Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Drei Ausrufezeichen - Vampire in der Nacht

Die Drei Ausrufezeichen - Vampire in der Nacht

Titel: Die Drei Ausrufezeichen - Vampire in der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Petra Streckelmann
Vom Netzwerk:
werden wohl von vielen Fledermausarten bevorzugt besiedelt. Vor allem im Winter, wenn sie sich ein Winterquartier suchen. Dass unsere kleinen Vampirfledermäuse aus einer warmen Region kommen, in der es keinen Winter und somit auch kein Winterquartier für Fledermäuse gibt, konnte er ja nicht wissen.
Und die Jungs haben wohl auch nicht nachgedacht. Wie auch immer sie an die Fledermäuse gekommen sind — überlegt, was unser Winter für die Vampirfledermäuse bedeutet, haben sie offensichtlich nicht. Ob die hier überhaupt überleben können, ist fraglich. Was nicht fraglich ist, ist, dass die Jungs irgendetwas mit den Vampirfledermäusen zu tun haben. Warum sonst sollten sie den Zoohändler zum Flugverhalten amerikanischer Fledermäuse befragen?
Die Ermittlungen gehen weiter. Franzi bleibt an Robin dran. Sie hat ein Date mit ihm – auf der Eisbahn! »Fröhliches Schlittern!«, sag ich nur. Ganz nebenbei wird sie ihm ein paar Fragen stellen. Marie und ich treffen uns morgen gleich nach der Schule (zum Glück haben wir beide schon um eins Schluss) und werden den alten Stollen mal genauer unter die Lupe nehmen. Vielleicht sind die Fledermäuse ja wirklich dort. Wir müssen sie finden! Mit Tollwut ist nicht zu spaßen! Wir hätten vorhin sofort nach der Besprechung hin gehen können, denn der Stollen ist nicht weit von Franzis Zuhause entfernt, aber dazu war es dann doch zu spät. In der Dunkelheit sieht man nie so viel wie bei Tageslicht — egal wie viele Taschenlampen man auch dabei hat. Es bleibt spannend!
    Kim hatte gerade das Tagebuch geschlossen und den Computer runtergefahren, als es an der Haustür klingelte. Ben und Lukas stürmten neugierig hinunter und öffneten die Tür.
    »Kim, es ist dein Liebling!«, rief Lukas nach oben.
    »Liebespaar, küsst euch mal!«, krähte Ben und konnte es nicht lassen, laute Knutschgeräusche von sich zu geben.
    Michi! Den wollte ich schon vor einer Stunde zurückrufen, dachte Kim und ihr schlechtes Gewissen überspülte augenblicklich ihre detektivischen Gedanken. Sie stürmte die Treppe herunter und fiel ihrem Freund um den Hals. Konnte man ein schlechtes Gewissen wegknutschen? Einen Versuch war es wert! Sie schlang ihre Arme um seinen Nacken und küsste ihn immer wieder.
    »Holla«, sagte Michi lachend und küsste sie zärtlich zurück. »Womit habe ich diese stürmische Begrüßung verdient?«
    »Tut mir leid, ich stecke mitten in einem neuen Fall, da bleibt nicht viel Zeit für ...«
    »Die Liebe«, Vollendete Michi ihren Satz seufzend. Dann polterte er los: »Ich verstehe einfach nicht, wie du diesem blöden Club so viel Zeit widmen kannst! Wir haben schließlich eine Polizei in der Stadt, und die macht für gewöhnlich ihre Arbeit Sehr gut. Das ist ihr Job! Nicht deiner!«
    »Aber«, begann Kim und wollte Michi erzählen, wie wenig Kommissar Peters ihnen in diesem Fall glaubte. Doch dazu kam sie nicht, denn Michi unterbrach sie einfach.
    »Ich will davon nichts hören. Interessiert es dich eigentlich gar nicht mehr, was ich mache? Ich habe mich in der letzten Woche zum Beispiel für eine Ausbildung zum CTA beworben. Du weißt wahrscheinlich noch nicht einmal, was das ist. Chemisch-technischer Assistent ist das! Oder möchtest du, dass ich für immer in der Eisdiele jobbe? Oder sonst irgendwelche Aushilfsjobs mache? Ich will mich weiterbilden, will etwas aus meinem Leben machen! Aber das scheint dir völlig egal zu sein! Aber mir ist das echt wichtig! Und Zeit hattest Du in den letzten Wochen auch kaum für mich! Du fragst mich nie, wie ich die Zukunft sehe!«, rief er vorwurfsvoll.
    Bei dem Wort Zukunft zuckte Kim zusammen. Ich bin 13 Jahre alt. Meine Zukunft ist irgendwo in der Ferne. Ich lebe jetzt, Schoss es ihr durch den Kopf.
    Michi, ich liebe dich, aber ...«
    »Aber dein Detektivclub ist dir wichtiger!«, beendete Michi auch diesen Satz und verschränkte die Arme vor der Brust.
    »Nein, das siehst du falsch. Ich ... ach, vergiss es.« Kim war beleidigt und stand völlig unschlüssig vor Michi. Sie wusste nicht, was sie sagen sollte. Sie wusste ja noch nicht einmal, was sie überhaupt fühlte. Sie war völlig durcheinander. Egal. Ruf mich an, wenn du wieder normal bist. Und vielleicht interessiert es dich dann ja, wie mein Termin bei der Bank gelaufen ist! Ich werde mich nämlich über Möglichkeiten der Altersvorsorge informieren!«, fauchte Michi und ging, ohne eine Antwort abzuwarten.
    Geheimes Tapebuch von Kim Jülich
Dienstag, 20:47 Uhr
    Lesen für Unbefugte

Weitere Kostenlose Bücher