Die drei Ausrufezeichen 44 - Skandal im Cafe Lomo
die drei !!! blinzeln und sich die Hände vor die Augen halten mussten.
»Was sollen wir jetzt bloß tun?« Kim sprach die entscheidende Frage aus, die in der Luft lag. »Wie geht es weiter?«
Marie versuchte ohne Spiegel ihre verwuschelten Haare zu bändigen. »Ihr werdet euch doch nicht von diesem Rechtsanwalt einschüchtern lassen! Wir werden unsere Ermittlungen natürlich nicht einstellen, das ist doch klar, oder?«
»Ja, schon.« Franzi sprang mit einem Satz aus der Kutsche. »Trotzdem müssen wir Vorsichtsmaßnahmen treffen.«
»Wie stellst du dir das vor?«, wollte Kim wissen. »Sollen wir uns mit einem magischen Trick unsichtbar machen?«
Franzi schüttelte den Kopf. »Das klappt wahrscheinlich nicht so gut. Es muss eine andere Lösung geben …« Sie grübelte und lud sich ein zweites Stück Kuchen auf den Teller.
»Äh … könnte ich auch was haben?«, fragte Kim.
»Ja, klar.« Franzi drückte ihren Teller Kim in die Hand und lief im Hauptquartier auf und ab. Dabei murmelte sie unverständliche Worte vor sich hin. Plötzlich blieb sie stehen, klatschte in die Hände und rief: »Ich hab’s!«
»Was denn?« Auf Maries Stirn erschien ein großes Fragezeichen.
Franzi lief zum Bürocontainer, machte hektisch zwei Schubladen auf, stöberte darin, holte zwei Tüten heraus, verstaute sie in ihrem Rucksack und sagte: »Vertraut mir! Kommt einfach mit.«
»Was – jetzt? Wohin denn?« Kim fand die Vorstellung, ihreZuckerzufuhr so abrupt zu unterbrechen, alles andere als toll.
Aber Franzi drängelte. »Ich hab eine Idee, aber die ist mindestens genauso topsecret wie der Brief. Kommt ihr jetzt mit oder muss ich das alleine durchziehen?«
»Klar kommen wir mit«, sagte Marie und griff nach ihrer Handtasche.
Kim stöhnte. »Lasst mich wenigstens noch einen Schluck Eistee trinken, bevor wir aufbrechen. So viel Zeit muss sein.« Sie trank hastig im Stehen und war als Erste beim Tor. Auf einmal war sie doch schrecklich neugierig, was Franzi vorhatte.
Die drei !!! radelten zurück in die Stadt. Bald wurde Kim und Marie klar, wo Franzi hinwollte: zum Schillerpark. Die Detektivinnen stiegen ab und versteckten ihre Räder hinter einem Busch. Dann sah sich Franzi suchend um. »Hm … wir brauchen einen sehr alten Baum, zum Beispiel eine Eiche oder eine Buche.«
Marie verdrehte die Augen. »Verrätst du uns jetzt endlich dein großes Geheimnis?«
»Pssst!« Franzi legte den Zeigefinger auf die Lippen und checkte zuerst, ob jemand in der Nähe war. Sie wartete ab, bis eine Frau mit ihrem Kinderwagen vorbeigefahren war. Ansonsten gab es zum Glück gerade keine Besucher im Schillerpark. Franzi setzte ihren Rucksack ab und holte die Tüten heraus.
Kim starrte ratlos auf die Gegenstände, die nach und nach zum Vorschein kamen. »Eine Metalldose, eine Schnur und ein Angelhaken? Was willst du denn damit anstellen?«
Franzi grinste. »Keinen blassen Schimmer? Wirklich nicht?«
»Doch!«, rief Marie plötzlich laut, schlug sich erschrocken mit der Hand auf den Mund und flüsterte: »Ein toter Briefkasten?«
Franzi nickte. »Du hast es erraten! Ich beschäftige mich schon länger mit dem Thema. Im Internet hab ich eine Bastelanleitung gefunden und mir für alle Fälle die Utensilien dafür besorgt. Aber ich hätte nie gedacht, dass sie so schnell zum Einsatz kommen würden.«
»Du bist genial!« Kim klopfte Franzi auf die Schulter. »So können wir heimlich Nachrichten mit Nicky austauschen und gefahrlos weiterermitteln. Der Rechtsanwalt bekommt davon nichts mit und Blom auch nicht, falls er wirklich Nickys Handy überwachen sollte.«
Die drei !!! machten sich auf die Suche nach einem geeigneten Baum. Sie fanden eine alte Eiche mit einem Astloch, das tief genug war. Franzi befestigte den Angelhaken an der Metalldose und ließ die Dose mit der Schnur ins Astloch hineingleiten. »Perfekt«, stellte sie zufrieden fest. Niemand, der vorbeikam und das Versteck nicht kannte, konnte etwas erkennen. Das Schnurende war mit bloßem Auge kaum von der Baumrinde zu unterscheiden.
»Jetzt müssen wir noch den genauen Standort per GPS ermitteln«, sagte Marie.
Franzi pfiff anerkennend durch die Zähne. »Du kennst dich ja auch super aus. Willst du das vielleicht übernehmen?«
Marie aktivierte bereits ihr Smartphone. »Das hätten wir.«
Kim notierte sich die GPS-Daten von Maries Handy auf ihrem Notizblock. »Dann sollten wir schnell zum Café Lomo fahren und Nicky heimlich den Zettel zustecken.«
Schock am Sonntagmorgen
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