Die drei !!! - Achtung, Spionage! - Die drei !!! ; 40
nicht zu entfernen? Hätten sie nicht lieber auf Nummer sicher gehen müssen? Kim biss sich auf die Unterlippe. Manchmal war es verflixt schwer, Detektivin zu sein und die vollen Konsequenzen für eine Entscheidung zu tragen.
Zwei Tage später stapften Kim, Franzi und Marie nach der Schule in Richtung Innenstadt. In der letzten Nacht hatte es ausgiebig geschneit. In Kims Kopf kreisten die Gedanken auf Hochtouren. Gleichzeitig kämpfte sie gegen eine bleierne Müdigkeit an.
Marie und Franzi waren auch nicht gerade taufrisch. »Noch so ein Wochenende und ich brauche einen Wellness-Urlaub!«, stöhnte Marie. »Gestern Abend hab ich versucht, mich mit einem Kleopatra-Bad zu entspannen, aber nicht mal das hat mir geholfen.«
»Du Arme!«, sagte Franzi spöttisch. »Tja, so ist das nun mal, wenn man als Detektivin vollen Einsatz zeigt.«
Die drei !!! hatten den Samstagnachmittag und -abend sowie den kompletten Sonntag über das Nowak-Haus von außen überwacht. Sie waren zwar nicht die ganze Zeit zu dritt vor Ort gewesen, sondern hatten sich abgewechselt und zwischendurch drinnen bei Frau Nowak aufgewärmt. Trotzdem war die Observierung megaanstrengend gewesen.
Kim nahm sich von einem Zaun eine Handvoll Schnee und formte daraus einen Ball. »Ich muss dauernd daran denken, was der weiße Lieferwagen in der Gegend zu suchen hatte. Es war schon ziemlich verdächtig, dass er gleich dreimal um das Haus von Frau Nowak gekurvt ist.«
Marie nickte. »Allerdings. Zu dumm, dass die Scheiben getönt waren und wir so gar nicht sehen konnten, wer drin saß. Das Autokennzeichen hilft uns ja nicht viel weiter.«
»Dabei wäre es für Kommissar Peters total leicht, uns den Halter des Fahrzeugs zu nennen«, sagte Franzi. »Würde er natürlich nie machen.«
Kim schleuderte den Schneeball vor sich auf den Gehsteig. »Die Polizei, dein Freund und Helfer«, murmelte sie wütend.
Die drei !!! hatten bereits bei einem früheren Fall Kommissar Peters darum gebeten, ihnen den Halter eines verdächtigen Fahrzeugs zu verraten. Ohne Erfolg. Der Kommissar hatte ihr Anliegen aus Datenschutzgründen rigoros abgelehnt.
Kim war ganz und gar nicht zufrieden mit dem bisherigen Verlauf der Ermittlungen. Der Lieferwagen war nämlich das einzige spannende Ereignis von zwei Tagen mühevoller Überwachung gewesen. Ansonsten hatten sich keine verdächtigen Personen dem Haus genähert.
»Hat sich Frau Nowak heute schon bei euch gemeldet?«, fiel Marie plötzlich ein. »Sie wollte doch Bescheid geben, wie der Vormittag war.«
»Sie hat vorhin eine SMS geschickt«, sagte Franzi. »Es ist alles in Ordnung. Während wir in der Schule saßen, war sie im Garten und hat einen Schneemann gebaut. Magdalena und Prinz waren auch dabei. Sie haben jede Menge Lärm gemacht und dadurch wahrscheinlich jeden Betrüger ordentlich abgeschreckt.«
Kim atmete erleichtert auf. Ihr war immer noch nicht wohl bei dem Gedanken, dass das Wohnzimmer der Nowaks nach wie vor einem permanenten Lauschangriff ausgesetzt war, aber Frau Nowak selbst hatte darauf bestanden.
Inzwischen hatten die Detektivinnen die Innenstadt erreicht und bogen in die Fußgängerzone ein. Sie konnten es kaum erwarten, endlich Frau Martin, die Kassiererin vom Feinkostgeschäft Kranichstein, zu befragen.
Der Laden war zum Glück leer, als sie reinkamen. Frau Martin naschte gerade eine Praline. Als sie die Ladenglocke hörte, sah sie ertappt hoch.
»Wir sind es nur.« Kim ging lächelnd auf sie zu. »Hallo, Frau Martin! Wie geht es Ihnen?«
»Sehr gut.« Die Kassiererin stand auf. »Wie nett, dass du mal bei uns vorbeischaust«, sagte sie zu Kim. »Du kommst gerade richtig. Wir haben Vollmilchschokolade mit Mandelsplittern im Sonderangebot. «
Kim lief das Wasser im Mund zusammen. Das war ihre Lieblings-Schokoladensorte. »Danke für den Tipp! Ich nehme eine Tafel mit, aber vorher wollten wir Sie noch was fragen.«
Frau Martin musterte die Detektivinnen neugierig. »Worum geht es denn? Habt ihr wieder einen neuen Fall?«
»Ja«, antwortete Marie knapp. »Über Details dürfen wir leider keine Auskunft geben. Das verstehen Sie sicher. Aber zurück zu unserer Frage: Letzten Freitag wurde bei Ihnen eine 750-Gramm-Holzkiste mit der berühmten Kranichsteiner Mischung gekauft. Erinnern Sie sich noch an den Käufer oder die Käuferin?«
Frau Martin schloss für einen Moment die Augen. »Ja, schon … Es war ein Mann. Er trug einen blauen Arbeitskittel.«
»Können Sie den Mann beschreiben?« Kim hatte ihr
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