Die drei !!! - Achtung, Spionage! - Die drei !!! ; 40
öffnen bald.«
»Tausend Dank, das war’s schon«, sagte Marie verbindlich. »Sie haben uns sehr geholfen.«
»Hab ich gern gemacht. Ihr findet den Weg raus? Ich hab die Hintertür offen gelassen.« Herr Kranichstein nickte ihnen zum Abschied zu und machte sich daran, das schwere Eisengitter vor dem Ladeneingang hochzukurbeln.
Als die drei !!! kurz darauf wieder auf der Einkaufsstraße standen, war der Nieselregen in Schneeregen übergegangen. Schnell flüchteten sie in den nächsten Hauseingang.
»Das war ja ein ziemlicher Reinfall«, seufzte Franzi. »Kein Bote, kein Täter. Wir sind genauso schlau wie vorher.«
»Nicht ganz«, wandte Marie ein, während sie im Schminkspiegel ihre zerzausten Ponyfransen in Ordnung brachte. »Wir wissen jetzt, dass der Täter gestern die Pralinen gekauft hat, eine Wanze in die Holzkiste gelegt und sich danach als Bote ausgegeben hat.«
Kim starrte auf die ersten Passanten, die im Laufschritt mit aufgespannten Schirmen an ihnen vorbeigingen. »Ich möchte zu gerne wissen, wer es war! Bis Montag zu warten, kommt nicht infrage. Wir müssen gleich weiterermitteln.«
Franzi zwinkerte ihrer Freundin zu. »Da bin ich ganz deiner Meinung. Lasst uns zu Frau Nowak fahren und sie aushorchen, ob sie irgendwelche Feinde hat. Vielleicht wird sie ja von jemandem erpresst.«
»Gute Idee.« Marie klappte ihren Schminkspiegel zu. »Ich bin dafür, dass wir ihr nichts von der Wanze verraten. Wir wollen sie schließlich nicht beunruhigen. Außerdem würde sie dann wahrscheinlich sofort die Polizei einschalten und wir wären unseren Fall ganz schnell wieder los.«
Kim sah Marie entsetzt an. Ihr Vorschlag verstieß gegen eines ihrer grundlegenden Prinzipien als Detektivin. »Das sehe ich anders. Wir müssen es ihr unbedingt sagen. Ich könnte nicht ruhig schlafen, wenn ich wüsste, dass Frau Nowak die ganze Zeit weiter abgehört wird und keinen blassen Schimmer davon hat.«
Marie verdrehte die Augen. »Musst du immer so superkorrekt sein? Na schön, wir stimmen ab: Wer dafür ist, hebt die Hand.« Eine Hand ging nach oben, die Hand von Marie.
Franzi, die erst unschlüssig gewesen war, hatte sich von Kims Argumenten überzeugen lassen. »Du bist überstimmt«, sagte sie zu Marie.
»Hab schon kapiert.« Marie zog einen Schmollmund. Im nächsten Moment vergaß sie, dass sie beleidigt sein wollte. »Wartet: Es gibt noch etwas, das wir dringend tun müssen: Kommissar Peters im Präsidium besuchen!«
»Du hast recht.« Kim nickte. »Am besten teilen wir uns auf. Ich gehe zum Kommissar und ihr besucht Frau Nowak.«
»Dann nichts wie los«, sagte Franzi und stülpte sich die Kapuze ihrer Winterjacke über den Kopf.
Im Präsidium war die Hölle los. Auf den Fluren rannten Polizeibeamte hektisch auf und ab. Reporter belagerten die Pressestelle und im Büro von Kommissar Peters wurde alle naselang die Tür aufgerissen.
»Du hast dir einen schlechten Zeitpunkt für deinen Besuch ausgesucht.« Kommissar Peters wirkte gestresst. »Wir haben hier einen äußerst brisanten Fall.«
»Keine Sorge, ich bin gleich wieder weg«, sagte Kim. »Ich wollte Ihnen nur kurz ein Handyfoto zeigen und fragen, ob es sich bei der Wanze um ein Abhörgerät der Polizei handelt.«
Der Kommissar warf nur einen flüchtigen Blick auf Kims Handy. »Ist ja ziemlich verwackelt, das Foto. Nein, das ist keine Wanze von uns«, schloss er sofort aus. »Definitiv.« Plötzlich runzelte er die Stirn. »Ihr begebt euch doch nicht schon wieder in Gefahr mit eurem Detektivclub?«
Kim steckte ihr Handy in die Hosentasche. Sie hatte gewusst, dass diese Frage kommen würde. Inzwischen regte sie sich schon gar nicht mehr groß auf. »Nein, das tun wir nicht. Es gibt nämlich noch gar keinen Fall.« Das stimmte tatsächlich. Noch war nichts passiert. Kim setzte mit einer Notlügenach: »Die Wanze ist nur eine dumme Spielerei von meinen kleinen Zwillingsbrüdern.«
»Soso …« Kommissar Peters hatte kaum zugehört. Das hartnäckige Klingeln seines Telefons trieb ihn zurück zum Schreibtisch.
»Ich muss dann auch los«, sagte Kim und stand erleichtert auf. Der stressige Vormittag des Kommissars hatte auch Vorteile. Sonst hätte sie bestimmt wieder eine längere Standpauke über sich ergehen lassen müssen. »Vielen Dank für die Info und viel Glück bei Ihrem Einsatz!«
Kommissar Peters hing längst am Hörer. »Warum erfahre ich das erst jetzt?«, regte er sich auf. »Die Meldung muss sofort kommen! Hört mal, so geht das nicht!«
Kim
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