Die drei !!! - Achtung, Spionage! - Die drei !!! ; 40
Aber der Junge brauchte natürlich noch einen Namen. Marie hatte eine Idee: Beim nächsten Familienabend könnten sie sich gemeinsam schöne Vornamen ausdenken.
»Hast du nun eine Visitenkarte dabei oder nicht?« Franzis ungeduldige Stimme holte Marie zurück in die Gegenwart.
»Ja, klar …« Marie zog hastig ihren Geldbeutel aus der Handtasche. In einem Geheimfach bewahrte sie immer ein paar Visitenkarten des Detektivclubs auf. »Hier, bitte!«, sagte sie und gab Frau Nowak eine davon.
Frau Nowak las interessiert den aufgedruckten Text.
»Das klingt ja richtig professionell«, sagte Frau Nowak beeindruckt. »Ich verstehe nur noch nicht, warum ihr heute zu mir gekommen seid.«
Franzi sah die Kunstlehrerin ernst an. »Wir wissen, dass Sie abgehört werden. Ein Spion hat in der Pralinenkiste, die Sie gestern Abend bekommen haben, eine Wanze versteckt, ein kleines Abhörgerät.«
Frau Nowak ließ vor Schreck den Zuckerlöffel fallen. »Was sagt ihr da? Ihr macht Scherze, oder?«
»Leider nicht«, seufzte Marie. Insgeheim ärgerte sie sich noch immer, dass sie von Kim und Franzi überstimmt worden war. So nervös, wie Frau Nwaok war, würde sie garantiert gleich die Polizei anrufen.
»Ein Abhörgerät? In der Pralinenkiste? Woher wisst ihr das überhaupt?« Frau Nowak nahm ihre Tochter aus dem Kinderstuhl und schmiegte sich eng an das Kind.
Franzi erklärte, wie Chrissie zufällig auf die Wanze gestoßen war. Bei ihrer Erzählung wurde die Kunstlehrerin immer nervöser.
»Beruhigen Sie sich, bitte!«, sagte Marie. »Bislang ist ja nichts Schlimmes passiert. Und jetzt sind wir hier, um Ihnen zu helfen. Bitte denken Sie nach: Haben Sie jemanden in Verdacht? Wer könnte Sie ausspionieren wollen? Haben Sie irgendwelche Feinde?«
Frau Nowak spielte gedankenverloren mit einer Locke von Magdalena. »Nein, nein! Ich habe keine Feinde. Mein Mann und ich verstehen uns wunderbar mit unseren Nachbarn. Meine Lehrerkollegen mögen mich auch sehr und ich mag sie. Mein Mann ist sowieso sehr beliebt. Er ist Vertreter für einen Kunstbuchverlag.«
Franzi nickte nachdenklich. »Verstehe … Aber vielleicht gibt es trotzdem jemanden in Ihrem Bekanntenkreis, der nicht gut auf Sie zu sprechen ist oder der etwas haben will, was Ihnen gehört – der Sie vielleicht sogar erpressen will.«
»Nie im Leben!« Frau Nowak klang jetzt regelrecht entrüstet. »Ich wüsste gar nicht, womit man mich erpressen sollte. Das ist doch absurd.« Ratlos sah sie erst Franzi, dann Marie an. »Was soll ich denn jetzt machen? Die Pralinenkiste wegwerfen?«
Marie hob die Schultern, als ob ihr das völlig egal wäre. »Die Entscheidung liegt natürlich ganz bei Ihnen, aber wir würden Ihnen davon abraten. Stellen Sie sich vor, was dann passiert: Der Spion merkt sofort, dass er entdeckt wurde. Belassen Sie die Wanze an ihrem Platz, so wiegen wir den Täter in Sicherheit und können ihm leichter auf die Spur kommen.«
»Ach so … ja … ihr habt völlig recht.« Frau Nowak strich ihrer kleinen Tochter immer wieder über den Kopf. Dann stoppte sie mitten in der Bewegung und kicherte. »Die Polizei werde ich auf keinen Fall einschalten. Mein Exmann war Polizist. Ich will mit der Polizei nichts mehr zu tun haben!«
Marie fiel ein Riesenstein vom Herzen.
Franzi räusperte sich. »Sie sind also damit einverstanden, dass wir den Fall übernehmen. Wir werden alles dafür tun, damit Ihnen und Ihrer Tochter nichts passiert. Wir werden Ihr Haus am Wochenende von außen überwachen, falls der Spion einen Einbruch plant.«
Frau Nowak sah jetzt überhaupt nicht mehr ängstlich aus. »Einverstanden! Das ist total lieb von euch. Uns wird schon nichts passieren. Und Prinz ist schließlich auch noch da. Er ist ein prima Wachhund, nicht wahr, Prinz?«
Zum Beweis erwachte der Windhund aus seinem Nickerchen, bellte zweimal kurz und knurrte.
Kim saß kerzengerade in ihrem Lesesessel, den Ratgeber aufgeschlagen in ihrem Schoß. Sie tat so, als würde sie weiterhin aufmerksam lesen. In Wirklichkeit konzentrierte sie sich auf das Gespräch der Kundinnen in der Buchhandlung.
»Ja, genau, die Betrüger, die gerade im Ostviertel unterwegs sind!«, erzählte die ältere Kundin, eine schlanke, gepflegte Frau Anfang 60 im Pelz. »Sie geben sich als Heizungsableser aus. Die Anwohner schöpfen keinen Verdacht und lassen die Betrüger ins Haus. Im Nachhinein stellen sie fest, dass sie dreist bestohlen wurden.«
»Bargeld, Schmuck, Wertpapiere, diese Schurken machen vor nichts
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