Die drei Ausrufezeichen 44 - Skandal im Cafe Lomo
schnaubte verächtlich, als er den großen Wasserfleck fand. »Super, ganz toll gemacht! Sag mal, das hast du doch mit Absicht getan, oder?«
»Nein, natürlich nicht!«, widersprach Franzi.
Herr Blom sah aus, als ob er den Detektivinnen gleich ins Gesicht springen würde. »Spielt mir hier keine Show vor! Ihr habt mir hinterherspioniert.«
»Wie bitte? Wovon reden Sie?« Kim setzte ein unschuldiges Lächeln auf.
Blom ließ sich davon nicht beeindrucken. »Von einer schlechten Show rede ich, die ihr hier abzieht!«
Es hatte keinen Zweck, höflich zu bleiben. Marie ging zum Gegenangriff über. »Gut, reden wir Klartext!«, sagte sie scharf. »Nicky hat uns alles erzählt. Dass Sie das Café Lomo kaufen wollen. Und dass Sie ihr Nein einfach nicht akzeptieren. Stattdessen üben Sie massiven Druck auf Nicky aus.«
»Wie können Sie diese Straftat eigentlich mit Ihrem Gewissen als Geschäftsmann vereinbaren?«, setzte Franzi nach.
Herr Blom hatte den drei !!! verblüfft zugehört. Sein Gesicht wurde immer röter vor Wut. »Straftat? Ich habe keine Straftat begangen, aber ihr befindet euch hier auf Firmengelände und wagt es, mich zu beschimpfen und zu bedrohen. Die Sache wird ein Nachspiel haben, das verspreche ich euch!«
»Ein Nachspiel? Ach ja?« Franzi verschränkte betont gleichmütig die Arme vor der Brust. »Da haben wir aber Angst!«
Blom machte den Mund auf, wollte etwas sagen und machte dann eine wegwerfende Handbewegung. »Schluss jetzt! Ihr verlasst auf der Stelle das Firmengelände!«
Marie hakte sich bei ihren Freundinnen unter. »Wir wollten sowieso gerade gehen. Die Luft ist uns zu schlecht. Irgendwie riecht es hier nach verbranntem Kaffee.« Damit machte sie auf dem Absatz kehrt und stolzierte mit Kim und Franzi zurück zu den Fahrrädern.
Sekunden später heulte ein Motor auf, Blom brauste mit seinem Firmenwagen davon. Die drei !!! starrten der Abgaswolke hinterher.
»Ein unangenehmer Typ«, stellte Kim fest. »Er fühlt sich unglaublich sicher, aber das wird sich noch ändern.«
»Vielleicht sogar sehr bald!« Franzi tastete in ihrer Hosentasche nach der Kleiderfaser, um sie ihren Freundinnen zu zeigen.
Da klingelte Maries Handy. Der Name auf dem Display zauberte ein Strahlen in ihr Gesicht. »Hi, Holger! Wie schön, dass du anrufst. Ja, ich vermiss dich auch total … Was sagst du? Du hast eine Überraschung für mich? … Wo soll ich hinkommen? … Ja, ich weiß, wo das ist. Bis gleich!« Marie stopfte das Smartphone in ihre Handtasche. »Holger wartet. Alles Weitere besprechen wir morgen, ja?«
»Aber das geht nicht!«, protestierte Franzi. »Du kannst doch jetzt nicht einfach abhauen.«
Marie winkte Kim und Franzi lächelnd zu. »Hab euch lieb. Tschüss, ihr zwei!« Pfeifend radelte sie mit ihrem Mountainbike davon.
»Ich muss leider auch los«, sagte Kim. »Meine Mutter will heute unbedingt meine Englisch-Vokabeln abhören.« Mit einem Stoßseufzer verabschiedete sie sich.
»Na toll!« Franzi blieb verdutzt alleine auf dem Parkplatz zurück. Kim und Marie hatten sie nicht mal danach gefragt, ob sie eine Kleiderfaser hatte sichern können. Anscheinend interessierte sie das überhaupt nicht.
Franzi ging hinüber zu ihrem Fahrrad. Was sollte sie jetzt mit dem angebrochenen Nachmittag tun? Michi anrufen, damiter die Kleiderfasern miteinander verglich? Er war sehr geschickt bei solchen Untersuchungen. Franzi war kurz davor, ihn anzurufen, da bekam sie plötzlich unglaubliche Sehnsucht nach Felipe und drückte auf Wahlwiederholung.
»Hi, ich bin’s! Können wir uns heute noch sehen? Du fehlst mir so!«
Nach einer kurzen Pause sagte Felipe: »Du fehlst mir auch total, aber heute geht es nicht. Ich muss meiner Mutter im Restaurant aushelfen.«
»Oh nein!« Franzis Laune sackte in den Keller. »Das ist echt blöd.«
»Finde ich auch.« Felipe schickte drei Küsschen auf Mobilfunk-Reise. »Ich denke an dich. Jede Minute. Mein Mädchen, mein Augenstern!«
Franzi lehnte ihre Wange gegen die Laterne. Für einen Augenblick glaubte sie, Felipes Wange an ihrer Wange zu spüren. Sie schickte drei Küsschen zurück. Felipe sagte ihr etwas ganz Liebes und sie sagte ihm etwas noch Lieberes. Danach beendete sie schweren Herzens das Gespräch.
»Also gut«, murmelte sie entschlossen. »Dann radele ich eben nach Hause und erledige den Faserabgleich selbst. Schließlich muss ja wenigstens eine vom Detektivclub arbeiten, sonst lösen wir den Fall nie!«
Als Franzi eine halbe Stunde später
Weitere Kostenlose Bücher