Die drei !!! - Achtung Promihochzeit
nicht ganz richtig. Trotzdem war Marie überzeugt, dass sie ihr die Wahrheit erzählt hatten. Max schien wirklich ein Megafan von Nick zu sein. Gerade hatte er aufgehört zu tanzen und stand andächtig vor einem Poster, auf dem Nick abgebildet war. Plötzlich kamen Marie Zweifel. Hatte Max gar nicht das Bargeld aus dem Büro geklaut? Wollte er gar nicht Nicks Songs abkupfern, sondern einfach nur seine Fanartikelsammlung aufstocken? Wenn in Nicks Jackentaschen verschimmelte Lebkuchen gewesen wären, hätte er die vermutlich auch freudestrahlend eingesammelt und in eine Vitrine gelegt. Und vielleicht war er auch einfach nur in der Galerie von Evas Mutter gewesen, um sich über Nicks Lieblingsmaler zu informieren?
Plötzlich vibrierte Maries Handy in der Hosentasche. Gespannt zog sie es heraus und las die SMS von Kim.
Hallo Marie,
Fingerabdrücke stimmen nicht überein. :-(
Ermittlungen für heute beendet.
Bis morgen,
Kim
Marie simste »Verstanden, bis morgen« zurück. Langsam steckte sie das Handy wieder ein und stöhnte. Sie hatten die falsche Spur verfolgt! Jetzt mussten sie wieder von vorne anfangen. Marie stürzte ihre Cola in einem Zug hinunter. Nein, ganz von vorn mussten sie zum Glück nicht anfangen. Katja Meiners stand jetzt auf der Liste der möglichen Täter ganz oben. Früher oder später würde sie einen Fehler machen und dann würde die Falle der drei !!! zuschnappen!
Die Cola hatte gewirkt. Als Marie nach Hause kam, war sie hellwach und voller Energie. Heute würde sie Adrians Vorschlag in die Tat umsetzen und endlich mit ihrem Vater reden. Sie würde alle Karten auf den Tisch legen und ganz offen zu ihm sein.
Plötzlich konnte Marie es kaum noch erwarten. Sie warf ihre Jacke auf den Boden im Flur, rannte ins Wohnzimmer und sprudelte los: »Hallo Papa, ich hab noch mal über ...« Die restlichen Worte blieben ihr im Hals stecken.
Helmut Grevenbroich war nicht allein. Am Esstisch saßen Tessa und Lina! Am liebsten wäre Marie sofort wieder umgekehrt und aus dem Penthouse hinausgerannt, aber dann sah sie das cremefarbene Kaschmirjäckchen, ihr Kaschmirjäckchen, das Lina trug.
»Hallo Marie!«, sagte Helmut Grevenbroich. »Tessa und Lina waren beim Stadtbummel zufällig in unserer Gegend. Sie haben spontan bei uns vorbeigeschaut, weil Lina plötzlich kalt wurde. Sie wollten sich ein bisschen aufwärmen. Ich habe ihr eine Jacke aus deinem Kleiderschrank gegeben. Du hast doch sicher nichts dagegen, oder?«
Er lächelte so gewinnend, dass Marie nichts einwenden konnte. »Natürlich nicht«, sagte sie süßsauer. Eigentlich wollte sie noch hinzufügen, dass Cremeweiß überhaupt nicht zu Lisas blassem Teint und ihren rotblonden schulterlangen Haaren passte, aber das verkniff sie sich dann doch lieber. »Ihr entschuldigt mich?«, sagte sie stattdessen. »Ich muss noch Hausaufgaben machen.«
»Die Hausaufgaben kannst du doch später erledigen«, sagte ihr Vater. »Du hast unsere Gäste noch nicht mal richtig begrüßt.«
Marie biss die Zähne zusammen. Obwohl sich alles in ihr sträubte, ging sie hinüber zum Esstisch und streckte Tessa und ihrer Tochter die Hand hin. »Hallo Tessa, hallo Lina! Wie geht es euch?«
»Hallo Marie! Uns geht es gut.« Tessa, die ein langes schwarzes Shirt aus ihrer eigenen Kollektion trug, stand lächelnd auf. »Entschuldige bitte, dass wir hier so einfach hereingeplatzt sind. Wir stören euch jetzt nicht länger, es ist ja auch schon spät. Lina, kommst du bitte?«
»Ja, ja ...«, murmelte ihre Tochter. Lina trennte sich offenbar nur ungern von dem schönen Kaschmirjäckchen. Mit einem sehnsüchtigen Blick hängte sie es über den Stuhl. Als sie aufstand, stellte Marie wieder einmal fest, dass Tessas Tochter von Mode keinen blassen Schimmer hatte. Lina trug eine unmögliche Kombination aus knallgrüner Wollhose und einem viel zu knappen orangefarbenen Oberteil, das ihre rundlichen Hüften unvorteilhaft betonte.
Herr Grevenbroich protestierte und versuchte, die beiden zum Bleiben zu bewegen. Marie protestierte nicht. Wenigstens hatte Tessa gemerkt, dass ihr Typ gerade nicht gefragt war. Trotzdem war Marie die Lust am Gespräch mit ihrem Vater vergangen.
Als er vom Flur zurückkam, sagte er: »Du hättest ruhig ein bisschen freundlicher sein können, Marie. Worüber wolltest du denn mit mir reden?«
Marie faltete auf dem Sofa das Jäckchen zusammen. Ohne ihren Kopf zu heben, murmelte sie: »War nicht so wichtig.« Helmut Grevenbroich seufzte. »Ach, Marie, mach es uns
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