Die drei !!! - Achtung, Spionage! - Die drei !!! ; 40
Detektivtagebuch auf das Kassenband gelegt und wartete mit gezücktem Kugelschreiber.
»Ja, vielleicht …«, überlegte Frau Martin laut. »Er war nicht klein … Besonders groß war er aber auch nicht.«
Franzi versuchte, sich ihre Ungeduld nicht anmerken zu lassen. »Wie alt schätzen Sie ihn? Welche Haarfarbe hatte er?«
Die Kassiererin brauchte wieder lange für ihre Antwort. »Wie alt? Ihr fragt Sachen! Hmmm … na ja, schon eher relativ jung. Aber auf die Haare hab ich nicht geachtet. Er kam zur Stoßzeit am Feierabend. Es war sehr viel los und ich war allein an der Kasse.«
Kim notierte sich sorgfältig die spärlichen Informationen. Sie hakte noch einmal nach, was den Arbeitskittel betraf, aber je länger die Befragung dauerte, umso widersprüchlicher fielen die Antworten aus. Frau Martin konnte sich schlichtweg nicht erinnern. Das ging leider den meisten Leuten so, die nicht daran gewohnt waren, wie die drei !!! mit detektivischem Scharfblick durch die Welt zu laufen.
»Vielen Dank für Ihre Mithilfe«, sagte Kim freundlich, obwohl sie ziemlich enttäuscht war. Jetzt brauchte sie dringend Vollmilchschokolade mit Mandelsplittern. Sie bezahlte und die Detektivinnen traten geschlossen den Rückzug an.
»Das war ja nicht gerade aufschlussreich«, seufzte Marie. »Aber einen entscheidenden Hinweis haben wir wenigstens: Der Verdächtige trug einen blauen Arbeitskittel. Ich kann mir gut vorstellen, dass es einer der Betrüger war, die sich als Heizungsableser ausgeben.«
Kim schob sich ein Stück Schokolade in den Mund. »Davon gehe isch auch ausch«, nuschelte sie. Dann warf sie einen Blick auf ihre Armbanduhr und rief aufgeregt: »Ich muss sofort zum Schwimmbad!« Marie und Franzi sahen sie verständnislos an. »Was willst du denn dort?«, fragte Marie. »Nach Unterwasserabhöranlagen suchen?«
Kim schüttelte lachend den Kopf. »Erzähl ich euch später. Tschüss!«
V olltreffer am Computer
Kim sperrte ihre Klamotten in den Spind, zog den Schlüssel ab und band ihn sich ans Handgelenk. Dabei musste sie wieder an Maries Bemerkung mit den Unterwasserabhöranlagen denken. Leise kicherte sie vor sich hin. Nein, heute Nachmittag würde sie garantiert keinen einzigen Gedanken an den verzwickten Fall verschwenden. Dieser Nachmittag gehörte nur Michi und ihr!
Kim trat vor den Spiegel und betrachtete sich prüfend im Badeanzug, den Marie ihr beim letzten Shoppingausflug geschenkt hatte. Der knallrote Einteiler hatte an den Seiten weiße Streifen und raffinierte Neckholderträger. Kim drehte sich einmal um die eigene Achse und fand ihren Körper wunderschön. Das hübsche, strahlende Mädchen im Spiegel war tatsächlich sie selbst!
Kim summte vor sich hin. Unter der Dusche fand sie auch ihre Stimme wunderschön. Kim beeilte sich, schnappte das Handtuch und drückte die Tür zur Schwimmhalle auf.
Michi wartete am Rand des Sportbeckens. Er stand mit dem Rücken zu ihr und konnte sie nicht sehen. Plötzlich hatte Kim ein unwiderstehliches Bedürfnis. Sie schlich sich auf Zehenspitzen an ihn heran und gab ihm einen kleinen Schubs. Michi ruderte mit den Armen, konnte aber das Gleichgewicht nicht mehr halten. Als er mit einem Tarzan-Schrei ins Wasser plumpste, sprang Kim hinterher.
Michi tauchte prustend neben ihr auf. »Na warte, jetzt bist du dran!«
»Neiiiin!«, rief Kim und machte ein paar schnelle Schwimmzüge. Michi holte sie rasch wieder ein. Lachend streckte er die Arme nach ihr aus. Gleich würde er sie untertauchen. Kim kniff schon mal sicherheitshalber die Augen zusammen. Aber dann passierte etwas ganz anders.
Michi drückte ihr einen zärtlichen Kuss auf den Mund. »Du … du bist unmöglich!«, beschwerte er sich und strahlte sie mit seinen blaugrünen Augen an. »Kaum zu fassen, aber ich liebe dich trotzdem.«
»Und ich liebe dich!« Kim wurde von einer Glückswelle überflutet. »Komm, lass uns um die Wette schwimmen!« Bevor Michi antworten konnte, kraulte sie los.
Sekunden später war er wieder neben ihr. Kopf an Kopf schwammen sie um die Wette, bewegten im gleichen Takt die Arme, tauchten im selben Augenblick mit dem Kopf unter Wasser. Nach 100 Metern merkte Kim, dass ihre Arme schwerer wurden. Aber jetzt hatte der Ehrgeiz sie gepackt. Sie blieb nur eine halbe Schwimmlänge zurück, ließ sich nichts anmerken. 150 Meter. Erst bei der letzten Bahn zog Michi an ihr vorbei. Keuchend erreichte Kim den Beckenrand.
»Ich … sollte … mehr … Sport … machen!«, brachte sie mühsam hervor.
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