Die drei !!! - Achtung, Spionage! - Die drei !!! ; 40
»Das macht … echt Spaß!« Zum ersten Mal verstand sie wirklich, warum Marie freiwillig zum Schwimmen und zum Aerobic ging. Sport setzte Glückshormone frei!
»Bitte nicht!«, sagte Michi mit gespielter Verzweiflung in der Stimme. »Dann hängst du mich das nächste Mal ja total ab.«
»Glaube ich nicht.« Kim zog sich mit einem Schwung hoch und setzte sich auf den Beckenrand.
Michi setzte sich neben sie. Wassertropfen glitzerten auf seinen Schultern. Täuschte sich Kim oder waren seine Schultern breiter geworden? Auch die Oberarme sahen irgendwie muskulöser aus.
Michi hatte ihren bewundernden Blick bemerkt und grinste stolz. »Ich trainiere seit einiger Zeit mit Gewichten. Ist ein super Ausgleich zum Lernen.«
Kim schlug sich mit der Hand gegen die Stirn. »Entschuldige, ich hab dich noch gar nicht gefragt: Wie war deine Prüfung?«
»Ist gut gelaufen«, erzählte Michi. »Es kamen genau die Chemieaufgaben dran, die ich mir besonders gründlich angesehen hatte.«
»Gratuliere!« Kim legte stolz den Arm um ihren Freund.
Anfangs hatte sie Michis Ausbildungsgang zum chemisch-technischen Assistenten todlangweilig gefunden. Vor allem als Michi eine Weile nur noch von seinen späteren Berufsaussichten, Bausparverträgen und Versicherungen erzählt hatte. Doch diese Zeiten waren längst vorbei. Michi machte jetzt total spannende Sachen in seiner Freizeit: Zum Beispiel entwarf er gemeinsam mit Felipe atemberaubende Feuerwerke.
»Und wie war’s bei dir heute?«, erkundigte sich Michi.
Kim streckte den Daumen ihrer rechten Hand in die Höhe. »Ich hab für meinen Deutschaufsatz eine Eins bekommen. Stell dir vor: Ich durfte den Aufsatz sogar vor der Klasse vorlesen! Alle haben geklatscht und meine Lehrerin hat mich über den grünen Klee gelobt.«
»Wahnsinn!« Michi strahlte, als ob er das Lob selbst bekommen hätte. »Ich hab dir ja schon immer gesagt: Du hast ein Riesentalent zum Schreiben.«
»Meinst du wirklich?« Kim wurde rot. So hatte sie das bisher noch gar nicht gesehen. Oft kam sie sich wie eine Hochstaplerin vor, wenn sie von ihren Schreibprojekten und dem Wunsch, später mal Krimiautorin zu werden, sprach.
»Klar!«, bekräftigte Michi mit einem energischen Kopfnicken. »Du bist eine tolle Autorin und eine geniale Detektivin. Ich bin megastolz, dass ich so eine kluge Freundin habe!«
»Hör bloß auf, sonst werde ich noch größenwahnsinnig«, wehrte Kim ab.
Das Schönste waren gar nicht mal Michis Komplimente. Noch mehr freute sie sich, dass er ihr den Erfolg so neidlos gönnte. Sie hoffte, dass es ihr umgekehrt genauso gehen würde, wenn Michi in seinem Beruf oder als Pyrotechniker voll durchstartete.
»Vorgestern hab ich übrigens in einer Buchhandlung einen Ratgeber entdeckt, wie man Krimis schreibt«, erzählte Kim. »Da standen ein paar super Übungen drin, die ich mir gemerkt habe. Vielleicht sollte ich eine davon mal ausprobieren.«
Michi nickte begeistert. »Unbedingt! Mach das.«
»Das werde ich«, versprach Kim.
Der Zeitpunkt war perfekt. Die nächsten beiden Tage hatte sie schulfrei. Es waren Winterferien, also konnte sie sich neben dem Fall um ihr vernachlässigtes Hobby kümmern.
Kim stand auf und zeigte hinüber zum Kiosk. »Weißt du,worauf ich jetzt Lust habe? Auf eine extragroße Portion Pommes rot-weiß!«
»Super Idee«, sagte Michi. »Mein Magen knurrt auch schon wie ein Rudel Wölfe. Ich lade dich ein.«
Hand in Hand gingen sie in Richtung Kiosk. Kim spürte die Blicke der anderen Besucher. Sie musste nicht hinsehen, sie wusste es auch so: Michi und sie waren heute mit Abstand das glücklichste Paar im ganzen Schwimmbad!
Glück war leider ein flüchtiges Gefühl. Es konnte nicht ewig dauern. Diese schmerzliche Erfahrung musste Kim machen, als sie nach dem Schwimmen nach Hause kam. Sie wollte gerade ihre Stiefel ausziehen, als ein rundes, hartes Wurfgeschoss gegen ihre Stirn prallte.
»Aua!«, brüllte Kim.
Die Flugbahn des Wurfgeschosses endete im Schirmständer. Ben und Lukas kamen in den Flur gerannt. »Tolle Flanke, was?«, rief Ben.
»Die hat voll gesessen!« Lukas befreite den Fußball aus dem Schirmständer und dribbelte damit um Kim herum, als ob nichts gewesen wäre.
»Habt ihr sie noch alle?«, rief Kim entrüstet. »Ihr habt mir wehgetan.«
»Aua, aua!«, machte Ben. Die Zwillinge kreischten vor Vergnügen. Dabei verlor Lukas kurz die Kontrolle über den Ball.
Kim schoss mit dem Körper nach vorne, fing den Ball geschickt auf und sicherte ihn hinter
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