitzschnell griff Kim zum Handy und tippte die Kombination ein, die Michi für sie eingerichtet hatte. Sofort kam der Funkkontakt zustande und aktivierte die LED-Lampe. Die steckte im Inneren des Plastik-Totenkopfs, den sie vorher in der Astgabel über dem Loch deponiert hatten. Der Totenkopf fing an, von innen heraus rot zu leuchten – schaurig und unglaublich echt.
Dann raunte Franzi mit extra tiefer, unheimlicher Stimme: »Wer wagt es hier, meine Ruhe zu stören?«
Hanno ließ vor Schreck den Schmuck auf den Boden fallen und starrte auf den Totenschädel. »H…hilfe, ein Geist!«
»Ich bin der Prinz mit dem goldenen Schwert«, raunte Franzi weiter. Dazu schwenkte der Professor ein golden angemaltes Plastikschwert, das die drei !!! an einer langen Stange befestigt hatten.
Frieder klammerte sich an Lennis Schulter. »D…der ist bewaffnet!«
»Sei ruhig!«, zischte Frieder, aber seine Stimme zitterte bedenklich.
»Ihr werdet kein Glück mit meinem Grabschmuck haben«, rief Franzi. »Ich werde euch verfluchen. Mein Fluch wird euch euer ganzes Leben lang verfolgen, egal, wohin ihr auch flüchtet, und sei es ans Ende der Welt. Zur Hölle mit euch!«
»Hilfe!«, schrie Frieder und rannte davon.
»Bleib stehen!«, rief Hanno ihm nach, aber da machten sich auch Alex und Lenni aus dem Staub. Und alleine wollte Hanno auf gar keinen Fall zurückbleiben. »Ich … äh … muss mal eben … schnell weg!«, stammelte er und drehte sich auf dem Absatz um.
Doch da stürmten die drei !!! und ihre Helfer aus ihrem Versteck. »Hier geblieben! Ihr entkommt sowieso nicht.«
Hanno riss die Augen auf. »Was soll das? Wer seid ihr?«
»Die drei !!!«, sagte Kim, während Professor Degen und Herr Tietz den Grabräuber bei den Schultern packten und festhielten.
Marie stellte sich vor ihm auf und grinste. »Den Namen sollten Sie sich gut merken, denn Sie werden ihn so schnell nicht wieder vergessen.«
In dem Moment heulte eine Polizeisirene auf, ein Einsatzwagen hielt vor dem Bauernhof, und Sekunden später waren Kommissar Peters und seine Kollegen zur Stelle. Alex, Lenni und Frieder liefen ihnen direkt in die Arme.
Ende gut, alles gut!
»Aber jetzt müssen Sie uns endlich erzählen, warum Sie die Briefe anonym geschrieben haben«, sagte Marie.
Eine Woche später saßen die drei !!! zusammen mit Herrn Tietz und dem Professor im Café Lomo . Nachdem er in der Nacht, als die Polizei gekommen war, plötzlich verschwunden war, hatte er sich überraschend bei Kim gemeldet und um ein Treffen mit den Detektivinnen und Professor Degen gebeten.
Verlegen rückte er seine Baseballkappe zurecht, dann räusperte er sich. »Ich weiß, ich bin euch eine Erklärung schuldig, euch und natürlich auch deinem Vater, Herrn Jülich. Er ist sicher sauer auf mich, weil ich ihn dauernd mit diesen Briefen belästigt habe.«
Kim winkte ab. »Mein Vater lässt Sie schön grüßen. Er ist überhaupt nicht sauer, im Gegenteil: Er findet es toll, dass Sie ihn vor den Grabräubern warnen wollten. Aber er selber hätte viel zu viel Angst gehabt, um Detektiv zu spielen. Das überlässt er lieber mir und meinen Freundinnen.« Sie tauschte einen stolzen Blick mit Franzi und Marie.
»Da bin ich aber froh«, sagte Herr Tietz. »Also, wo soll ich am besten anfangen? Vielleicht mit meinem Beruf. Ich bin Antiquitätenhändler und verkaufe unter anderem Schmuck und alte Uhren. Deinen Vater habe ich übrigens bei einer Auktion getroffen. Neben den Uhren ist mein Spezialgebiet keltische Kunst. Ich bin leidenschaftlicher Sammler und ein großer Verehrer der keltischen Kultur.«
Marie nickte. Noch vor drei Wochen hätte sie das nicht verstanden und todlangweilig gefunden, aber inzwischen konnte sie sich der Faszination der Kelten auch nicht mehr entziehen.
Herr Tietz redete stockend weiter. »Tja, und dann … vor etwa einem Monat kamen plötzlich zwei Männer in meinen Laden. Sie waren sehr nett und höflich und boten mir eine wertvolle keltische Grabbeigabe an: eine bronzene, ovale Schatulle, in der vermutlich Schmuck oder Weizenkörner für das Leben der Toten im Jenseits lagen.«
»Oval …«, murmelte Professor
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