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Die Drei Ausrufezeichen - Vampire in der Nacht

Die Drei Ausrufezeichen - Vampire in der Nacht

Titel: Die Drei Ausrufezeichen - Vampire in der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Petra Streckelmann
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überführt ihn in diesem Fall als Täter! Unsere heimischen Fledermäuse stehen nämlich nicht auf Blut. Und die andere Vampirfledermausart, die Weißflügelvampire, fällt auch als Tatverdächtige weg. Die mag zwar Blut, aber nicht das von Rindern. Sowieso mögen sie keine behaarten Stellen am Körper ihrer Opfer. Sie haben keine große Lust, ihre Nahrungsquelle erst zu rasieren, bevor sie zubeißen.« Kim reckte stolz ihr Kinn. »Es muss der Gemeine Vampir gewesen sein! Verhaften, abführen und einsperren, bitte!«
    »Das wäre also das nächste Problem«, stöhnte Franzi. »Wie? Und vor allem wo?«
    »Genau das ist wirklich das Problem. Diese Fledermausart lebt normalerweise nicht in Deutschland sondern in Süd- und Mittelamerika. Damit haben wir eine neue Frage in unserem Fall: Welche Fledermaus tarnt sich als Gemeiner Vampir, um für Verwirrung zu sorgen? Oder aber: Wie kommt eine amerikanische Fledermaus nach Deutschland? Mit dem Flugzeug? Hat sie ein Visum? Wie lange wird sie bleiben und wer bietet ihr Asyl?«
    »Notieren!«, sagte Marie gespielt streng und wunderte sich, dass Kim nicht ihr zerfleddertes Heft zückte, in dem sie sonst alles aufschrieb, was auch nur im Ansatz mit einem Fall zu tun hatte.
    »Ich habe mein Detektivtagebuch nicht dabei«, gestand Kim kleinlaut. »Der Stress mit Ben und Lukas lässt mich irgendwann auch noch mal meinen Kopf vergessen.«
    »Na gut, dann merken wir uns das bis morgen. Für heute steht sowieso noch etwas ganz anderes auf dem Zettel!«, sagte Marie. »Genau!«, stimmte Franzi ihr zu und rutschte unruhig auf dem Sofa hin und her. »Paaarty!«
    »Yeah!«, rief Kim und sprang auf. »Rein in die Kostüme und feiern, bis die Sonne aüfgeht!«
    »Dürfen wir mit, dürfen wir mit?«, quengelten Ben und Lukas, als Franzi, Kim und Marie die Tasche mit den Kostümen hervorholten, um sich für die Party zurechtzumachen.
    »Nee«, sagte Kim knapp und wollte den beiden Nervensägen kurzerhand die Tür vor der Nase zuschlagen. Aber Lukas stellte blitzschnell seinen Fuß dazwischen und plärrte: »Das ist so gemein! Wir haben extra die ganzen magischen Zaubersprüche auswendig gelernt, die wir auf die Umhänge geschrieben haben. Jetzt sind wir die stärksten Vampire auf dem Planeten!« Marie war die Einzige, die sich das Aufsagen der sieben Sprüche antat. Kim war im Bad verschwunden und Franzi verzog sich in eine stinkende Wolke.
    »Dieses Silberspray riecht grauenhaft!«, keuchte sie, als sie für einen Moment aufhörte, ihre roten Haare einzusprühen. Sie schnappte kurz nach Luft und schon zischte es wieder lautstark aus der Metalldose.
    »Hey, du willst doch keine Betonhaare haben«, fuhr Marie dazwischen. »Nimm nicht so viel!«
    »Ab jetzt mit euch«, zischte sie Ben und Lukas zu. »Wir sind beschäftigt!« Schmollend verzogen sich die Zwillinge.
    »Wow«, staunte Kim, als sie aus dem Bad^ kam. »Was hast du denn vor, Franzi?«
    »Party?«
    »Du siehst klasse aus!«, rief Marie begeistert.
    Kim kam sich jetzt etwas einfallslos vor, als sie sah, in was für einen extravaganten Nachtalb Franzi sich verwandelt hatte. Unter den wirr vom Kopf abstehenden silbernen Haaren blitzten zwei spitze Ohren hervor, die ebenso exotisch wirkten wie die spitz zulaufenden kniehohen Stiefel von Franzi: »Ein Silberalb«, staunte sie. Und genau das war Franzi. Ein Nachtalb ganz in Silber. Sogar ihr Gesicht war silbern: die Lippen, die Wimpern, einfach alles! Über der Strumpfhose mit den silbernen Spinnweben trug sie nur ein langes, dünnes, glitzerndes Silbershirt, das in der Taille von einem Münzgürtel zusammengehalten wurde.
    »Du brauchst dich aber auch nicht zu verstecken!«, sagte Marie. Auch wenn Kims Kostüm im ersten Moment ein wenig unscheinbar wirkte, ihr weiß geschminktes Gesicht mit dem seltsam nach oben gebogenen Mundwinkel hatte etwas Faszinierendes. »Ich wusste gar nicht, dass es grinsende Geister gibt. Warte, hier fehlt noch ein Strich.« Marie nahm Kim den Lippenstift aus der Hand und malte den Bogen um den Mund noch ein kleines Stück höher. »Jetzt ist es symmetrisch. Perfekt! Und das Spitzenkleid passt wie angegossen. Endlich traust du dich mal was. Immer nur diese Jeans ... du solltest öfter Bein zeigen!«
    »Und du vielleicht etwas weniger Dekollete!« Jetzt war es Kim, die an Marie rumzupfte. »Ach, das wird nichts. Hast du irgendwo Nadel und Faden? So wie das Kleid jetzt anliegt, gibst du jedem einen sehr, sehr tiefen Einblick, wenn du dich auch nur einen halben

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