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Die Drei Ausrufezeichen - Vampire in der Nacht

Die Drei Ausrufezeichen - Vampire in der Nacht

Titel: Die Drei Ausrufezeichen - Vampire in der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Petra Streckelmann
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Zentimeter nach vorne beugst.«
    Marie kramte in ihrer Schreibtischschubladen ignorierte den silbernen Plastikfisch schweren Herzens und konzentrierte sich dann darauf, dass sie die Luft anhielt, damit Kim ihr nicht sonst wohin pikste.
    »Hey, du hast in Berlin beim Theaterfestival ja doch mehr gelernt, als Kostümen die Flecken auszuwaschen und Flicken aufzunähen!«, rief Marie begeistert, als sie sich vor dem Spiegel hin und her drehte. Kim hatte nicht nur dafür gesorgt, dass Marie nicht zu viel preisgab, sondern auch noch hier und da an Maries langem Kleid, das über einen Reifrock fiel, der die Ausmaße eines Sitzballes hatte, ein paar Taftrosen festgenäht. »Kommst du mit dem Ding überhaupt noch durch den Türrahmen?«, fragte Franzi amüsiert.
    »Sicher! Ich hoffe nur, dass die langen Puffärmel sich nicht wie Ballons aufpusten. Ich habe keine Lust, wie Mary Poppins durch die Gegend zu fliegen.«
    Franzi reichte Marie die rosafarbenen Straußenfedern, die Kim ihr dann kunstvoll in die hochgesteckten Haare drapierte. Ein dreireihiges Perlencollier um Maries schlanken Hals vollendete das Bild.
    »Marie, du siehst wirklich aus wie die Königin der Nacht! Wenn du mit dem Kostüm nicht den ersten Preis holst, dann muss die Jury blind sein.«
    »Wenn Corinna in der Jury sitzt, hab ich keine Chance. Ich habe so etwas läuten gehört. Na ja, es geht ja nicht um den Wettbewerb, oder, Mädels? Wir wollen Spaß haben und feiern!«
    Marie machte sich wirklich nichts aus dem Wettbewerb. Die bewundernden Blicke der anderen Jugendlichen reichten ihr aus, um sich wie eine Gewinnerin zu fühlen. Stolz wie ein Schwan schritt sie durch den Eingang. Kim rasselte dramatisch mit ihren Metallketten, was Maries Auftritt nur noch mehr Aufmerksamkeit zukommen ließ. Ein Werwolf fletschte die Zähne, einer Hexe rutschte der Besen aus den Händen und einem Jungen in einem Nacktschneckenkostüm tropfte der Schleim aus den Mundwinkeln. Das schrieb Kim aber eher seinem Kostüm zu als Maries keckem Wimpernaufschlag. Franzi huschte, wie es sich für einen echten Alb gehört, hinter den beiden her – leise und geschmeidig. Unauffällig sah sie sich auch gleich nach Robin um. War er die Nacktschnecke? Oder vielleicht steckte er unter dem Kostüm des Mondmannes, das eigentlich nur rund und weiß war. Außer einem Augenpaar und langen Beinen konnte Franzi nichts erkennen. Sie schaute noch mal genauer hin.
    »Is was?«, brummelte der Mondmann unfreundlich.
    »Nö, ich habe nur überlegt, wie du in dieses Kostüm hineingekommen bist«, antwortete Franzi. »Ich sehe keinen Reißverschluss.«
    »Meine Schwester hat mich eingenäht«, sagte der Mondmann grimmig und ging.
    Marie hatte sich mittlerweile an den Werwolf rangetraut und flirtete heftig mit ihm. Kim rasselte noch immer mit den Ketten und suchte nach Michi. »Du bist auch ein Gespenst«, rief sie erstaunt, als er ihr plötzlich von hinten auf die Schulter tippte und ihr sein lautes »Huibuhhh« in ihrem rechten Ohr sofort verriet, wer sie da anbuhte. »Mehr als ein weißes Bettlaken ist dir nicht eingefallen?« Kim war enttäuscht. Noch nicht mal sein Gesicht war geschminkt, stellte sie mit einem müden Lächeln fest, als sie sich umdrehte und ihn musterte.
    »Marie, ich hole uns mal ein paar Cocktails. Passt du mal auf das bleiche Gespenst hier auf, bevor es davonfliegt. Marie?« »Marie ist da rübergegangen. Sie hat den Werwolf einfach stehen lassen und sich wichtigeren Dingen zugewandt«, sagte Michi und deutete auf den langen Tisch, auf dem unzählige Knabbereien und Cocktails in den absurdesten Farben standen.
    »Ah, Leckereien! Guuut! Franzi, kommst du mit rüber?«
    »Klar! Wo ist Marie?«, fragte Franzi.
    »Auch bei den Knabbersachen!«
    »Ups, die stören wir jetzt besser nicht.« Kim drehte sich zu Michi und Franzi um und zischte leise: »Ich habe nichts gesehen. Gar nichts.«
    »Das ist Leonard!« Franzi blieb der Mund offen stehen.
    »Ich weiß«, raunte Kim. »Wenn Jo jetzt doch noch auftaucht, wird es lustig.«
    Marie hatte Leonard bei einem ihrer letzten Fälle im Rock Camp kennengelernt. Kim wusste ja, dass er in der Stadt war, auch, dass er Marie vor ein paar Wochen im Jugendzentrum über den Weg gelaufen war. Aber nachdem Marie ihn im Rock Camp so mir nichts, dir nichts fallen gelassen hatte, war ihre Verwunderung jetzt groß. Der Aufenthalt im Camp hatte für Marie mit zarten Gefühlen für Leonard geendet, doch ein Teil von Maries Herz gehörte noch immer Jo. Auch

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